Ich habe gestern abend auf einer Hausstrecke eine kleine Radtour von etwa 20 Kilometer Länge mit einigen Haltestellen gemacht: Rad fahren, Eis essen, Landschaft schauen, Erholen. Mein GPSmap 76CS wollte ich da nicht zu Hause lassen.
Für die Route belegte mein Garmin im Aufzeichnungsmodus "Auto" 4 Prozent des beim Start zurückgesetzten aktiven Trackspeichers. Das machte mich neugierig, und ich übertrug den Track nach MapSource. Das zeigte mir in dem Dialog "Trackeigenschaften" etwa 12 Untertracks mit den Bezeichnungen "Active Log xxx". Die meisten enthielten nur einen Punkt. Vier "Logs" waren nach dem Tourende geschrieben, als das Gerät im Haus schon lange keinen GPS-Empfang mehr hatte. Zwei Punkte davon waren völlig deplaziert.
Den größten Teiltrack mit 182 Trackpunkten schaute ich mir genauer an. Auffällig waren etwa 120 Punkte, die unter der Eigenschaft Teilstrecke "0 m" eingetragen hatten. Die GPS-Position war bei all diesen Punkten die gleiche, nur die Höhenmeter waren mimimal verschieden. Meine Fahrzeit zwischen den einzelnen Trackpunkten lag laut Trackaufzeichnung zwischen 1 Sekunde und 4 Sekunden, meine Geschwindigkeit zwischen 0,1 und 0,3 km/h.
Ich konnte feststellten, daß ich bei der Aufzeichnung all dieser Trackpunkte bei besten GPS-Epfangsbedingungen auf einer Aussichtsbank gesessen hatte, um die abendliche Landschaft zu betrachten. Das Rad mit dem GPS stand in dieser Zeit ständig unbewegt auf seinem Ständer. Ich machte keine Luftsprünge mit ihm.
Für diese kleine Pause von fünf Minuten hat das GPS 120 Trackpunkte des knapp bemessenen Trackspeichers verschleudert. Die sinnlosen Null-punkte wurden beim Abspeichern des Tagestracks im GPS-Gerät mitabgelegt. Grotesker Weise wird an anderer Stelle "gespart", und es wird bei allen gespeicherten Punkten die Höhenangabe weggelassen.
Ich bekam von Garmin keinen fairen Hinweis darauf, daß das Gerät eher für Flieger als für Radfahrer geeignet ist. Ich weiß, daß man diese Null-Punkte herausfiltern kann. Ich wollte mir jedoch mit dem Kauf eines Garmin keine zusätzliche, unnötige Arbeit aufhalsen, nur weil Softwareentwickler und Tester derart offensichtliche Schwachstellen nicht bemerken. Wenn man Tag für Tag derartige Fehler feststellen muß, fehlt einem auch das Verständnis dafür.