Hallo Horst,
garmin.de techsupport hat zumindest folgendes geantwortet:
1. die berechnungsformel ist bei allen geräten gleich implementiert (also beim oregon unverändert)
Das heißt aber nicht, dass sie auch gleiche Ergebnisse bei unterschiedlichen Geräte-Typen zeigt. Selbst Streuungen innerhalb eine Produktions-Los sind möglich.
Zitat
2. der Wert ist auch nach wie vor so zu verstehen wie hier http://gps-nav.custhelp.com/cg…=617&p_created=1191844929 erläutert.
So, jetzt zwingst Du mich Garmin auf höchsten Niveau zu zerlegen. Ich empfinde es als Frechheit von Garmin auf [FONT=Arial, Helvetica]http://www.kowoma.de/gps/Genauigkeit.htm[/FONT] als Quelle zu verweisen. Ich bin aktiv im Forum von Kowoma beteiligt und distanziere mich ausdrücklich vom Missbrauch dieser Quelle durch Garmin. Garmin verwendet diese Seite ohne die Zusammenhänge in Bezug auf die eigenen Geräte klarzustellen oder zumindestens zu erläutern.
Das in den Estimate Position Error (EPE) enthaltene Circular Error Probable (CEP) ist eine Formel die aus der Balistik stammt. (Ich habe in meinem ersten Leben Zieleinrichtungen von russischen Panzern justiert). Das CEP besitzt eine Komplexität, welche von einem Laien nicht zu durchschauen ist. Liese mal die Definition http://de.wikipedia.org/wiki/Circular_Error_Probable. Vielleicht kannst Du sie mir ja erläutern.
Das CEP welches auf der Seite von Kowoma dargestellt wird, stellt auf einen Empfänger mit völlig freier Rundsicht ab und bildet den Idealfall. Ein spezieller GPS-Empfänger verwendet spezielle Antennen unterschiedlicher Qualität, dieser schränken teilweise die freie Einstrahlung des Siganals erheblich ein. Die Gehäuse und benachbarten Bauteile tun dazu das ihre. Auch die Filter für Multipath-Empfang und änlichen beeinflußen das CEP. Die hierbei verwendeten Filter (eKF-Filter) sind mathematisch extrem komplex.
Daraus folgt das jeder Empfänger sein eigenes CEP besitzt, weil die Varianz-Kovarianz des Zufallsvektors für jeden Empfänger unterschiedlich ist. Oder auf die Balistik bezogen heisst das, dass ein russischer Panzer T72 eine anderes CEPT besitzt als ein amerikanischer M1 und als ein Leopard. Garmin geht aber hin und differenziert nicht zwischen den einzelnen Empfängertypen. Die typen-abhängige Varianz versteckt Garmin einfach in der Ungenauigkeit die diesem Verfahren anhaftet. Gerade die Unschärfe dieses Verfahrens eröffnent Garmin die Möglichkeit selbst Ausreißer in den Meßwerten mit mehren 100 Meter zu verstecken. Denn theoretisch gesehen ist der CEP Kreis unentlich groß, allerdings sinkt auch zum Rand hinzu die Wahrscheinlichkeit eines Treffers gegen Null. Theoretisch ist aber auch ein Treffer im unendlichen möglich. Das heiß in Klartext, selbst wenn der Treffer eine noch so große Abweichung hat, befindet er sich im zulässigen Tolleranzbereich.
Aus diesem Grund eignet sich das EPE nur für die Risikoabschätzung einer Fehlberechnung der Position, nicht aber zur Quallitäsbeurteilung der Positionsgenauigkeit. Selbst die Risikoeinschätzung nach dieser Methode ist eigentlich nur dann zulässig, wenn man die Wirkung der CEP Komponente begriffen hat.
Oder praktisch: Wenn du ein EPE von 3 Meter angezeigt bekommst, dann kann sich deine tatsächliche Position immer noch 1000 km weit vom angezeigten Ort entfernt befinden.
Es gibt nun Empfänger bei denen fällt die Fehlerwahrscheinlichkeit unter schwierigen Umgebungsbedingungen weitaus geringer als bei anderen Geräte-Serien zum Rand des CEP Kreises hin ab. Insbesondere dazu gehören die H-Serie und der Colorado. Das ist aber kein Produktmangel bezogen auf das EPE, weil das in den Prospekten versprochene EPE unter den üblichen Messbedingungen eingehalten wird.
Sollte sich jemand Näher für das Thema interessieren, dann bitte im Forum von Kowoma einen gesonderten Thread aufmachen.
btw. Ich hoffe das Thema ausfühlichst und in einfachsten Worten erläutert zu haben. Wenn jemand es nicht versteht oder ich dabei irre, bitte nicht schlagen.
Gruss Joern Weber