Erfahrungsbericht Zumo

Hallo liebe Zumoristen,

ich verfolge bereits seit etwa einem halben Jahr lesenderweise dieses Forum und habe mir nach langer Überlegung vor einem Monat den Zumo zugelegt. Der TT-Rider kam für mich wegen der schlechten Mopedhalterung und der schlecht oder gar nicht gelösten Lautsprecherfrage im Auto nicht in Frage. 278c und Co. haben keinen SirfIII und waren mir zu teuer. Der Rider2 war noch nicht angekündigt und außerdem kann man nicht ewig warten. Mittlerweile habe ich mit dem Gerät ca. 7000 Autokilometer und etwa 1500 Mopedkilometer zurückgelegt. Vielleicht kann ich mit diesem Erfahrungsbericht dem einen oder anderen bei der Kaufentscheidung für oder gegen den Zumo etwas helfen.
Nur so nebenbei, der Verkäufer sagte mir, das Wort „Zumo“ (ausgesprochen Zümo mit kurzem „ü“) käme aus dem Japanischen und bedeute „Bring mich schnell weg...“ ob’s stimmt??? Außerdem hatten wir uns über das Thema 2D- oder 3D-Ansicht unterhalten. Ich hatte in der Vergangenheit bei meinem Navigon-PDA immer die 3D-Ansicht genutzt und kam sehr gut damit zurecht. Der Verkäufer war der Meinung, dass man in der 3D-Ansicht die Entfernungen nur schlecht abschätzen könne. Nach meinen bisherigen Erfahrungen muss ich ihm recht geben: Auf dem Zumo taugt die 3D-Ansicht wirklich nichts. Vielleicht liegt es an der Querdarstellung des Zumo und der Hochkantdarstellung bei einem PDA. Wo ich gerade bei der Darstellung und dem Display bin, die Aussagen einiger Mitglieder dieses Forum, wonach das Zumodisplay bei Sonneneinstrahlung nicht ablesbar sei, kann ich nicht nachvollziehen. Mein Tipp wäre, mal zum Augenarzt zu gehen. Meine Augen sind nicht die besten und trotzdem kann ich das Zumodisplay auf dem Moped auch mit Sonne im Rücken noch gut ablesen. Bei meinem Yakumo-PDA im Tankrucksack war das nur mit Schatten spendender linker Hand möglich.

Und jetzt der Reihe nach:
Die Verarbeitung des Zumo und des reichhaltig mitgelieferten Zubehörs ist hervorragend. Am Moped (R1150GS) habe ich die Originalhalterung links am Lenker angebracht und das Kabel direkt an die Batterie angeschlossen. Zur Verlegung des Kabels unter dem Tank muss man diesen nicht ganz ausbauen und auch die Benzinschläuche nicht abmontieren. Es reicht, wenn man ihn etwas hochklappt und z.B. mit einem Holzklotz auf dem ABS-Regler in dieser Stellung arretiert. Die Kabelschuhe für die offenen Enden des mitgelieferten Kabels gibt es für wenig Kohle z.B. bei Conrad.

Nach dem Auspacken wurde zuerst die Zumosoftware und Mapsource upgedatet, was ohne Probleme funktionierte. Danach habe ich mir die neueste Beta des POI-Loaders geladen. Auch damit gab es keine Probleme. POIs lassen sich direkt in den Zumo oder auch über den Umweg der SD-Karte laden. Die Ordnerstruktur wird übernommen. Man muss halt nur die POIs auf dem PC pflegen weil immer alle POIs geladen und die alten überschrieben werden. Die POIs werden auf dem Zumo erst bei einer Auflösung ab 500m oder näher angezeigt. Wer also die POIs immer sehen möchte, sollte mit den Hardwaretasten die Auflösung auf 500m stellen - der Zumo zoomt dann auch später nicht mehr weiter raus. Sehr gut gelöst, wie ich finde.

