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1) Trackpunkte
Viele Garmin-GPS-Empfänger (insbesondere Outdoor-Geräte) zeichnen den zurückgelegten Weg auf, sobald man sie einschaltet. Dazu speichern sie in kurzen Abständen ihren jeweiligen Aufenthaltsort. Jede Speicherung heißt Trackpunkt. Man kann sich die einzelnen Punkte wie die Brotkrumen von Hänsel und Gretel vorstellen. Das Aufzeichnungsintervall lässt sich einstellen, zum Beispiel alle 2 Sekunden oder alle 50 Meter. Die Möglichkeiten zur Einstellung hängen vom GPS-Empfänger ab (mit Empfänger bezeichnet man das GPS-Gerät). Manche Geräte speichern in Kurven die Punkte in kürzeren Abständen als auf gerader Strecke. Aufgezeichnete Trackpunkte enthalten nicht nur den Ort (in Form von Koordinaten), sondern auch das Datum und die Uhrzeit. Bei manchen Geräten auch die Höhe.
2) Tracks und ACTIVE LOG
Ein einzelner Punkt ist nicht sehr wertvoll, aber viele Punkte zusammen beschreiben eine Strecke. Eine solche Strecke heißt Track.
Der Track, der gerade aufgezeichnet wird, hat einen speziellen Namen. Er heißt ACTIVE LOG. Das ACTIVE LOG beschreibt somit im Prinzip die gesamte Strecke, die man zurückgelegt hat. Obwohl der Speicher für das ACTIVE LOG nur eine bestimmte Größe hat, ist die Aufzeichnung ohne feste Grenze. Das funktioniert so: Sobald der Trackpunkte-Speicher voll ist, wird bei jedem neu aufgezeichnetem Punkt der jeweils älteste gelöscht. So hat man zum Beispiel beim GPSMAP 60CSx und beim eTrex Vista HCx immer die letzten 10.000 Punkte zur Verfügung. Das entspricht (je nach eingestellter Aufzeichnungsdichte) mehreren hundert Kilometern, bei hohen Geschwindigkeiten und langen geraden Strecken (also speziell im Flugzeug) können das auch einige tausend Kilometer sein. Alternativ kann man das Gerät so einstellen, dass die Aufzeichnung bei vollem ACTIVE LOG-Speicher stoppt. Damit stellt man sicher, dass der Anfang der Aufzeichnung nicht verloren geht - natürlich auf Kosten der Länge der Strecke, die man aufzeichnen kann.
Interessante Teile des aufgezeichneten ACTIVE LOG lassen sich direkt am GPS-Empfänger isolieren und in einem gesonderten Bereich ablegen. Man spricht dann von einem gespeicherten Track oder vereinfacht von einem Track. Der Bereich für gespeicherte Tracks wird im Gegensatz zum Bereich für das ACTIVE LOG niemals automatisch überschrieben. Aber Vorsicht: Beim Speichern eines Teils des ACTIVE LOG gehen bestimmte Daten der Trackpunkte (Uhrzeit, Höhe) verloren, sodass man gespeicherte Tracks nicht auswerten kann (siehe Abschnitt 3). Besser ist es deswegen, das ACTIVE LOG - solange der gewünschte Teil noch vorhanden ist - auf den Computer zu übertragen und erst dort die interessanten Abschnitte zu isolieren. Auf diese Weise bleiben alle Daten der Trackpunkte erhalten. Zum Übertragen und Isolieren benutzt man das Garmin-Programm MapSource, das mit den meisten GPS-Empfängern geliefert wird und somit nichts extra kostet. Ein solcher isolierter Abschnitt des ACTIVE LOG ist in Abbildung 1 zu sehen. Wie man auch sieht, muss man für diese Darstellung keine Karte kaufen. Mit Karte ist die Darstellung am Computer natürlich interessanter, siehe Abbildung 2.
