Auch ich habe mit dem Gedanken gespielt, mir für wenig Geld einen SP c510 zuzulegen. Kürzlich hatte ich dieses Modell „zur Kur“ bei mir, vorteilhaft auf den ersten Blick: sicherer Empfang ohne externe Antenne auch in Innenstädten, deutlich schnellere Routenberechnung und --nach kurzer Umgewöhnung-- besseres Erkennen der „gröberen“ Straßendarstellung. Der iQue 3600 hat eine hervorragende Display-Auflösung, und Nebenstraßen werden als einfache Linien gezeichnet. Beim Einsatz im Fahrzeug mit einem Seh-Abstand von etwa 60 cm lassen sich jedoch die Doppellinien neuerer Geräte besser erkennen.
Aber: aktuelle Geräte haben doch erhebliche Defizite, besonders als Einfach-Navis:[INDENT] Routen lassen nicht speichern, daher kein Vorbereiten möglich
Nur ein einziges Zwischenziel, um eine Route anzupassen
Kein Luftlinienrouting zum Ziel bei fehlenden Straßen oder unvollständigem Kartenmaterial *
Fehlende Höhenangabe*
Keine Anzeige der Koordinaten*
Gerät ausbauen: Saughalterung lösen oder GPS von Halterung und Kabel trennen *
Keine Trackaufzeichnung
WP ("Favoriten") nur nach Entfernung sortiert
Keine SAT-Seite (Positionen der Satelliten, Feldstärken)*
Zwangsweise Neuberechnung beim Verlassen der Route
Keine Ausgabe von Positionsdaten (NMEA- oder GARMIN-Format)
[/INDENT]Vom iQue bin ich einfaches Herausnehmen ohne Lösen einer Kabelverbindung und eine flache Bauform für „immer dabei“ gewohnt, Streetpilot cxxx oder andere SP entfallen da als Ersatz.
Und so kommt die Serie nüvi (Umlaut bei den Amerikanern !!!) ins Spiel. Ich will ja gar nicht bestreiten, dass ich bei den ersten Meldungen (September 2005) geschmunzelt habe. Wozu den MP3-Spieler und die Zusatzfunktionen, ich benötige doch nur die Navigation?
Und nun habe ich ein nüvi gekauft, nachdem das Modell 660TFM erschien!! Dabei weist „FM“ auf die UKW-Übertragung des Audiosignals zum Autoradio hin. In der Summe scheint es mir für meine Anwendung die günstigste Lösung.
iQue und nüvi 660 haben etwa gleiche Abmessungen, sie lassen sich bequem überall mitnehmen. Im Vergleich der Datenblätter ist der iQue3600 zwar flacher, aber --Überraschung!!-- zusammen mit der notwendigen Tasche ergeben sich praktisch keine Unterschiede. Das liegt daran, dass ich für iQue eine aufwendige Tasche (Krussel) verwende, während sich das nüvi in der mitgelieferten dünneren Einstecktasche befindet.
Die obigen Negativpunkte mit der Markierung (*) entfallen beim nüvi 660, aber es bleiben natürlich etliche Wünsche.
Die fehlende Trackaufzeichnung lässt sich bei Bedarf nach der Methode „nimm zwei“ lösen: Foretrex 101 liegt jetzt immer bereit, ohne Armband ist das Gerät sehr klein, bietet aber prinzipiell alle Möglichkeiten eines Etrex. Für --selten benötigtes-- Protokollieren kann ich ohne Halterung und ohne externe Spannungsversorgung auskommen.
Außerdem bleibt die Hoffnung, dass eine Trackaufzeichnung auf der Speicherkarte vielleicht doch eines Tages möglich wird. Aber ich habe das Gerät mit bekannten Eigenschaften gekauft und weiß, dass GARMIN nicht verpflichtet ist, daraus ein BUNAV-Modell zu machen. Jedenfalls sehe ich es als Unsitte an, nachträglich Eigenschaften zu fordern, die schlicht nicht angeboten wurden, „Spitzenmodell der nüvi-Reihe…. / …. kann jedes Billig-Navi vom Lebensmitteldiscounter …“usw.
Nun gehört es ja zum „guten Ton“, darüber zu lamentieren, dass nach den Handys auch die Navigationsgeräte zu Multifunktionsgeräten mutieren. Zugegeben, in nüvis Travelkit kann ich gern auf einige Funktionen verzichten, sie sind aber nun mal im Paket enthalten. Auch die manchem so wichtige Freisprecheinrichtung über Bluetooth nutze ich nicht.
Aber auf die bekannte Frage im Faust „wie haltet Ihr es mit MP3?“ kann ich nur sagen, das ist eine durchaus angenehme Fähigkeit. Man kann auch „wozu zusätzlich MP3?“ ersetzen durch „verschlechtern sich dadurch die Navigationseigenschaften ??“
Ich habe dem Gerät eine 4 GB Karte spendiert, rechnerisch sollte das bei meiner Konvertierungseinstellung für mehr als 40 Stunden ausreichen. Mein Autoradio kann leider mit MP3-CDs nicht umgehen, deswegen mein großes Interesse an der FM-Übertragung an das UKW-Radio, wobei sich natürlich auch die Navigationsanweisungen übertragen lassen.
Allerdings besteht das grundsätzliche Problem, dass man eine nicht belegte Frequenz benötigt, bei der großen Zahl der Sendeanstalten und der viel größeren Zahl der Sender nicht so einfach. Bisher hatte ich damit kein Problem, weil ich mich in meiner Region bewegte. Bei einer längeren Reise wird es wahrscheinlich erforderlich werden, weitere Frequenzen abzuspeichern.
Sprachführer: nachdem ich sah, dass sich der Preis nicht auf eine einzige Sprache bezieht, sondern dass man Wörterbücher für
Englisch, Französisch, Deutsch, Italienisch, Portugiesisch und Spanisch erhält, habe ich auch in dieser Richtung ausgebaut. Die Lösung ist sicher nicht mit CASIOs EX-word zu vergleichen, aber allein die Möglichkeit, die Aussprache hören zu können (british / american English !!), erscheint mir sehr nützlich.
Zu den Einstellungen: als Sofortmaßnahme musste die 3D-Anzeige („Oh Gott“!) der 2D- Einstellung weichen („Norden oben“) und der Pfeil das voreingestellte Fahrzeugsymbol (kindlich schön) ersetzen.
Farbmodus: bisher standen meine Geräte auf Tag (heller Hintergrund), versuchsweise (Akku schonen?) arbeitete ich mit dem Nachtmodus, wobei sich herausstellte, dass der höhere Kontrast hellgrau/schwarz auch bei starker Sonnenbestrahlung zu besserer Ablesbarkeit führt als hellgrau/creme. Jedenfalls habe ich mich schnell an die Dauereinstellung „Nacht“ gewöhnt, der blaue Positionspfeil musste natürlich einem gelben Dreieck weichen.
Grüße Bunav
** N51.30° E6.59° ** nüvi 660TFM, GPSMAP 76Cx, Foretrex 101 **