Die hier im Forum zum Download angebotenen Blitzer-POIs habe ich auch mal getestet aber kurz darauf wieder gelöscht. Die Warnungen funktionieren zwar prima, aber die Daten scheinen uralt zu sein. Das eGS-Overlay ist auf dem Zumo (zumindest auf meinem) nicht nutzbar, da die so genannten „Befeuerten Seezeichen“ erst bei einer Auflösung von 80m oder näher als kleine weiße Punkte angezeigt werden. Trotzdem vielen Dank an den Autor dieses Overlays, der sich damit sehr viel Mühe gemacht hat. Vielleicht lässt es sich ja noch auf den Zumo abstimmen.

Touren planen in Mapsource klappt sehr gut und ist mit der Gummibandfunktion kinderleicht. Einige Male stand ich beim Abfahren der Routen allerdings vor Feldwegen (ich weiß - wäre mit der GS gegangen - aber das Putzen) oder vor gesperrten Straßen. Die Lösung habe ich auch gefunden: Wenn man in Mapsource nur die Straßen wählt, die bei einer Auflösung bis 1km angezeigt werden und diese Straßen auch einen Namen haben (also K18 oder Sperberweg und nicht nur den Namen "Straße") tritt dieses Problem nicht mehr auf. Da man als Mopedfahrer ja meistens über landschaftlich schön gelegene Straßen fahren möchte, empfiehlt es sich bei der Tourenplanung immer eine entsprechende Papierkarte neben dem PC liegen zu haben. In Mapsource sind die Straßen diesbezüglich nicht gekennzeichnet und erkennbar.

Leider habe ich mit dem Zumo aber nicht nur gute Erfahrungen gemacht. Bereits bei meiner ersten Tour wurde ich Opfer der nicht abschaltbaren Neuberechnung. Der Hin- und Rückweg lag recht nahe beisammen und nach einem kurzen Verlassen der Route schnappte sich der Zumo bei der Neuberechnung den nächsten Wegpunkt, der aber schon auf dem Rückweg lag. Selbst als ich versuchte anhand der Kartendarstellung, wieder auf die ursprüngliche Route zurückzufahren, wollte der Zumo mich immer wieder nach Hause führen (wäre eine ziemlich kurze Tour geworden). Selbst durch erneutes Passieren eines Wegpunktes der Hinroute war der Zumo nicht vom Heimweg abzubringen. In meiner Not bin ich dann zu einer Kreuzung gefahren, an der ich einen (grauen) Wegpunkt des Hinweges vermutete, habe 50m davor angehalten, die Route gestoppt und neu berechnen lassen. Erst danach war der Zumo bereit, die geplante Route fortzuführen. Also achtet bei der Planung darauf, dass Hin- und Rückweg weit auseinander liegen und setzt genügend Wegpunkte. Man sollte auf alles vorbereitet sein, wenn Steffi sagt: „Neuberechnung im Gang“. Ich finde es besonders ärgerlich, dass jedes Primitivnavi - auch mein Uraltyakumo - über eine abschaltbare Neuberechnung verfügt, nur der Zumo nicht. Da herrscht dringender Nachholbedarf für Garmin, sonst wird nach Erscheinen des Rider2 kein Zumo mehr verkauft. Genauso verhält es sich mit der nicht vorhandenen Unterscheidungsmöglichkeit zwischen Autobahnen und Bundesstraßen. Hierauf möchte ich nicht näher eingehen, da das Problem in diesem Forum (anscheinend aber nicht bei Garmin) ständig diskutiert wird. Ich kann mich der Kritik jedenfalls nur anschließen.

