Spikes und Trackkorrektur nach Beschleunigung / Vmax

Hallo Blackwilli,

Wie funktioniert eigentlich die Trackkorrektur in GTA4?
Leider sind die Ergebnisse bei mir meist nicht besonders. Hast Du dir mal die Trackbereinigung von GPSAR (GPS Action Replay) in Version 2 angeschaut (gibt eine 45 Tage Demo)? Da kann man eine Korrektur nach selber einzugebenden Kriterien durchführen, basierend auf Maximalgeschwindigkeit (wenn ich wander dann weiß ich dass alles über 10km/h zum Beispiel ein Spike ist, bzw je nach Sportart noch besser durch Betrachtung der Beschleunigung zwischen zwei Punkten).

GTA4 finde ich super für die schnelle Anzeige von Tracks, für ausführlicheres arbeiten an den Tracks, insbesondere für Geschwindigkeitsanalysen wird man sowieso weiter bei GPSAR oder GPS Results bleiben müssen, nur wäre es halt schön wenn man eine gute Trackkorrektur automatisch und schnell auch mit GTA machen könnte und nicht auf GPSAR Pro ausweichen müsste. Insbesondere im Bereich Höhenprofil und 3d Ansicht können die auf Speedsurfer ausgerichteten anderen Programme ja nicht mithalten und sind ja auch nicht gerade einfach bedienbar ohne längeres Einarbeiten.

Auch wäre eine Filterfunktion nach Steigung recht nett sowie Filterfunktion nach unterer Geschwindigkeit zur Berechnung "Vavg ohne Pausen". So könnte man beim Skifahren alle Liftstücke löschen und schnell eine Übersicht über tatsächlich gefahrene km haben bzw Sachen wie Durschnittsgeschwindigkeit beim fahren.

Die von Dir angesprochene Trackkorrektur, gibt es in GTA eigentlich überhaupt nicht.
Vorab muß man sich erstmal bewußt sein, welche Daten eigentlich aufgezeichnet werden und welche man davon als fix ansehen kann und welche fehlerhaft sein können bzw. ein Ergebnis aus diesen sind.
Fix ist im Prinzip allein der Zeitstempel. Die anderen Daten sind noch Position und Höhe, welche beide stark fehlerbehaftet sind. Strahllängen und Geschwindigkeiten sind Rechenergebnisse aus den genauen Zeitstempeln und den ungenauen Positionen.
Absurde Werte der Längen und Geschwindigkeiten entstehen in der Regel durch viel zu kleine Aufzeichnungsintervalle, für die die Aufzeichnungsgenauigkeiten unsere Standardgeräte nicht gemacht sind.
Was also korrigieren? GTA gibt, außer den Höhenkorrekturen, die sinnvolle Möglichkeit, TPs zu löschen, um die Geschwindigkeiten der umliegenden TPs über einen größeren Raum oder Zeit zu mitteln.
Die einzige, andere Variante der Geschwindigkeitskorrektur ist die, die Zeitstempel selbst zu manipulieren, also die genauesten Werte der ganzen Aufzeichnung, oder noch schlimmer, die Geschwindigkeiten, ohne die Zeitstempel oder Positionen anzutasten.
Beide Varianten kann man manchmal antreffen und bei beiden wird mir ganz komisch.

Bleibt die Frage: Was nun tatsächlich tun? Prinzipiell bin ich ja gegenüber keinem Feature grundsätzlich ablehnend. Aber Meßwertfälschung?

EDIT:

Eine Filterfunktion für Werte <> Grenzwerte gibt es in verbeserter Form in der nächsten Version. Bereiche konstanter, ungewöhnlicher Geschwindigkeiten, sieht man direkt im 2D-Modell und kann sie da markieren. In der nächsten Version wird das auch mit den Steigungen machbar sein, wobei der kleine zur Verfügung stehende Bildausschnitt, nicht jede Verifikation ermöglichen wird.

Was ich gerne hätte, wär eben eine einfache Möglichkeit solche danebenliegenden Trackpoints zu löschen, ohne sie händisch suchen zu müssen per CTRL+T. Sprich einen Grenzwert eingeben, und dann werden alle Trackpoints bei denen im Bezug auf den vorderen eine Geschwindigkeit / oder Beschleunigung über Wert X ist gelöscht. Also einfach eine Verfeinerung des Punktes "Auto-Korrektur Höhendifferenzen, Strahlzeiten und Längen" wo man die Parameter händisch eingeben kann. Falls NMEA integriert wird (anderes Topic) wäre natürlich auch eine Korrektur über HDOP Werte interessant bzw "Lösche Alle Punkte wo weniger als X Satelliten empfangen wurden".

