Westalpen-Tour, GPS-Ausrüstung?

Ein paar Dinge möchte ich auch noch zum Thema beitragen:

3000km Westalpen in 7 Tagen heißt jeden Tag 6-8 Stunden (je nach Strecke) fahren. Netto.

Wie ich letztes Jahr selber als Tourguide in der Ecke erfahren habe, machen auch erfahrene Motorradfahrer bei Tagestouren über 400km unter Umständen schlapp.

Wir reden hier ja nicht von Autobahn oder Bundesstrassen. Es geht um Kurven, Kurven und nochmal Kurven. Gemischt mit unzähligen Spitzkehren. Bei solchen Strassen in der Gruppe einen Fahrschnitt von deutlich über 60km/h hinzubekommen, um dann mit den notwendigsten Pausen (Tanken, Essen, Pinkeln, ab und zu auch mal gucken) Tagesetappen von über 400km zu schaffen, heißt schlicht fahren, fahren, fahren.

Hast du dann starke Raucher oder Säufer (die Motorräder) mit geringer Reichweite dabei oder Sozias mit Sextanerblase, haut dir das jeglichen Schnitt kaputt.

Leider (;)) ist die Gegend dort absolut geil. Es gibt wahnsinnig viel zu gucken. Bei dem Pensum sollte allen im Voraus klar sein, dass es sich um eine Fahrtour handelt und nicht um eine Sightseeing-Tour.

Ich bin letztes Jahr in 6 Tagen 2400km dort gefahren (ohne Anreise).
Und dieses Jahr werde ich wieder dorthin fahren, weil es IMHO die beste Ecke Europas zum Motorradfahren ist. Diesmal habe ich die Routen etwas kürzer (350km +/-) geplant, damit wir auch etwas Zeit haben, mal anzuhalten und einfach die schöne Gegend zu genießen.

Noch was: Die Strassen dort fressen Reifen. Nach 3000km franz. Alpenpässe sind die Reifen in der Regel runter. Fahrt nur mit neuen Reifen dahin, wenn Ihr nicht einen Tag wegen Reifenhändlersuchen verlieren wollt.

Zum Navigieren ist ja alles wesentliche gesagt. Mein 2820 hat als Tourguide relativ gut mit ganz wenigen Problemen funktioniert. Alle Touren waren mit Mapsource vorgeroutet.

Zitat von Lewellyn

... Bei solchen Strassen in der Gruppe einen Fahrschnitt von deutlich über 60km/h hinzubekommen, um dann mit den notwendigsten Pausen (Tanken, Essen, Pinkeln, ab und zu auch mal gucken) Tagesetappen von über 400km zu schaffen, heißt schlicht fahren, fahren, fahren.....

Stimmt, kann ich bestätigen. Ich hatte auch mal eine 400km-Alpen-Etappe geplant. Wir haben sie zwar geschafft - aber wir waren kaputt ohne Ende. Das hat keinen Spass gemacht.

Normalerweise sind, ausserhalb der Alpen, Tagestouren von 400km kein Problem. In den Alpen würde ich mich auf 250km beschränken. Alles darüber wird zur Quälerei.

Gruß
Magnus

Schließe mich den Vorrednern an.

Tagesetappe in den Alpen max. 350 km, mit hohem - oder ausschließlichem Straßenanteil....mit viel Off Road oder Schotter rechne mit deutlich weniger.

Eine Durschschnittsgeschwindigkeit ( Gruppe , also 2 oder mehr Maschinen ) von über 65 km/h schaffst Du grade so auf der deutschen Landstrasse.

Viel Spaß und

VG Schimmi

Hallo liebe Sportsfreunde!

Erstmal besten Dank für die vielen Hinweise!
In #51 dieses Fadens habe ich meine Streckenplanung / Tag ja schon auf ~350km festgelegt und ohne Schotter ist das bei entsprechendem Wetter machbar, wie ich glaube.

Kurzbericht zum Stand der Dinge:
Am 31.3. habe ich erstmals mein neues Spielzeug (60CSx) im realen Leben getestet und muss gestehen: ich bin begeistert!

Vorher wurde eine Tour mit gut 100km geplant, die mich über die kleinsten Straßen in vollkommen unbekannter Gegend führen sollte und ich muss sagen, alles lief (fast) ohne jegliche Probleme!