Vielen Dank an RON01 für die „Brüllsteffi-Datei“. Jetzt hat Steffi nicht nur den Ton einer Domina drauf, sondern auch die Lautstärke. Noch besser wäre aber, wenn sie etwas weniger reden würde. Deshalb noch ein Tipp für Garmin: Autobahnabfahrten sind in Deutschland immer „auf der rechten Seite“ - sonst wär’s keine Autobahn. Wenn es auf einer BAB mal links ab geht, kann es sich nur um den Abzweig einer anderen Autobahn handeln. Die Ansage „in Kreisverkehr einfahren“ ist ebenso überflüssig wie die Ansage den Kreisverkehr „auf der rechten Seite“ zu verlassen. Ich könnte das noch weiterführen, will Euch aber nicht langweilen. Routenaufzeichnung, Bluetooth und MP3 nutze ich nicht und kann daher auch nichts dazu schreiben.

Ich hoffe, dass ich mit meinem etwas lang geratenen Erfahrungsbericht einigen Unentschlossenen helfen konnte. Bereut habe ich den Kauf des Zumos jedenfalls nicht. Wäre TomTom mit dem Rider2 schneller gewesen und hätte nicht vorher noch den Rider1 verramschen müssen, wäre es vielleicht ein Rider2 geworden. Konkurrenzfähig wird der Zumo jedenfalls nur bleiben, wenn Garmin bald nachbessert.

Viele Grüße

Kobongo01

da kann ich nur zustimmen, wenn Garmin nicht nachbessert und der Rider 2 das hält was er verspricht wird der Zumo floppen. Aber vielleicht ist das Garmin ja egal, als vermeintlicher Marktführer sind die US-Boys ziemlich hochnäsig. Ich werde meine ersten richtigen Erfahrungen dieses WE machen, wenns wirklich so katastrophal wird wie ich es befürchte gibt es eine neue Verkaufsanzeige in der Bucht.

Aus der TT-garmingeschichte halte ich mich solange raus, bis ich einen RiderII in der Hand hatte...

@Kobongo: Du wirst es nicht glauben, aber es gibt in D Autobahnausfahrten, die von der linken Spur aus abgehen...

Gruss

Zitat von Kobongo01

Hallo liebe Zumoristen,
... Bereut habe ich den Kauf des Zumos jedenfalls nicht. Wäre TomTom mit dem Rider2 schneller gewesen und hätte nicht vorher noch den Rider1 verramschen müssen, wäre es vielleicht ein Rider2 geworden. ...
Viele Grüße

Kobongo01

Ich kann dem Bericht nur beipflichten und bin bislang mit meinem ZUMO 500 auch rundum zufrieden - auch oder gerade weil der 500-er keine Strassen anquakt und zudem für knapp 500 Euro neu erstanden werden konnte!

Ein ganz besonderer Vorteil im Vergleich zu jedem Rider oder sonstigem Navi aber wird hier immer wieder vergessen bzw. bleibt unerwähnt:
mit den Garmins hört das Routing bzw. das "zu wissen wo's lang geht" nicht an den Grenzen von Europa auf, zumal manche osteuropäischen Länder in Mapsource ziemlich bescheiden vertreten sind:
Man kann eine ganze Menge von "free garmin maps" der ganzen Welt incl. einer großen Auswahl topografischer Karten laden und aufspielen - und mit einer 1150 GS kommt man so manches Stück weiter als nur bis ans Mittelmeer - wenn man es denn so will!

Zitat von Kobongo01

Leider habe ich mit dem Zumo aber nicht nur gute Erfahrungen gemacht. Bereits bei meiner ersten Tour wurde ich Opfer der nicht abschaltbaren Neuberechnung. Der Hin- und Rückweg lag recht nahe beisammen und nach einem kurzen Verlassen der Route schnappte sich der Zumo bei der Neuberechnung den nächsten Wegpunkt, der aber schon auf dem Rückweg lag.

...aus diesem Grund sollte man ja auch bei Routen, die sich verdächtig nahe kommen, die Route teilen und Hin- und Rückweg separat abspeichern.

Automatische Neuberechnung ist absolut kein Problem!

In diesem Sinne,

Zitat von Ottili

...aus diesem Grund sollte man ja auch bei Routen, die sich verdächtig nahe kommen, die Route teilen und Hin- und Rückweg separat abspeichern.

