GPS Signal gecrackt?

http://derstandard.at/?url=/?id=1220459868425

Hallo zusammen,

@gostman: Gegen von Boulevard-Journalisten geschürte Ängste hilft nur Wissen. Schon Lenin wusste, das Wissen macht ist. Er nutztes es genauso schamlos aus, wie diese Boulevard-Journalisten.

GPS-Jammer gibt es in den Armeen Osteuropas schon so lange, solange es GPS gibt. Das zivieel GPS-Signal besaß nie Sperren und besitzt auch heute keine. Daher kann man auch nicht 5 von 6 Sperren knacken oder genackt haben. Sicherlich kann man ein Jammer oder Pseudolite mit wenig Geld bauen, aber das Know How dazu haben nur ganz wenige. Und die dieses Know How haben, habe es nicht nötig das GPS zu beeinträchtigen. Sie würden ja schließlich den Ast absägen auf dem sie sitzen. Die Paparatzi bauen hier mal wieder ganz deutlich darauf, das die Leser dumm sind und versuchen Sie durch Schüren von Ängsten zum Lesen ihres Geschmieres zu veranlassen. Ich jedenfalls weiß jetzt welche Zeitung zukünftig nicht lesenswert ist.

Gruss Joern Weber

Wenn ich in einem Text Derartiges lese: "ForscherInnen der Cornell University" oder "haben immer wieder FischerInnen versucht das GPS-Signal zu fälschen", erlahmt mein Interesse schlagartig. Falsches Deutsch bleibt falsches Deutsch, auch wenn "der/die SchreiberInnen" () sich noch so "politisch korrekt" vorkommen. Man war mal angetreten, den "Muff von tausend Jahren" auszulüften, inzwischen stinkt es aber genauso wie vorher. Oder noch schlimmer, weil es sich aufklärerisch gibt, aber in Wahrheit nur neue Denkverbote und -gebote errichtet hat.

Inhaltlich hat Joern ja schon alles dazu gesagt. Insofern passen hier Form und Inhalt prima zusammen: beides bullshit.


paul-josef

... es ist eine reisserisch aufgemachte Überschrift, aber welche Ängste werden da geschürt?

Soll ich jetzt Angst haben, einen Geocache nicht zu finden, weil ein Jammer eingesetzt wird,

oder werde ich von einem Spoofer von der Autobahn direkt in die Elbe gelenkt?

Gruß
Günther

Zitat von WilliL

Bei einem bisschen gesundem Menschenverstand, Wissen wo man hin will, etwas Orientierungssinn und einer Karte - was soll denn da großartig passieren?

Was uns Hobynavigatoren betrifft, stimmt das natürlich. Manche würden garnicht merken, wenn das GPS-Signal verfälscht würde.:o

Aber es gibt auch kommerzielle Interessen an einem funktionierenden GPS-System. Wie vor einigen Jahren das deutsche Mautsystem aus der Taufe gehoben wurde, hat ein namhafter deutscher TV-Sender einen Bericht ausgestrahlt, wie man mit 30EUR Einsatz für diverese elektronische Bauteile aus dem Bastelladen, in einem Umkreis von rund 30km das GPS-Signal stört. Die Folge: alle Laster die automatisch mit der OBU im Mautsystem eingebucht sind, müssen runter von der Autobahn, und manuell einbuchen, wenn die OBU ausfällt, weil keine Poisitionsbestimmung mehr möglich ist. Ich könnte mir vorstellen, das das eine schöne Stange Geld kostet, wenn im UMkreis von 30km alle Laster von der Autobahn runter müssten.

Eigentlich wundert es mich das das noch kein Spassvogel gemacht hat. Eine, wenn auch anonyme, Nennung seiner Person, in der nächsten Tagesschau wäre im sicher.