So ist es ja auch bei GPSAR Pro gelöst. Das grafische verschieben (also Messwertverfälschung) einzelner Trackpoints wie in GPSAR Pro finde ich dagegen nicht so wichtig, ganz hilfreich ist natürlich wenn man Trackpoints im Zoom abspielen kann und dann die Werte eingeblendet bekommt, da dass aber eh schon sehr weit entwickelt ist in GPSAR Pro finde ich es für GTA nicht so wichtig.

Ich hab gerne 1 Punkt/sec um beim Skifahren/Snowboarden die Linie besser zu sehen und halbwegs zuverlässige Geschwindigkeitsangaben zu erhalten, und werde falls halbwegs preiswert und ohne größere Bugs erhältlich auf einen 5hz Tracker mit NMEA Datenspeicher umsteigen. Die Höhenangaben stimmen beim Vista HCx zum Glück, ich hab irgendwo (weiß leider nicht mehr wo) sogar gelesen dass die Höhe per Barometer zur Korrektur der Zeiten benutzt wird.

Das Löschen funktioniert mit GPSAR Pro einfach deutlich besser. Zum Beispiel sind meistens bei Lift Ein- und Ausstieg deutliche Fehler drinnen und die bekommt man mit GPSAR Prorecht gut rausgelöscht ohne viel Aufwand. Mit GTA sieht man zwar beim Ausstieg/Einstieg dass viele Punkte auf einer Höhe liegen, aber nicht ob man sich da eventuell noch 100m horizontal bewegt hat oder nicht im 2D Modus. und im 3D Modus kann man ja keine Trackpoints markieren um sie schnell zu löschen.

Außreichen würde eigentlich auch, wenn man in der 2D Ansicht nach Geschwindigkeit sortieren könnte, und dazu noch eine Spalte Beschleunigung dazu kommen würde nach der man auch sortieren kann, um so schnell per Hand die Ausreißer löschen zu können.

Sorry, der Thread ist mir irgendwie durchgewischt,

ich werde mir die Sachen mal in Ruhe überlegen, sind grundsätzlich ja nicht uninteressant. Das wird aber schon ein ganze Weile dauern, da im Moment die nächste Version schon in der Testphase ist. Wird also erst für die übernächste was werden.

Zitat von extemecarver

Falls NMEA integriert wird (anderes Topic) wäre natürlich auch eine Korrektur über HDOP Werte interessant bzw "Lösche Alle Punkte wo weniger als X Satelliten empfangen wurden".

So interessant alles andere auch ist, zu obigem Satz muß man sagen:

.) Die Anzahl der empfangenen Satelliten sagt über die Genauigkeit der Position absolut nichts aus. Man kann mit 4 günstig positionierten Satelliten eine Top-Position erhalten, und mit 7 Satelliten einen Schrottwert.
Das hängt vom Standpunkt der Satelliten im Verhältnis zur eigenen Position ab, und davon, wieviele Reflexionssignale dabei sind. Also das würde ich weglassen.
.) Auch den HDOP Wert kann man bei Consumer GPS-Geräten so wie wir sie verwenden, getrost vernachlässigen, da alle anderen Fehler weit gravierender sind als die Korrektur durch den HDOP Wert. Der ist eher für Flugzeugnavigation interessant mit GPS-Geräten, die ein paar 1000 Dollar kosten, aber nicht für terrestrische Navigation mit Tante-Emma GPS-Geräten.;)
LG, bp

Zitat von blackpanther

So interessant alles andere auch ist, zu obigem Satz muß man sagen:

.) Die Anzahl der empfangenen Satelliten sagt über die Genauigkeit der Position absolut nichts aus. Man kann mit 4 günstig positionierten Satelliten eine Top-Position erhalten, und mit 7 Satelliten einen Schrottwert.
Das hängt vom Standpunkt der Satelliten im Verhältnis zur eigenen Position ab, und davon, wieviele Reflexionssignale dabei sind. Also das würde ich weglassen.
.) Auch den HDOP Wert kann man bei Consumer GPS-Geräten so wie wir sie verwenden, getrost vernachlässigen, da alle anderen Fehler weit gravierender sind als die Korrektur durch den HDOP Wert. Der ist für Flugzeugnavigation interessant mit GPS-Geräten, die ein paar 1000 Dollar kosten, aber nicht für terrestrische Navigation mit Tante-Emma GPS-Geräten.;)
LG, bp

Damit kenne ich mich nicht aus. Ich glaube aber das dies bei den Speedsurfs oder Speedkiterekorden so gehandhabt wird (gut dass sind aber auch andere Voraussetzungen). IM HDOP Wert kann man doch ablesen, um wieviele Meter das GPS meint (95% oder 99%) maximal danebenzuliegen, und daher wird der HDOP Wert, nicht als Korrektur, aber als Überprüfer der Genauigkeit hergenommen. Kann aber auch sein dass ich da etwas verwechsel.