Die meisten Garmin-GPS-Geräte, die Platz für eine Speicherkarte haben, können das ACTIVE LOG zusätzlich auf der Speicherkarte sichern. Damit umgeht man die Beschränkung des ACTIVE LOG auf die letzten 10.000 Punkte. Nur 100 MByte freier Speicherplatz auf der Karte reicht selbst bei täglicher Benutzung für eine Aufzeichnung über viele Monate (bis zu 250 Tage). Zum Lesen der Tracks von der Speicherkarte benötigt man einen Computer, der GPS-Empfänger kann keine Tracks von der Speicherkarte lesen - er schreibt sie nur auf die Speicherkarte.
Noch eine wichtige Sache: Trackpunkte und Tracks sind untrennbar miteinander verbunden. Trackpunkte können nicht ohne Track existieren und umgekehrt. Löscht man einen Track, sind automatisch alle Punkte dieses Tracks weg.
Abbildung 1: Track in MapSource, als isolierter Teil der ständigen Aufzeichnung. Ohne Kartendarstellung
Abbildung 2: Teil eines Tracks in MapSource, mit Kartendarstellung.
Gut zu erkennen: In Kurven liegen die Trackpunkte dichter zusammen als auf geraden Abschnitten.
3) Tracks auswerten und nachfahren
Man kann Tracks auswerten, also zum Beispiel die Durchschnittsgeschwindigkeit berechnen oder - wenn die Aufzeichnung Höhendaten enthält - nachsehen, wie viel Höhenmeter man geschafft hat. MapSource enthält nur wenige Funktionen zur Auswertung, erheblich mehr kann das kostenlose GPS-Track-Analyse.NET. Außerdem kann man Tracks mit anderen Programmen darstellen, interessant ist vor allem Google Earth (Satellitenbilder).
Eine der wichtigsten Funktionen von Tracks ist, dass man sie nachfahren kann. Zum Beispiel indem man eine schöne Fahrradrunde wiederholt, die man nicht im Kopf hat. Dazu muss man keine Karte kaufen, die Wegführung funktioniert grundsätzlich per Luftlinie zwischen den einzelnen Trackpunkten. Daraus folgt, dass die Trackpunkte recht eng beieinander liegen müssen, besonders in Kurven. Das kann man oben in Abbildung 2 gut erkennen. Wenn man ein Boot auf dem offenen Meer steuert oder ein Flugzeug fliegt, dürfen die Trackpunkte natürlich viele Kilometer auseinander liegen.
Eine besonders schöne Möglichkeit ist, dass man Tracks mit anderen - auch und gerade Fremden - teilen kann. Es gibt zahlreiche Internetseiten, auf denen man Tracks ablegen und Tracks anderer herunterladen kann. Üblicherweise ist das kostenlos. Bevor man einen aufgezeichneten Track hochlädt, sollte man kleine Korrekturen durchführen (zum Beispiel Abstecher herauslöschen). Das ist schnell erledigt.
Eine Liste mit Internetseiten steht hier:
http://www.naviboard.de/vb/downloads.php
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http://www.bikely.com
http://www.bikemap.de
http://www.das-rad-ruft.de/Radtouren/
http://www.fernwege.de/gps/index.html
http://www.geolife.de/index.php
http://www.gpsies.com
http://www.gps-tour.info/
http://www.gps-tracks.com/
http://www.gps-world.net/
http://radreise-wiki.de/Radfernweg
http://www.radroutenplaner.nrw.de
http://tourguide.rennrad-news.de/
http://tourguide.mtb-news.de/
http://www.adfc-tourenportal.de/adfc/
http://www.fietsen.123.nl/gpsfietsroutes.htm
http://www.fietspad.nl/Fietssites/Internationaal/
http://www.gpstracks.nl/
http://www.snelfietsroute.nl/
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Mit dem neuen Garmin Colorado (Anfang 2008 erschienen) kann man Tracks direkt per Funk zwischen zwei Geräten austauschen.
