Hallo an die Expertenrunde,
seit 1996 nutze ich Garmin-GPeSse und war nach jedem Umstieg begeistert über die Fortschritte. Vom 12 zum II+, dann das GPS III, das 3 plus mit richtigen Karten und als Krönung das anfänglich sündhaft teure GPS V mit Routing. 200.000 Moped-km haben sie mich durch Europa und Afrika geführt und Orte aufgezeichnet, die ich ohne sie vergessen hätte. Alle waren robust und am Motorrad auch bei vibrierendem Cockpit noch gut ablesbar. Nur der schlappe Speicher hat mich in die Fänge des 60CSX getrieben.
Und nun bin ich frustriert.
Die 2 GB Speicherkarte hat was, aber die rundliche Geräteform lässt keine so gute Befestigung wie die Pult-Geräte zu. Außerdem konnte man in der Kartenansicht immer vier Werte sehen. Wenn der 60er 4 Werte zeigt, ist der verbleibend Kartenausschnitt nach oben zu klein. Schlecht verschmerzbar. Das Display ist unter bestimmten Sonnenwinkeln nur schwer ablesbar. Na gut, Hand vorgehalten, dann geht's.
Die Abbiegehinweise kommen, wie hier schon an vielen Stellen angemerkt, zu spät bzw. zeitabhängig. Wenn man nur langsam an eine Kreuzung ranfährt, ist es eindeutig zu knapp, um sich vernünftig einzusortieren. Man starrt dauern aufs Display, um den Zeitpunkt der Anzeige nicht zu verpassen. Beim V konnte man durch die Streckenabhängigkeit supergenau einschätzen, wann man draufschauen musste. Na gut, Gamin will das, was meinem Schriftwechsel entnehmbar war, nicht ändern. Also Maßstab auf 300m eingestellt und Abbiegehinweise abgeschaltet.
Auf der Habenseite stehen die POIs, die fast unendliche Trackaufzeichnung auf SD, das Höhenprofil und der zusätzlichen USB-Port, trotzdem funktioniert noch der Transfer auf den PDA über den seriellen Stecker. Vorteil zu anderen Geräten sind die auswechselbaren Akkus für Fahrrad- oder Wandertouren.
So, und jetzt kommt das, was mich tierisch nervt. Hoffentlich war ich nur zu blöde, die alles entscheidende Funktion übersehen zu haben. Ihr Experten werdet es aufdecken: Wenn ich in Map Source ein Routenprofil eingestellt hatte, war eine Streckenplanung mit dem GPS V in Nullkommanix erledigt. Fürs Motorrad wurde "schnellste" gewählt, aber die Durchschnittsgeschwindigkeiten für Autobahn auf 30, Stadt auf 20, Bundesstraßen auf 50, Neben- und Verbindungsstraßen auf 80. Das war optimal für Motorradtouren abseits der Hauptverkehrsströme. Dann ein paar Routenpunkte geklickt, das Band nach hier und nach da gezogen und die Strecke saß. Im GPS V wurde keine automatische Neuberechnung durchgeführt und ich wurde exakt so geroutet, wie es geplant war. Bei Abweichungen wurde ein Recalculate unter den in MapSource bestimmten Bedingungen gemacht (OK, das konnte ganz schön dauern) und das gute Teil führte mich zum nächsten Punkt der Route und dann auf dieser weiter. Auch Rundtouren waren kein Problem.
Ganz anders das 60CSX. Das Ding macht (wenn ich nichts übersehen habe) bei Aktivierung einer Route grundsätzlich ein Recalculate und kommt so auf eine Strecke, die entweder den kürzesten oder schnellsten Weg ergibt, aber nicht das, was durch die MapSource-Parameter vorgegeben war. Automatisches Neuberechnen ist ausgeschaltet! Und das Haarsträubendste ist, dass dieses Mistding bei Abweichungen von der Strecke und Neuberechnung doch tatsächlich wieder zum Routenanfangspunkt zurück will, um von dort wieder neu anzufangen. Da kann es passieren, dass kurz vorm Ziel plötzlich noch 620km bis dorthin angezeigt werden. Bei Rund-Touren springt das Teil andererseits locker auf die Rückstrecke, wenn neuberechnet wird, statt auf die näher liegenden Hin-Waypoints zu gehen. Kann sein, dass er aber auch hier wieder am Start anfangen will und die Rücktour Zufall ist. Man merkt es halt bei kleinem Kartenausschnitt nicht sofort, dass man zurück fährt. Absolut Ärgerlich.
Wenn einmal neu berechnet wurde, ist die draufgeladene Originalstrecke zerstört. Das Routing entgleist und kommt erst wieder auf die richtige Bahn, wenn man ein paar Kilometer auf der lila Linie in die richtige Richtung gefahren ist.
Also nochmal: Habe ich was übersehen, bin ich doof oder gibt es tatsächlich keine Chance, die Route genau so zu fahren, wie sie in MapSource geplant wurde. Selbst wenn eine Neuberechnung wegen Abweichung gemacht wurde und ich die im PDA gespeicherte Route wieder jungfräulich draufladen müsste, wäre ich ja schon fast zufrieden.
Trotzdem: Mein liebstes Gerät wäre das gute alte Fünfer mit Aufrüstung auf ein halbes Gigabyte. Das würde für einen Urlaubs-Turn reichen.
Danke fürs Interesse, wenn Du bis hier gelesen hast.
- bufonto