Zitat von extemecarver

IM HDOP Wert kann man doch ablesen, um wieviele Meter das GPS meint (95% oder 99%) maximal danebenzuliegen, und daher wird der HDOP Wert, nicht als Korrektur, aber als Überprüfer der Genauigkeit hergenommen.

Nein, das ist ein weitverbreiteter Irrtum.
Die DOP-Werte bezeichnen keinen Fehler in der Positionsbestimmung, der mit Meterangaben fassbar ist. Sie vervielfachen nur die anderen Fehler.
Hohe DOP-Werte wirken sich also auf die restlichen Fehler stärker aus als niedere DOP-Werte.
Da bei Consumer-Geräten die anderen Fehler aber bedeutender sind, kann man die DOP-Werte üblicherweise vernachlässigen.
Ist in etwa so, wie wenn man eine Strecke nur auf Meter genau messen kann, aber die Strecke auf Zentimeter genau angibt.
LG, bp

Hallo,

Zitat von extemecarver

IM HDOP Wert kann man doch ablesen, um wieviele Meter das GPS meint (95% oder 99%) maximal danebenzuliegen, und daher wird der HDOP Wert, nicht als Korrektur, aber als Überprüfer der Genauigkeit hergenommen.

Nein, die (H|V|P)DOP-Werte sind ein Maß für die Güte der geometrischen Verteilung der für den Empfänger nutzbaren Satelliten.

Zitat

Kann aber auch sein dass ich da etwas verwechsel.

Es gibt noch die ESTIMATE OF POSITION ERROR der Garmin Empfänger. Diese sind in meinen Augen aber mehr Voodoo als eine aussagekräftige Meßgröße.

btw. Es gab hier in diesem Forum schon eine Diskussion zu diesem Thema. Finde ihn, dann müssen wir es nicht erneut aufwärmen.

Gruss Joern Weber

Hallo Willi,

ich häng mich hier einfach mal dran.............

folgendes ist mir aufgefallen:
Wenn man aus einem Track in der Mitte mehrere Punkte herauslöscht (auch wenn der Track schnurgerade ist), dann wird die Gesamtlänge des Tracks gekürzt. Das kann nicht richtig sein. Speichert man diesen Track dann ab und ruft ihn nacher wieder neu auf, dann ist die Tracklänge wieder richtig. Also scheint da ein interner Berechnungsfehler vorzuliegen. Überprüf das mal.

Evt. hast du das in der neuen Version bereits behoben.

Top Programm

@Winfried

Ist so beabsichtigt.
Nach den meisten Manipulationsschritten wird keine autom. Autokorrektur des Tracks durchgeführt, da dies mit einer kompletten Neuberechnung und Darstellung, je nach Track, Zeit kostet und nerven kann.
Daher einmal auf Autokorrektur klicken, wenn man das Ergebnis sehen will.

@extremecarver

Die DOP/EOP Werte hatten wir auch bezüglich GTA hier schon mal durchdiskutiert. Das bringt nichts bei unseren üblichen GPS-Geräten.

Zweitens sehe ich eine Auswertung, wie Du es formulierst, im Hochgeschwindigkeitsbereich, von normalen Navigationsgeräten und Datenloggern auch nicht für sinnvoll an. Man kann natürlich viel hin- und herrechnen und dem User suggerieren, dass er nun hochgenaue Werte erhält. Dies ist aber Augenwischerei. Jedes Ergebnis kann nur maximal so gut sein, wie der schlechteste der Ausgangswerte.

Ich bekomme in letzter Zeit immer häufiger Anfragen von Usern, die Datenlogger in Sportarten mit teils sehr hohen Geschwindigkeiten und dadurch bedingt mit hohen Aufzeichnungsfrequenzen arbeiten. Dies ist aber keine Zielgruppe von GTA und wird es sobald auch nicht werden. Für solche Auswertungen gibt es spezialisierte, kommerzielle Software mit vielen darauf ausgerichteten Features. Mein Ziel war es nicht, guten, vorhandenen Anwendungen konkurrenz zu machen, sondern eine Lücke im Softwareangebot für den "Normal-User" zu schließen.

Vielen Dank auf jeden Fall schon mal fuer die Antworten und hoffentlich Verbesserungen der "Autokorrektur" in GTA.

Zitat von blackwilli

@Winfried
Daher einmal auf Autokorrektur klicken, wenn man das Ergebnis sehen will.

Hallo Willi,

jetzt hab ich den Autokorrekturbutton gefunden. Hatte sowas wie Neuberechnung etc. gesucht und nicht gefunden.
Somit ist alles klar.:p