Hallo Berliner habt ihr dieses Fahrrad schon gesehen?
http://www.n24.de/news/newsitem_972149.html
Ist ja ein Superteil was da erfunden wurde, der Preis oojojojo.
Hallo Berliner habt ihr dieses Fahrrad schon gesehen?
http://www.n24.de/news/newsitem_972149.html
Ist ja ein Superteil was da erfunden wurde, der Preis oojojojo.
Schon gesehen, ja, ich frag mich blos, was er damit hier will. Hier sprießen die Tempo 30 Schilder wie die Pilze nach einem Sommerregen. Heute wurde angekündigt, das 30 vor jeder Schule eingeführt wird ... jeder, egal was für eine ... auch an Hauptstraßen
Naja, mehr als ein Gimmick ist das Ding nicht.
Bei den rund 4,5 kW, die der Elektromotor bei den Geschwindigkeiten liefern muss, fallen die rund 0,1 kW, die ein einigermaßen trainierter Mensch mit dem Tretkurbelantrieb in das System einspeist, nicht sonderlich ins Gewicht. Man könnte also ohne nennenswerte Einbußen auf den Tretkurbelantrieb verzichten. Dafür lassen sich dann sicher 1 bis 2 kg Gewicht sparen, weil der von der Tretkurbel angetriebene Generator entfallen würde.
Naja, ganz uninteressant ist das Ding nicht, wenn ich an die ganz bestimmt noch nicht auf ihrem Höhepunkt angelangten Umweltdebatte denke. Wenn auch diese Diskussion nicht objektiv, sondern ideologisch geführt wird. So wird z. B. immer vom Wasserstoff als Energiequelle geredet, obwohl es dabei nur um einen Energieträger geht - einen ziemlich brisanten dazu. Woher die Energie für die Erzeugung kommen soll und wie die Transportwege aussehen werden bleibt im Nebulösen. Niemand sieht zudem bei den Dingen die Gesamtbilanz, wie man an der Debatte Glühbirnen gegen Energiesparlampen bemerkt, die ja bei ihrer Herstellung jede Menge Schadstoffe erzeugen und Energie verbrauchen - wenn auch nicht bei uns, sondern im fernen China - und zudem riesige Mengen an Sondermüll anfallen lassen werden - dies hingegen hier. Aber das ist ein weites Feld und hier kann nicht die Plattform dafür sein.
Aber vielleicht ist das Erockit Prototyp für die einzige Art von motorisiertem Zweirad, mit dem man in einigen Jahren noch unsere Innenstädte befahren darf. Motorrad-Online hat hier einen Artikel online, der etwas Licht ins Dunkel bringt.
Die Leistung wird mit 9 kW angegeben, das Drehmoment aber elektromotorentypisch mit saftigen 75 Nm. Das verspricht tatsächlich einigen Fahrspaß. Die angegebenen 100 kg sind noch viel zu viel und der projektierte Preis wird bei 25.000 Euro liegen - sicher nur etwas für gut betuchte Umweltengel mit Technikbegeisterung. Und die sind selten.
Die Trittleistung des Fahrers fällt natürlich nicht wirklich ins Gewicht, erhöht nur unwesentlich die Reichweite, der Generator dafür kann aber nicht eingespart werden, weil er sicherlich gleichzeitig Teil des unabdingbaren Energie-Rückgewinnungssystems ist. Aber wenn an den Aspekten Gewichtsreduktion, effizienter Motor, leichte Batterie mit hoher Energiedichte und leistungsstarker Generator weiter gefeilt wird, gebe ich dem Konzept sicher eine Zukunft.
paul-josef
Aus ökologischen Gesichtspunkten sicherlich interessant und vielleicht wirklich ein Gefährt mit Zukunft. Denke, da wird sich auch noch was am Preis ändern, wenn das Massenprodukt werden sollte und andere Hersteller nachziehen. Allerdings ist das für mich kein Fahrrad, wie auch die Überschrift zu diesem Thema suggeriert, sondern eher ein Öko-Motorrad. Fahrrad - da bin ich Traditionalist - darf sich nur nennen, was 100% mit Muskelkraft angetrieben wird. Sobald da ein Motor dazu kommt, ist das für mich unter dem Gesichtspunkt "Betrug"
Der eigentliche Gag dieses Gefährts liegt einfach nur in der Steuerung, die nicht mit einem Gasgriff erfolgt, sondern über die Trittfrequenz.
Der Generator an der Tretkurbel kann auch nicht für die Bremsenergierückgewinnung genutzt werden, wenn nicht ein aufwändiges Getriebe dazwischen geschaltet ist. Außerdem wäre dann der Generator für den Pedalantrieb völlig überdimensioniert, was den Wirkungsgrad des Pedalantriebs gegen Null tendieren lassen würde. Der ist, bedingt durch die Zwischenschaltung eines Generators, jetzt schon so schlecht, dass die Pedalleistung weitestgehend in die Erwärmung von ein paar Metern Kupferdraht umgewandelt wird. Die Bremsenergierückgewinnung erfolgt mit Sicherheit über den Antriebsmotor.
Die Beschreibung in motorradonline ist mit Sicherheit auch falsch, da das Antriebskonzept kein Serienhybrid, sondern ein Parallelhybrid ist, wobei man auf Grund der praktisch vernachlässigbaren Muskelleistung richtigerweise von einem Microhybrid, bestenfalls von einem Mildhybrid sprechen kann.
Ein Serienhybrid ist ein Antriebskonzept, bei dem beispielsweise ein Verbrennungsmotor mit einem Generator und Elektromotor mechanisch in Reihe geschaltet ist und die Leistungen der beiden Motoren in gleichen Größenordnungen liegen. So etwas gibt es mittlerweile bei einigen Toyota-Hybriden. Dieselloks haben ebenfalls einen solchen Serienantrieb mit Generator und E-Motor, denen fehlt allerdings der elektrische Energiespeicher zum Hybrid. Die meisten Hybride mit Elektromotoren sind aber Parallelantriebe, weil damit die Momentenzusammenführung erheblich einfacher ist.
Ein Elektrofahrrad/-motorrad kann schon sinnvoll sein. Entweder als echter Hybrid, wie die Fahrräder mit Hilfskraftelektromotor oder als reines E-Motorrad, wie beispielsweise die Quantaya. Aber spätestens wenn eine Steuergerechtigkeit für die Antriebskonzepte eingeführt werden würde, hätte es sich mit dem Elektroantrieb zum größten Teil erledigt.
... kein Fahrrad
Da stimme ich Dir absolut zu.
Auch das hohe Gewicht und die Führerscheinpflicht lassen auf eine andere Herkunft schließen.
Aber egal, wie der Fisch heisst, vielleicht hat diese Begriffsverwirrung auch etwas Gutes und erschließt einmal neue Käuferschichten. Bislang hatte der Begriff "Elektrofahrrad" ja etwas geriatrisches an sich. Das könnte sich mit dem Ding ändern. Es könnte "hip" werden.
Zur Klarstellung: auch ich liebe "Wärmekraftmaschinen mit innerer Verbrennung, Bauart Otto", aber Hauptsache ist doch letztlich, die Kiste zieht ordentlich an.
paul-josef