Die anschließende Auswertung mit GTA brachte allerdings sehr hohe Werte für v auf Nebenstraßen zu Tage - ob das wohl so stimmt ........... -

Bid dann ...
Joachim

Gib doch mal eine grobe Streckenplanung und wann ihr fahren wollt (ich hab nicht jeden Beitrag gelesen, falls Du es schon geschrieben hast).

War schon dreimal dort und bin in der letzten Juniwoche wieder am Cols sammeln.

Zitat von Lewellyn

Gib doch mal eine grobe Streckenplanung und wann ihr fahren wollt

Wahrscheinlich so Anfang-Mitte September 2007.

Grobe Route:
Nürnberg, Bregenz, Klausenpass, Furkapass, Martigny, Gr., Kl. St. Bernhard, Iseran, Telegraph, Galibier, Izoard, Vars, la Bonette,
[Turini, ... , Gges Cians/Daluis (wo ists schöner?), (zeitabhängig)]
C. Cayolle, Col de Pontis, Gap, Die, Col de Rousette, Col de la Machine, (Vercors), Col de Grimone, Col d'Ornon, Croix de Fer, Col de la Madeleine, Roselend, Col des Saisies, Col des Aravis, Col de la Colombier, ..., -> Lac Léman, Col de la Croix, Spiez, Susten, Schwyz, Wattwil, Schwägalp, ... Bregenz, Home!

Soweit die Theorie im ersten Ansatz!

Vorschläge für 'muß sein!' von den Kennern der Gegend sind mir sehr willkommen, denn es ist nichts ärgerlicher als nach der Rückkehr zu erfahren... aber da hättet ihr unbedingt ...

Viele Grüße!
Joachim

Da habt Ihr ja ordentlich was zu fahren.

Da ich aus dem Ruhrgebiet komme, fahren wir (diesmal zu viert auf meinem 4er-Anhänger) immer die ersten 1000km per Gespann. Ausgangspunkt war immer Sisteron oder Umgebung, weil da gibt es drei Motorradhotels unter deutscher Leitung und wir können alle kein Französisch.

Nördlich der Linie Grenoble - Briancon war ich noch nicht, weil es da so aussieht wie überall in den Alpen.

Kommen wir zu den "Muss man gewesen sein":

Vercours: Ein absolutes Muss. Ich häng mal drei Bilder dazu an:

[Blockierte Grafik: http://img87.imageshack.us/img87/2834/p1010633smallet2.jpg]
Die Bourne-Schlucht. (Gorges de la Bourne)

[Blockierte Grafik: http://img82.imageshack.us/img82/2852/p1010654smallxf6.jpg]
Route de Combe Laval

[Blockierte Grafik: http://img142.imageshack.us/img142/9514/p1010619smallek2.jpg]
Der Col de Roussette

Allein um das Vercours so richtig zu genießen, braucht man einen ganzen Tag.

- Der Grand Canyon du Verdon
Um diesen führt eine (laut Mapsource) 105km lange Rundstrecke, an der an fast jeder Ecke sich ein unglaublicher Blick bietet.
Beispiel:
[Blockierte Grafik: http://img301.imageshack.us/img301/8549/p1010523smallnt4.jpg]
Allein für den Rundkurs benötigt man 3-5 Stunden, je
nachdem, wieviel man gucken will.

- Den Mont Ventoux lasse ich mal weg, der liegt zu weit abseits eurer Route.

- Entrevaux ist einen Stop wert, verbunden mit Daluis- und Cianschlucht.
[Blockierte Grafik: http://img132.imageshack.us/img132/7879/p1010401smallew3.jpg]
Entrevaux von der Festung aus. Netter Fußmarsch.

Daluis ist rot und tief, Cian ist hoch und dunkel. In der einen fährt man oben, in der anderen tief unten. Welche einem besser gefällt, ist Geschmackssache.

Der Cayolle ist eine üble und lange Holperpiste, landschaftlich aber sehr schön. Falls Sportmoppeds mitfahren, würde ich den nicht fahren.

Muss hier mal aus Zeitgründen unterbrechen. Noch Fragen?

Zitat von Lewellyn

Vercours: Ein absolutes Muss.

Das kann ich absolut bestätigen!

