Letztes Edit: 31.5.2008 * * * * * Thema ist gesperrt (read_only). ==> Kommentare, Hinweise,... bitte h i e r.
Überlegungen für diejenigen, die ein Navigationsgerät im Auto planen oder kürzlich bekommen haben, Motorradfahrer haben da andere Betriebsbedingungen und Anforderungen.
Über Wert und Eignung toben Glaubenskriege, Prospekt-Fetischisten wissen haargenau, welches das beste Modell ist, sind beim ersten Misserfolg oft schnell enttäuscht, kennen dafür aber die neuesten Werbeaussagen anderer Hersteller und warten, dass da in Kürze etwas völlig Neues herauskommt, das Supermodell schlechthin. Irgendeine Messe steht doch immer kurz bevor.
Also, wenige absolute Feststellungen, alles ist höchst subjektiv –„And so do I“-- meine Erfahrungen mit Autorouting-Geräten beziehen sich auf drei Jahre iQue 3600 (GARMIN) und seit Frühjahr 2007 auf das nüvi 660 TFM, ersetzt durch nüvi 760 TFM.
Technische Aspekte Aus meiner Sicht sind Anzeige und Sprachausgabe wichtig. Auswahlkriterien: Größe und Qualität des Displays (Farbe, Auflösung), ausreichende Lautstärke (manch eingebauter „Laut“sprecher ist völlig ungeeignet), Eingabeart (Tasten/Wippe, Stift, Touch Screen), Routenneuberechnungs-Möglichkeit, Umfang des mitgelieferten Kartenmaterials, Updatemöglichkeit /Preis.
Empfangsmöglichkeit: Geräteantenne nahe an der Frontscheibe „sieht“ Satelliten vorzugsweise im Bereich vor dem Fahrzeug und über Kopf, Einschränkungen des Empfangs aus rückwärtiger Richtung. Bei sonst freier Sicht reichen die auswertbaren SAT jedoch meist aus, problematisch sind Abschattungen in bergigem Gebiet und durch hohe Gebäude in der Stadt. Ich halte eine schnell zu montierende Magnetantenne zumindest als „Reserve“ für empfehlenswert. Spätestens nach einem „Kein Satellitenempfang“ habe ich die externe Antenne aufgesetzt und die fremde Stadt gut bewältigt (iQue).
Bei etlichen Automodellen mit Wärmeschutz-Beschichtung der Scheibe und z.B. bei Wohnwagen kommt man am Einsatz einer Außenantenne nicht vorbei, am Navi sollte sich eine externe Antenne anschließen lassen, falls dieser Anschluss fehlt, wird eine Relais-Antenne notwendig.
Heute werden fast ausschließlich Geräte mit hochempfindlichen Empfängern angeboten, die Empfangsprobleme verringern sich stark. Da ich weder reflektierende Frontscheibe noch Wohnwagen (Vorbau) habe, brauchte ich für die nüvi-Modelle nicht mehr auf eine externe Antenne auszuweichen
Man sollte sich auch darüber im Klaren sein, dass bei Geräten, die speziell für den Einsatz im Kfz angeboten werden, sehr oft typische Eigenschaften des klassischen GPS-Empfängers fehlen. Ein paar Überlegungen dazu im folgenden Beitrag „Teil (2/2)“.
Navi in Aktion. Mit der Routenneuberechnungsmöglichkeit muss man eigene Er„fahrungen“ sammeln.Automatisches Neuberechnen habe ich am Anfang durch „Bestätigen“ ersetzt (Ja / Nein), denn kurzes Abweichen von der Route kann beabsichtigt sein oder lässt sich nach der Karte korrigieren. Neuere Geräte (auch die nüvis) kennen oft diese Einstellmöglichkeit nicht mehr, beim Anweichen von der der eingegebenen Route rechnet das Navi automatisch eine neue Streckenführung.
Viele Geräte sind so eingestellt, dass sie den Kartenbereich bis zur nächstfolgenden Abbiege-Situation (die wird stark vergrößert dargestellt) vollständig zeigen. Nach der Auffahrt auf eine Autobahn kann die nächste „Aktion“ mehrere Hundert Kilometer entfernt sein, dabei stören dann das starke Herauszoomen und die unübersichtlich kleine Darstellung. Abschalten dieser Automatik und Zoomeinstellung von Hand kann vorteilhaft sein, aber auch diese Möglichkeit fehlt bei vielen Modellen, um den Fahrer von einer Betätigung während der Fahrt abzuhalten.
Für ein neues Gerät sollte man eine ausreichende Eingewöhnungszeit einkalkulieren, Kauf eines Navis kurz vor der Urlaubsreise in der Hoffnung „Einfachste Handhabung“ kann sich rächen. Natürlich gibt es sehr viele simple Situationen, in denen „rechts abbiegen“ völlig reicht, aber man muss beobachten, dass da auch ein „rechts halten“ existiert, und bei mehrspurigem Verkehr wird das Display fast zwingend notwendig.
Kein Navi kann die wirklich optimale Streckenführung kennen, sucht man die „schnellste Strecke“, dann geht die Berechnung von den Geschwindigkeitsvorgaben der unterschiedlich eingruppierten Straßen aus. Bundesstraßen werden gegenüber Wohnstraßen bevorzugt, das schließt aber im konkreten Fall nicht aus, dass der Ortskundige über Nebenstraßen schneller sein Ziel erreicht als über die von LKW bevorzugten Straßen, die nominell für höhere Geschwindigkeit ausgewiesen sind.
Daher noch ein dringender Rat: Teste nicht so sehr im Heimatort! In fremder Umgebung fällt es viel leichter, den Anweisungen zu folgen, man wird sein Ziel sicher erreichen. Beim Lotsen in vertrauter Umgebung kommt schnell Unmut auf „warum diese Strecke? xxx wäre doch viel sinnvoller/schneller,…“. Ein GPS-Gerät ist nun mal eine Maschine, und wenn es vielleicht auch den eigenen Vorstellungen widerspricht:
Ein Navi kann nicht alles, und es ist nicht unfehlbar.
Und nebenbei, heute nach einigen Jahren Einsatz weiß ich gar nicht mehr, wie das eigentlich all die vielen Jahre ohne Navi funktionierte.
Grüße Bunav
** nüvi 760TFM, GPSMAP 76Cx ** Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie nicht behalten, weil unbeabsichtigt.-- Rückgabe erwünscht!