4) Geplante Tracks
Früher entstanden Trackpunkte (und damit Tracks) ausschließlich durch die Aufzeichnung. Inzwischen ist es aber auch möglich, mit MapSource Tracks zu zeichnen, indem man einzelne Trackpunkte "erklickt", die dann automatisch durch gerade Linien verbunden werden. Das ist natürlich nur praktikabel, wenn in Mapsource eine Karte angezeigt wird, die man vorher gekauft hat. Solche Trackpunkte enthalten nur die Koordinaten, aber nicht Datum/Uhrzeit. Das Zeichnen von Strecken mit Tracks ist mühsam, weil man jede Kurve berücksichtigen muss. Das gilt besonders, wenn der Empfänger keine Karte hat. Wenn man dort aber eine Karte verwendet, müssen Tracks die Kurven nicht so genau abbilden (man erkennt ja auf dem Display, wo es letztlich hingehen soll). Weil man beim Zeichnen von Tracks am Computer keine Einbahnstraßen und Streckensperrungen auf der Karte erkennt, sind geplante Tracks kaum mit dem Auto nachzufahren. Bei Fahrrädern ist das anders, da kann man zur Not auch mal falsch durch eine Einbahnstraße schieben.
Nützlich sind die Funktionen zum Zeichnen von Tracks aber, wenn man kleine Teile von vorhandenen Tracks verändern will.
Wer keine Karte hat, kann Tracks auf der Internetseite gpsies.com zusammenklicken. Das geht sowohl mit einer Straßenkarte als auch mit Satellitenbildern.
5) Wegpunkte
Wegpunkte kennzeichnen bestimmte Orte. Sie haben immer einen Namen, zum Beispiel "Zu Hause", "Peter" oder "Kerstins Ferienhaus". Wegpunkte entstehen nicht durch automatische Aufzeichnung. Der Benutzer drückt eine Taste am Empfänger (oft "Mark", wie "markieren"), um einen Wegpunkt an Ort und Stelle zu erzeugen. Das geht natürlich auch in MapSource mit der Maus. Bei manchen Garmin-Geräten heißen die Wegpunkte Favorites. Anders als Trackpunkte sind Wegpunkte nicht unbedingt Bestandteil einer Strecke. Sie können isoliert existieren.
Abbildung 3: Einzelner Wegpunkt mit dem Namen "Brücke". Dieser Wegpunkt lebt isoliert, also ohne Strecke (Route).
6) Routen
Routen sind Strecken, die über Wegpunkte verlaufen. Weil Wegpunkte nur manuell erzeugt werden und nicht durch die automatische Aufzeichnung, werden auch Routen nur manuell erzeugt. Zum Erstellen einer Route nimmt man einfach bereits vorhandene Wegpunkte in der gewünschten Reihenfolge. Dazu ist keine Karte nötig.
Wenn man eine Karte hat, kann man Routen - genau wie Tracks - mit der Maus "zusammenklicken". Mapsource erzeugt dann für jeden Klick einen neuen Wegpunkt. Außer, wenn man auf ein Kartenmerkmal klickt (zum Beispiel eine Straße), dann wird dieses als Wegpunkt genommen. Das spart Wegpunkt-Speicher, aber die so genannten "grauen Wegpunkte" können keine Namen haben.
Routen kann man auch ohne Computer erzeugen: Dazu wählt man im GPS-Empfänger nacheinander die gewünschten Wegpunkte aus.
Die Wegführung arbeitet - genau wie bei Tracks - über Luftlinie. Jedenfalls wenn man keine Karte gekauft hat.
Wenn man eine routingfähige Karte gekauft hat - zum Beispiel die City Navigator - lassen sich Routen über Straßen führen statt über Luftlinie. Das nennt sich Autorouting. Es erleichtert die Planung für Autos, Motorräder und Fahrräder enorm, weil man nur noch zwei Wegpunkte benötigt. Einen für den Start und einen für das Ziel. Natürlich darf man auch mehr Wegpunkte in eine Route einbinden, wenn man Zwischenziele ansteuern möchte.
Abbildung 4: Route mit drei Punkten, wovon der mittlere ein "echter" Wegpunkt ist.
Wie man sieht, findet MapSource automatisch den Weg über die Straßen.
7) Track oder Route, was ist besser?
Tracks sind ideal für den Austausch von Strecken über das Internet. Jeder, der ein GPS-Gerät hat, kann sie nachfahren, ob er eine Karte sein eigen nennt oder nicht. Das Weitergeben einer gefahrenen Strecke als Track ist sehr einfach, denn der Track steht wegen der automatischen Aufzeichnung direkt nach der Tour zur Verfügung (dennoch ist eine Bearbeitung vor der Weitergabe sinnvoll, beispielsweise um versehentlich gefahrene Umwege zu löschen etc.)
