Ehrlich gesagt finde ich das Markengetue und Ich-hab-was-besseres-Gebalze unter den Moppedfahrer heutezutage teils wirklich zum kot..n.
An Moppedtreffpunkten, wie z.B. auf dem Torfhaus, kann man das wunderbar beobachten: Dort die Ducatisti, hier die BMW'ler, da drüben die GoldWinger und die "neuen kleinen" trauen sich gar nicht mehr dazwischen. Und wehe z.B. ein Ducatisti kommt auf die Idee zum GoldWinger rüberzugehen und sich zu unterhalten, dann ist er bei seinesgleichen untendurch. Ein bischen "Frotzeln" wird gleich ernst genommen und als persönlicher Angriff gewertet.
Um mal alte Klischees zu bedienen (die hier aber stimmen): In den 70ern bis Anfang der 80er, als es praktisch nur "echte" Biker gab, die meist gar kein Auto hatten, und nicht der Großteil reine Sonntagschönwetterfahrer, wo das Wichtigste ist, das die Farbgebung von den Felgen über die Stiefel bis zum Helm exakt paßt, wenn man seine 1.200 km im Jahr unterwegs ist, ja da war es noch vollkommen egal, was jemand gefahren hat. Egal ob alte Horex, RD125, CB250, XT500, GS1000, R900, Z900, Laverda1000, GoldWing 1100 oder eine Hercules RC50. Alle standen zusammen und unterhielten sich angeregt über die Technik, Vorzüge und Nachteile des anderen Moppeds und tauschten ihre Erfahrungen und Tipps aus.
Irgendwie scheint dieser Zusammenhalt in unserer heute recht egoistischen Gesellschaft verloren gegangen zu sein. Schade eigentlich.
Erfreulich sind dann aber doch unterwegs immer wieder die kleinen Kurzbekanntschaften mit Moppedfahrern, die diese Zeiten auch noch in guter Erinnerung haben.
blackwilli
(ein "alter Moppedsack")
:p