[Blockierte Grafik: http://www.supabli.de/FJR/Roussette.jpg]
am Rousette, 31.07.06


Und wenn man in der Gegend ist, hier lässt sich's gut übernachten und essen, der eine oder andere kennt es sicher: La Neyrette

Wir hatten und bei der Rückreise aus den Seealpen diesmal weiter westlich gehalten als sonst und es nicht bereut.

paul-josef

Bei mir war es gegen den Uhrzeigersinn. Wechselt das auch mal?

2005 war ich Ende Mai dort unten. Sehr beeindruckend, an 3 Meter hohen Schneewänden am Bonnette vorbei zu fahren.

http://www.gaskrank.eu/tv/paes…bonnette-nordrampe-63.htm

Nach diesem Winter glaube ich nicht, dass Ende Mai noch Pässe gesperrt sind.

Ah ja, jetzt habe ich´s.

Du meintest die Route de Crete als solches. Die ist im Uhrzeigersinn zu befahren. Ich meinte die ganz grosse Runde um den Canyon inklusive der Route de Cretes, vom Lac de Saint Croix aus gesehen. Die fährt man am besten gegen den Uhrzeigersinn und kommt dann automatisch zum richtigen Einstiegspunkt, wo dann sozusagen der Uhrzeigersinn gilt. Die Route de Cretes bildet ja ungefähr ein auf dem Kopf gestelltes Omega nach.

Beim ersten Mal stand ich auch vor dem Einbahnstrassenschild. Wer kann schon grosse, dicht beschriebene, französische Schilder im Vorbeifahren entziffern...

Zitat von paul-josef

Und wenn man in der Gegend ist, hier lässt sich's gut übernachten und essen, der eine oder andere kennt es sicher: La Neyrette

Vielen Dank Paul-Josef!

Gibt es evtl. noch weitere Tipps wo man abends sein Haupt vernünftig betten kann, ohne den Finanztransfer nach F nun über Gebühr anzuheben.

Die Bilder und der Clip erhöhen den Speichelfluß schon massiv - danke ...

Joachim

Zitat von Harley-Rider

Ich halte immer nach den grün gelben Schildern von ... Ausschau.

... das ist ja ein sehr guter Tipp, habe beim ersten überfliegen gesehen, dass man doch sehr häufig englisch spricht... so werde ich dann nicht ganz sprachlos dastehen.

Mille Grazie!
Joachim

Die bekannteste Herberge für Moppedfahrer ist in der Ecke wohl die die Domäne Fombeton von Uta Baier (Ex-Rallyfahrerin) in der Nähe von Sisteron.

Die komplette Mannschaft kommt aus Deutschland, die Gäste bestehen zu 90% aus deutschen Motorradfahrern, der Rest sind deutsche Paraglider oder Segelflieger. Für Frankreich sehr preiswert (ab 32 € mit Frühstück) und daher auch meisten gut bis ausgebucht. Wir haben für Juni vor 4 Wochen gebucht und Glück gehabt, dass wir noch für uns 4 was bekommen haben.

Sehr rustikales Ambiente. Letztes Jahr war ich schon mal eine Woche da, allerdings dann Schwerpunkt Offroad. Diesmal mit Strassenreifen.

http://www.fombeton.de

Alternativ noch einen Tacken rustikaler (und erheblich einsamer)

http://www.hoch-provence.de

Da gibt es nicht mal Zimmerschlüssel.
Und Vaucluse ist wohl einer der wenigen Orte West-Europas, der nicht in Mapsource enthalten ist.

Ach ja und noch was: In Frankreich meint "Biker-Hotel", "Biker-Stop" oder "Biker-Bistro" Fahrradfahrer.

Zitat von Popans

Paul Josef sieht von hinten ja richtig nett aus!

Nee... das ist meine Angetraute mit ihrer Fazer, aber die ist auch nett! (nicht die Fazer natürlich, "nett" träfe das wohl nicht ganz)

Zitat von Duc_Holiday

Gibt es evtl. noch weitere Tipps wo man abends sein Haupt vernünftig betten kann...

Ja , nicht sehr weit entfernt und herrlich gelegen: Hôtel le Marronnier
Ist unter holländischer Leitung und sehr familiär. Wir sind extra hingefahren, um es zu begutachten, haben jedoch, weil wir weiter wollten nur gegessen dort. Aber meine Frau hat sich die Zimmer angesehen und sie teils als "sehr einfach" beschrieben. Da das Haus aber immer gut gebucht ist, ist das für viele anscheinend OK, die Ansprüche sind eben verschieden.

paul-josef