Automatische Neuberechnung ist absolut kein Problem!

In diesem Sinne,

Kann ich nur bestätigen. Entsprechende Routenplanung vorausgesetzt, ist die Neuberechnung sehr praktisch. Man muss nur wissen wie sich das Navi verhalten wird.

fG
Raimondo

Hy zusammen, zum Thema AUGENARZT !!
Ich habe das schlechte Display und dabei bleibe ich ich mit den Displays der Garmin Reihe Quest und 276/278 verglichen bei direkter Sonneneinstrahlung und da kann er daheim bleiben der Zumo....

Zum Thema 2 D/ 3 D Modus wie schon oben gesagt 3 D taugt net viel und der gute alte 2 D Modus ist grottenschlechter wie beim Quest..und das bei nem Gerät wo min 300 € mehr kostet....

Schade,,

Viele Grüße Oli

Zitat von Ottili

Automatische Neuberechnung ist absolut kein Problem!

Zitat von rvi

Kann ich nur bestätigen. Entsprechende Routenplanung vorausgesetzt, ist die Neuberechnung sehr praktisch. Man muss nur wissen wie sich das Navi verhalten wird.

Die Frage ist ja nicht, ob die automatische Neuberechnung abgeschafft werden soll, sondern ob eine Abschaltmöglichkeit in manchen Anwendungsgebieten eine sinnvolle Funktion wäre. Von meiner Seite ein uneingeschränktes Jaaaaa. Ich hab mich mit diesem Feature schon grün und blau geärgert. Wenn ich "frei" fahren möchte ohne die Route von Bildschirm zu verlieren, sollte das möglich sein. Wenn ich die Route wieder erreiche soll weiternavigiert werden. Nicht immer, aber manchmal. Einstellbar. 95% aller Navis haben ja nicht umsonst diese Funktion, wie gesagt ohne Nachteile in Kauf nehmen zu müssen !!!!
Mit permantenten Lobeshymnen obiger Art könnter ja der Eindruck entstehen, das man die Abschaltmöglichkeit der autom. Neuberechnung mit allen Mitteln verhindern will.

Gruß
Socke

Also das mit dem Display hab ich auch zwischendurch. Ist aber nicht die Regel, mich störts nicht.

POIs auf dem PC bearbeiten oder beim Aufspielen der POIs einfach umbenennen, dann wird die Datei auch nicht überschrieben.

2D/3D anfangs fand ich die 3D Ansicht noch Lustig. Fahre heute aber immer mit 2D

Zitat von socke

...
Mit permantenten Lobeshymnen obiger Art könnter ja der Eindruck entstehen, das man die Abschaltmöglichkeit der autom. Neuberechnung mit allen Mitteln verhindern will.

Gruß
Socke

Verhindern will das nicht. Aber ich hatte am iQue3600 die Möglichkeit das Neuberechnen abzuschalten. Ich vermisse diese Funktion aber am ZUMO nicht.
Wenn ich in unbekanntem Terrain navigiere, vermeide ich Routenabschnitte die sich kreuzen, gegenläufig sind etc.
Zum Glück gibt es ja unterschiedliche Navi's von unterschiedlichen Herstellern. Somit sollte ja jeder fündig werden.

fG
Raimondo

- die Tourenplanung mache ich mit dem MTP 2007/08, weil ich es besser als MS NT9 finde
- wenn ich genügend Wegepunkte setze, sind auch Rundtouren fahrbar und das trotz der Neuberechnung
- es sehr unglücklich von Garmin gewählt wurde, Wegepunkte mit einem Abbiegehinweis anzukündigen - auch mitten auf einer Geraden.

Grüße

labiwa

Hallo,
ich persönlich finde MTP wirklich nicht gerade gelungen.
Und das ist schon ziemlich Diplomatisch ausgedrückt
Aber wem das Ding gefällt, der soll damit glücklich werden.
ich finde zumindest das ist "Kernschrott".
Gruß Firefox