Weil die Anzahl der Trackpunkte pro Track begrenzt ist (die maximale Anzahl variiert zwischen den GPS-Geräten), sind Tracks nicht für sehr lange Strecken geeignet. Und das Zeichnen von Tracks ist mühsam. Tracks sind also gut, um aufgezeichnete Strecken weiterzugeben. Planen von Touren eignen sie sich nicht so gut.
Routen spielen ihre Stärke aus, wenn der Computer oder der GPS-Empfänger die Strecke berechnen soll. Man muss nur wenige Punkte setzen, die Strecke dazwischen wird automatisch berechnet. Man kann die Präferenzen ändern (z.B. Autobahnen vermeiden) und die Strecke wird neu berechnet. Auch wenn man sich verfährt, rechnet der Empfänger eine optimale Strecke neu aus. Erforderlich dazu ist eine routingfähige Karte (also zum Beispiel Garmin City Navigator oder die kostenlose, aber unvollständige [I]Open Street Map.
Zusätzlich zum Straßen-Modus kann man Routen auch im Luftlinien abfahren - genau wie bei Tracks. Das ist sinnvoll, wenn der Trackspeicher voll ist und man weitere Strecken im Empfänger ablegen möchte. Die maximale Anzahl der Punkte ist bei Routen normalerweise kleiner als bei Tracks. So kann zum Beispiel das Garmin GPSMAP 60 CSx 20 Routen mit jeweils 500 Punkten speichern und zusätzlich 50 Routen mit jeweils maximal 250 Punkten im Luftlinienrouting oder maximal 50 Punkten im Straßenrouting. Außerdem kann man Routen direkt am Gerät planen, während man Tracks nur am Computer erstellen (oder mit dem Empfänger aufzeichnen) kann.
Es gibt einen Trick, die Planung von Tracks zu vereinfachen, wenn sie weitgehend über Straßen verlaufen: Man erstellt zunächst eine Route, die automatisch berechnet wird. Diese Route konvertiert man mit der kostenlosen Software WinGDB in einen Track. Der enthält dann alle nötigen Trackpunkte, um der Strecke per Luftlinienrouting zu folgen. Vor dem Überspielen des Tracks auf dem GPS-Empfänger kann man den Track natürlich noch bearbeiten, wenn man von der automatisch berechneten Strecke abweichen will. WinGDB kann auch Routen in Tracks konvertieren.
Points of Interest (POI)
Eine Sonderform von Wegpunkten sind [I]Points of Interest (POI), zu deutsch etwas "interessante Punkte." Diese treten normalerweise in Sammlungen auf, zum Beispiel gibt es POIs mit allen MacDonald's, Aldi-Läden und so weiter. Diese findet man kostenlos im Internet. Gegen Geld bekommt man auch POIs mit festinstallierten Radarkontrollen.
9) Zusammenfassung
Tracks bestehen aus Trackpunkten. Man kann sie aus einer Aufzeichnung automatisch erstellen lassen oder am Computer zeichnen und nachfahren. Trackpunkte existieren nie einzeln, sondern immer nur als Teil eines Tracks. Beim Nachfahren leitet einen der Empfänger grundsätzlich auf der Luftlinie zwischen den einzelnen Trackpunkten.
Routen sind immer nur geplante Strecken, die aus Wegpunkten bestehen können. Es gibt "echte" Wegpunkte mit Name und Beschreibung und es gibt "graue" Wegpunkte, die Kartenmerkmale darstellen und keinen Platz um Wegpunkt-Speicher verbrauchen. Nur Routen erlauben automatisches Routing, welches die Planung einfach macht, aber routingfähiges Kartenmaterial voraussetzt.
Points of Interests sind Sammlungen von "interessanten" Punkten, wie Supermärkten, Restaurants usw. Sie ergänzen die POIs, die mit jeder Karte geliefert werden und sind in der Regel kostenlos im Internet zu finden.