Hallo NavTalk-Gemeinde!
Ich möchte diese Veröffentlichung nutzen, das Verhalten eines Berliner Garmin-Händlers und der Garmin Deutschland ein wenig näher zu beleuchten.
Als das NavTalk Anfang des letzten Jahres in greifbare Nähe rückte und dann endlich im Handel erhältlich war, habe ich mir beim Berliner Pilotenausrüster Sky-Fox ein nigelnagelneues NavTalk gekauft. Das war am 10. Juni 2003. Eine gute Woche später, es war der 18. Juni, habe ich mir im selben Geschäft noch eine GPS-Außenantenne für mein Auto gekauft, da ich mir bereits am 6. Juni die Freisprecheinrichtung bei der Firma Därr in München bestellt hatte. Am 31. Juli folgte dann noch eine Motorradhalterung von Touratech, und ich hatte eigentlich keinen Grund zur Klage.
„Eigentlich“ bedeutete, daß zwar der Funktionsumfang überaus reichhaltig war und das Gerät ansich meinen Bedürfnissen entsprach und mich sogar zu einer sehr ausführlichen Produktbeschreibung bei Ciao.com verleiteten. „Eigentlich“ bedeutete aber auch, daß neben all den positiven Eigenschaften auch einige nicht unerwähnenswerte negative vorhanden waren.
So fiel zum Beispiel auf, daß die Software - auch nach zwei Revisionen innerhalb kürzester Zeit (2.40->2.50->2.60) - noch immer grundlegende Fehler auswies. Ab und zu stürzte das Gerät bei der Zieleingabe ab (als Polizist bei einer beginnenden Sonderrechtsfahrt besonders ärgerlich), manchmal schaltete sich das Gerät auch einfach und unbemerkt ab (am Tatort ebenso ärgerlich, weil vom Chef nicht mehr erreichbar).
Am meisten geärgert hat mich aber die Tatsache, das Gerät, was ich für knapp 1150,- Euro eingekauft hatte, nach nicht einmal einem halben Jahr nur noch fast die Hälfte kostete (knapp 650,- Euro). „Es ist doch normal, daß ein neues Gerät am Anfang mehr kostet und dann billiger wird“, werden jetzt viele sagen, und damit haben sie ja nicht einmal Unrecht. Ich erwarte als Kunde aber, daß ich bei einem so teuren Gerät (man lasse sich den Preis einmal auf der Zunge zergehen: gut 2200,- DM) ein Gerät erwerbe, bei welchem die Fehlersuche nicht durch den Kunden geschieht, sondern bereits während der Entwicklung erfolgt ist. Um die Sache nach unten hin abzugrenzen: Kaufe ich ein Teenie-Handy für 49,- Euro, so kann ich mich sicherlich nicht beschweren, wenn da nicht alles klappt (ärgerlich ist‘s natürlich trotzdem), aber ab einem gewissen Niveau darf so etwas nicht mehr passieren.
Da sich die Sache mit dem Ausschalten und den Abstürzen nicht ändern sollte, habe ich das Gerät schließlich am 2. Januar 2004 bei Sky-Fox umgetauscht, und hier sei mein erster Dank nach Berlin gerichtet. Die kompetente Art der Schadensabwicklung mag hier den Fachhändler vom Discounter unterscheiden, und mir wurde sogleich zugesichert - da ich ja ein Softwareproblem unterstellte - würde die beschriebene Problematik weiterhin bestehen, ich in diesem Falle den Kauf wandeln könne, sprich den kompletten Kaufpreis zurückerhalten würde.
So war es dann auch, und am 16. Januar habe ich bei Sky-Fox das NavTalk und die Fahrzeugantenne zurückgegeben.
Doch damit nicht genug: Nun lagen bei mir noch die Original-Garmin-Freisprecheinrichtung und die Motorradhalterung im Gesamtwert von gut 200,- Euro herum. Was tun damit? Meiner Meinung, die Firma Garmin müsse nun für die „überflüssigen“ Gerätschaften geradestehen, wurde dort nur bedingt zugestimmt. Eine (um höflich zu bleiben) „eher aufgebrachte“ Mitarbeiterin wies mich an, die beiden Käufe bei den jeweiligen Händlern einzufordern. Mein Hinweis, daß dies sicherlich nicht geschehen würde, da die Ware ansich ja fehlerfrei ist und beide Händler dies mit Sicherheit für sich beanspruchen würden, wurde mit den Worten „Versuchen Sie es bitte trotzdem dort, Sie können sich dann ja nochmal an Garmin wenden! Servus!“ abgetan. Nun gut... beide Händler erklärten mir - wie zu erwarten war - daß sie die Gerätschaften nicht zurücknehmen würden, und bei Garmin hieß es daraufhin, ich möge die Sache zu Papier bringen, man würde sich dann bei mir melden.
Das tat ich am 28. Januar per E-Mail, und bis Mitte Ende Februar tat sich dann erst einmal gar nichts. Ich hatte dann aber einen Anruf auf meinem Anrufbeantworter und bei Rückruf erklärte mir Herr Schäffler (Leiter der Vertriebsabteilung von Garmin Deutschland), daß man um dieses Problem mit der Software wisse und darüberhinaus natürlich kein bleierner Nachgeschmack auf Garmin bei mir übrig bleiben solle. Natürlich könne man die beiden Gerätschaften nicht zurücknehmen, man könne sich aber dahingehend einigen, mir ein Geko 201 für 209,- Euro oder eine Forerunner-Uhr für 229,- Euro zur Verfügung zu stellen. Mit „zur Verfügung stellen“ war im übrigen „schenken/nicht bezahlen müssen/hinschicken und fertig halt“ gemeint, und das hat meine Erwartungen nun um alles übertroffen. Würde ich ein teureres Gerät haben wollen, so müsse ich die Differenz vorab bezahlen und würde es dann geliefert bekommen.
Der Schlußsatz von Herrn Schäffler kam eher nebensächlich, aber ich könne die beiden Geräte ja bei eBay reinsetzen, da würde man immer ganz ordentliche Preise bekommen.
Nun... was bleibt als Fazit zu sagen? Es mag viele Kunden geben, die sich von einem „Das geht leider nicht!“ beeindrucken lassen, aber ich habe festgestellt, daß viele Händler - wenn man nur mal ein bißchen dagegenhält - durchaus noch andere Lösungsmöglichkeiten parat haben, die das Geschäft für beide (!) gut erscheinen lassen. Ich für meinen Teil werde auf jeden Fall die Firma Garmin nicht vergessen und irgendwann vielleicht noch mal ein Navigerät kaufen. Ich habe mir jetzt das Garmin eTrex Vista zuschicken lassen, verkaufe es für 100,- Euro mehr an eine Freundin bzw. Kollegin, und die hat das dann immer noch für über 100,- Euro billiger bekommen als die unverbindliche Preisempfehlung. Die restlichen 100,- Euro werde ich hoffentlich durch die beiden eBay-Auktionen erzielen, auf die ich hiermit hinweisen möchte: 2466506639 und 2466512018.
Abschließend bleibt zu sagen: Die Geräte sind prinzipiell super und durchaus professionell, und wenn es mal hapert, steht Garmin dafür auch gerade.
Oder um es mal in der eBay-Sprache auszudrücken: Gute Leistung, jederzeit gerne wieder! Danke!
Grüße aus Berlin!
Andreas Wedel