Wird die Garmin Software immer schlechter?

Irgendwie habe ich den Eindruck, dass sich die Garmin Software rückwärts entwickelt und mit jedem Update schlechter wird:

CN Version 9 routet mit Gewalt über Autobahnen, CN 8 nicht.
CN Version 8 verweigert Routing über Pässe, CN 7 nicht.
Neuen Garmins fehlt die Funktion der grauen Wegpunkte - 276C, 2610 und Quest können das noch.
Neue Garmins pflastern den Bildschirm mit Wegpunktfähnchen zu, bei den alten bleibts übersichtlich.
Der zumo hat Probleme mit der manuellen Zoomstufe - bei älteren Garmins konnte man Autozoom einfach abstellen.
Garmin macht keinen Unterschied zwischen Autobahn und Bundesstrasse - jeder Billig-PDA dagegen kann das.

Was ist denn da los?
Haben die ihre Softwareentwickler entlassen und lassen den Mist jetzt in Indien programmieren?
Wenn die nicht aufpassen, verlieren sie ihren Marktanteil.
Wasserdichte Gehäuse können andere auch produzieren ...

Gruß
Magnus

Es ist nichts weiter als das Phänomen des Massenmarktes. Ich hab keine Zahlen da, aber ich schätze, der Absatz von Navis ist in den letzten 2-3 Jahren locker um eine 10er-Potenz gestiegen. Ein Blick in die Prospekte der einschlägigen Elektro-Märkte genügt.
Die Masse interessiert sich nicht für so Dinge wie "graue Wegpunkte" oder eine Information darüber, welche Satelliten gerade wo stehen und in welcher Qualität sie empfangen werden. Der Großteil der heutigen Navi-Käufer will von A nach B, aber dafür geführt mit der Stimme von Gerhard Schröder. MP3-Player, Bluetooth-Anbindung fürs Handy, Blitzerwarnungen und Videos auf dem Display, das will die Masse heute. Garmin bleibt da gar nichts anderes übrig, als angesichts des Mitbewerbs bei dieser Featuritis mitzumachen. Die Folge sind immer kürzere Lifecycles und dementsprechend nachlässig programmierte Software und degradierendes Kartenmaterial (obwohl das Ausgangsmaterial immer besser wird), weil Time-to-market im Massenmarkt vor Qualität geht.
Das Quest ist sicher eines der besten Geräte, die Garmin jemals gebaut hat. Aber geh mal damit zu einem Tomtom-User, der lacht dich aus.
Ich hoffe nur, dass Garmin neben den billigen Consumer-Geräten die Linie von Quest, 276c etc. weiter pflegt. Aber das Geld wird inzwischen woanders verdient (siehe c510).

Meine 0,02€...

Zitat von anonymous

Es ist nichts weiter als das Phänomen des Massenmarktes. Ich hab keine Zahlen da, aber ich schätze, der Absatz von Navis ist in den letzten 2-3 Jahren locker um eine 10er-Potenz gestiegen...

Ja klar, das geschieht aber in einem Marktsegment, das Garmin bis dahin kaum bedient hatte.
Garmin gilt doch als der Spezialist für Outdoor-, Motorrad- und Marineanwendungen. Mir scheint fast, die wollen ihre angestammte Kundschaft in diesen Segmenten nicht mehr bedienen. Das wird aber gefährlich für Garmin, denn im Segment "einfaches Routing von A nach B mit dem Auto auf Schnellstrassen" ist Garmin nur einer unter vielen, das können andere billiger.

Gruß
Magnus

Zitat von Magnus

... denn im Segment "einfaches Routing von A nach B mit dem Auto auf Schnellstrassen" ist Garmin nur einer unter vielen, das können andere billiger.

Das ist das Hauptproblem. IMHO könnte das Garmin nur umgehen, wenn sie wirklich zweigleisig fahren würden. Marktpolitisch wäre da aber ein "Tochter-Markennamen" für eine eher massengerichtete Ware sinnvoll. Sonst geht der Ruf der Marke Garmin hinüber.

So, wie es im Augenblick läuft, wird die Stammkundschaft verärgert und die potentielle neue Kundschaft winkt zum grossen Teil spätestens beim Preis ab.

Gruss
kai

Mein CN8 will auch nur über die Autobahn routen, aber die Pässe nimmt der 2720 pr0blemlos an.

Abseits der Autobahn kann man nur durch "zupflastern" mit Wegpunken routen. Die Einstellung "Hauptstraßen vermeiden" erzeugt keine zielstrebigen Touren, und vermeidet auch Bundesstraßen.

Scheinbar hat Garmin bei der Softwareentwicklung des 2720 eine Urversion des 2610 genommen und angepaßt, und alle Fehler, die beim 2610 durch Updates erledigt waren, beim 2720 wieder neu eingebaut.

