Konkurrenz für GPS und Galileo
Florian Rötzer 14.11.2006
Auch Russland steigt in die Konkurrenz um Satellitennavigation ein und hebt die Beschränkungen für das Signal seines Satellitensystems Glonass auf
In der Konkurrenz um Satellitennavigationssysteme zieht nun auch Russland mit. Nachdem die USA das GPS-Signal beim Beschluss der EU, mit [Blockierte Grafik: http://www.heise.de/tp/r4/icons/inline/extlink.gif]Galileo ein eigenes Satellitensystem zu bauen, in seiner Genauigkeit [Blockierte Grafik: http://www.heise.de/tp/r4/icons/inline/tplink.gif]heraufgesetzt hat, will Russland nun nachziehen, wie die Nachrichtenagentur Itar-Tass [Blockierte Grafik: http://www.heise.de/tp/r4/icons/inline/extlink.gif]berichtet.
[Blockierte Grafik: http://www.heise.de/tp/r4/icons/inline/down.gif] Im Unterschied zum zivilen Galileo-Stallitennavigationssystem wird das amerikanische GPS und das russische [Blockierte Grafik: http://www.heise.de/tp/r4/icons/inline/extlink.gif]Glonass von den Militärs kontrolliert. Am Montag erklärte der russische Verteidigungsminister Sergei Iwanow, dass ab Januar 2007 alle "Beschränkungen bei der Präzision von Koordinaten" fallen werden, um Glonass für eine genaue und unbeschränkte wirtschaftliche Nutzung zu öffnen. Bislang ist die Genauigkeit des Glonass-Signals für zivile Nutzer auf eine Genauigkeit von 30 Metern begrenzt.
[Blockierte Grafik: http://www.heise.de/tp/r4/artikel/23/23971/23971_1.jpg]Glonass-Satellit
Russland soll bis Ende 2007 mit insgesamt 18 Satelliten vollständig abgedeckt sein, bislang sind 14 Satelliten in Betrieb. Am 25. Dezember sollen drei weitere Satelliten in die Umlaufbahn transportiert werden. Für 2009 strebt Russland ein globales System mit dann 24 Satelliten an. Zuständig für die kommerzielle und zivile Nutzung ist das russische Wirtschaftsministerium.
Der Schritt der russischen Regierung hat auch militärische Folgen, denn anders als bei Galileo dürfte Russland sich von den USA nicht unter Druck setzen lassen. Als die EU den Aufbau von Galileo mit einem genaueren Signal und der Garantie einer permanenten Nutzung beschlossen hatte, übte die US-Regierung einen massiven Druck aus. Das Pentagon wollte weiterhin die Möglichkeit besitzen, in Konfliktfällen den Zugang von bestimmten Regionen zu den Signalen sperren zu können ([Blockierte Grafik: http://www.heise.de/tp/r4/icons/inline/tplink.gif]US-Regierung warnt EU wegen des geplanten europäischen Satellitennavigationssytems). Die Folge war neben der Aufrüstung des GPS-Systems mit neuen Satelliten eine Kooperationsvereinbarung mit der EU, bei der unklar ist, inwieweit es den USA möglich ist, im Konfliktfall auch die Genauigkeit des Galileo-Signals herabzusetzen ([Blockierte Grafik: http://www.heise.de/tp/r4/icons/inline/tplink.gif]Wie weit geht der Einfluss?). Was die neue Strategie zur Weltraumpolitik noch einmal bestätigt hat, den [Blockierte Grafik: http://www.heise.de/tp/r4/icons/inline/tplink.gif]Anspruch auf militärische Dominanz im Weltraum, hatte sich auch schon in Drohungen gegen Galileo niedergeschlagen, notfalls das europäische Navigationssystem auszuschalten ([Blockierte Grafik: http://www.heise.de/tp/r4/icons/inline/tplink.gif]Die US-Regierung will die Überlegenheit in der Satellitennavigation sichern). Galileo haben sich bereits wichtige Staaten wie China, Indien oder zuletzt Südkorea angeschlossen.
Die USA rüstet im Augenblick das GPS-System mit neuen Satelliten auf, das europäische Galileo sollte zunächst ab 2008 Positionsdaten für Navigationssysteme anbieten, allerdings wird sich das aufgrund von Verzögerungen längst nicht mehr erreichen lassen. Anfang November erfolgte die [Blockierte Grafik: http://www.heise.de/tp/r4/icons/inline/extlink.gif]Grundsteinlegung für das Galileo-Kontrollzentrum Oberpfaffenhofen.
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