Limbo

Nun gut.. wenn man Euch so reden hört, dann ist ein Massenmarkt immer damit verbunden, dass .... die Käufer plötzlich alle Doof sind und nur mit ein paar bunten Bildchen und Sachen, die keiner wirklch braucht beeindruckt werden.

Vernünftig navigieren muss das Ding nicht, nur schön und wichtig aussehen. Und.... mit zwei Tasten ohne den Kopf zu benutzen programmierbar sein. Ok, man soll ja nix verstellen können,... vielelicht macht man ja was kaputt... -grins-

Und wenn man eine Reihe von Zeilen im Programmiercode streicht, dann wird das Ding ja auch möchtig billiger. Ich lach mich tot....

Zitat von HeiLo

Nun gut.. wenn man Euch so reden hört, dann ist ein Massenmarkt immer damit verbunden, dass .... die Käufer plötzlich alle Doof sind und nur mit ein paar bunten Bildchen und Sachen, die keiner wirklch braucht beeindruckt werden.

Vernünftig navigieren muss das Ding nicht, nur schön und wichtig aussehen. Und.... mit zwei Tasten ohne den Kopf zu benutzen programmierbar sein. Ok, man soll ja nix verstellen können,... vielelicht macht man ja was kaputt... -grins-

Und wenn man eine Reihe von Zeilen im Programmiercode streicht, dann wird das Ding ja auch möchtig billiger. Ich lach mich tot....

Das hört sich ja ganz so an, als wenn Du dies Argument für Blödsinn hältst, aber schau Dir doch mal andere Bereiche an. Am besten passt Da unser allseits geliebtes Spielzeug, der PC:

PC's sind mal entwickelt worden, um damit zu arbeiten. Sehr viele tun das auch in erster Linie mit ihrem PC. Wenn man mit einem PC arbeiten will/muss, dann kann man sich auch einarbeiten, so war es jedenfalls früher immer. Bunte Bildchen, animierte Fensterchen etc. gab es nicht, brauchte auch keiner wirklich und man konnte das Betriebssystem auf ganz einfache Weise (wenn man sich eingearbeitet hatte) so einstellen, tunen, optimieren, wie man wollte. Und heute? Für jedes neue BS braucht man neue Hardware, damit alles wieder vernünftig läuft. Natürlich muß die vorhandene Software auch upgedatet werden. Kostet alles eine menge Geld, viel Arbeit und Zeit. Und was bekommt jetzt z.B. dann bei Vista dafür? Einen Monitor, der einen anstrahlt, als wenn man in eine bunte Baukastenkiste der Kleinen schaut. Dafür kann man dann am BS so gut wie gar nichts mehr machen und ist dessen Eigenarten ausgeliefert. Dürfte dannn ja eigentlich keiner kaufen, wenn die Masse so etwas nicht will. Aber ich kenne schon einige, die schon lange die Betas drauf haben.

Ist doch der heutigen Entwicklung bei den Navis sehr ähnlich, oder?

blackwilli

Hallo blackwilli

Deinen richtigen Anmerkungen zum BS möchte ich noch hinzufügen, dass früher das BS das machte, was ICH ihm vorgab. Heute mache ich, was mir das BS vorgibt. Es sei denn, ich beschäftige mich montalang mit irgendwelchen "Underground-Tipps". Nur, dann hat der PC sein Ziel weit verfehlt. Das lautet nämlich, mich in meiner Arbeit zu unterstützen.

Aber höre Dir die Leute an: "Endlich Vista - endlich können wir vernünftig arbeiten".

Ob BS im PC oder Navigationsgeräte, es ist absolut identisch. "Endlich baut Garmin einen "echten" Motorradnavigator, endlich finde ich den Weg".

Das doofe an der Sache ist, dass die anderen Hersteller auch nicht besser sind, im Gegenteil. Was die Angelegenheit aber in keinster Weise entschuldigt.

Fakt ist, würde ich das Navi nur im Auto zur "A-nach-B-Navigation" einsetzen, würde als Markenname garantiert nicht Garmin d'raufstehen.

Zitat von norbert_gs

Aber höre Dir die Leute an: "Endlich Vista - endlich können wir vernünftig arbeiten".

Ich arbeite schon lange vernünftig, derzeit mit meiner Fedora Core 6.:)
Tja, leider brauch ich für so Sächelchen wie Mapsource und TTQV noch immer VMWare, aber vielleicht versuch ichs mal mit Wine, wenn ich viel Zeit hab.
Aber das schlägt ja auch schon in die Kerbe, die hier erwähnt wurde:
Eigentlich muß ich mich mit dem PC zeitmäßig viel mehr beschäftigen, als ich das eigentlich möchte, damit er das macht, was ich von ihm will.
Äh, und Vista kann mir gestohlen bleiben ...:)
Ansonsten muß ich anonymous und blackwilli recht geben.