Aber, das das noch keiner gemacht hat, zeigt auch, das da wohl auch an solchen Maßnahmen kein Interesse besteht. (Oder unsere Schüller sind heutzutage zu blöde eine Platine zu ätzen, und ein paar Bauteile zu verlöten)

Die ständig wiederkehrenden Meldung über solche technischen Störmöglichkeiten, die von allgemeiner Panikmache gestützt werden, halte ich auch für völlig überflüssig. ABER, man sollte sich mal klar machen, das manche technische Gegenheiten, nicht einfach als gottgegebene Selbstverständlichkeit hinzunehmen sind.

mfg
JLacky

PS: In Deutschland zwar verboten, aber in z.B. USA Tagesgeschäft, ist der Verkauf und Einsatz von GPS-Jammern mit 2-10m Reichweite, zum Strören des GPS-Empfangs in Mietwagen.
Also, GPS-Jammer sind schon lange keine Gefahr mehr, sondern werden kräftig vermarktet.

Zitat von AndreasL

Wo liegt da der Sinn?

Der Sinn von was?

Das in Mietwagen GPS-Systeme eingebaut sind, damit die Mietwagenfirmen sehen wo ihre Kunden rumfahren?

Oder das der Kunde sich so eine einen GPS-Jammer ( http://www.alibaba.com/product…14522/Car_GPS_Jammer.html ) dann einfach in den Zigarrettenanzünder seines Mietwagens stecken, damit die Mietwagenfirma gerade nicht sieht wo er rumgefahren ist?

Beides wird schon seinen Sinn und Berechtigung haben, oder?

Ich denke, das GPS-Jammer auch in Deutschland (legal oder nicht) in den nächsten Jahren noch einen deutlichen Marktanteil bekommen werden. Spätestens wenn europaweit GPS-gestützte Norufsysteme in jeden Neuwagen eingebaut werden müssen, steigt die Angst bei Teilen der Bevölkerung das solche System dazu genutzt werden um Bewegungsprofile zu erstellen. Und das wird dann kein Spass, wenn man im Stau neben so einen Trottel steht, der unbedingt einen solchen GPS-Jammer habe muss, und man selber dann plötzlich keinen GPS-Empfang mehr hat.

Glaubt mir, wir stehen da erst am Anfang einer Entwicklung, die wir alle nicht haben wollen.

mfg
JLacky

Zitat von JLacky

...

Ich denke, das GPS-Jammer auch in Deutschland (legal oder nicht) in den nächsten Jahren noch einen deutlichen Marktanteil bekommen werden. Spätestens wenn europaweit GPS-gestützte Norufsysteme in jeden Neuwagen eingebaut werden müssen, steigt die Angst bei Teilen der Bevölkerung das solche System dazu genutzt werden um Bewegungsprofile zu erstellen. Und das wird dann kein Spass, wenn man im Stau neben so einen Trottel steht, der unbedingt einen solchen GPS-Jammer habe muss, und man selber dann plötzlich keinen GPS-Empfang mehr hat.

Glaubt mir, wir stehen da erst am Anfang einer Entwicklung, die wir alle nicht haben wollen.

mfg
JLacky

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Hallo,

also immer schön (gesetzes-) treu bleiben. Wer sich nicht in Gefahr begibt, kommt auch nicht darin um.

Gruß Jürgen

Hallo Günther,

Zitat von Voyager

... es ist eine reisserisch aufgemachte Überschrift, aber welche Ängste werden da geschürt?

Die größten Ängste müsste eigentlich der deutsche Finanzminister wegen der Maut haben.

Trotzdem ist die Abhängigkeit der Transportlogistik zur Land und zur See vom GPS nicht zu unterschätzen. Ein längerer Ausfall des GPS wäre in dieser Branche extrem unangenehm und teuer.

Gruss Joern Weber

und da gehts weiter...


http://www.heise.de/tr/Der-GPS-Hack--/artikel/117051

Klingt ja schon fundierter und macht klar, worum es eigentlich geht. Im Gegensatz zu einem Jammer, der nur mit ordentlicher Leistung sozusagen die Frequenzen mit einem starken, aber nutzlosen Signal "verstopft", würde ein solcher "fake"-Sender ein intaktes und für den Empfänger plausibles Signal liefern mit dem Ziel, die Kontrolle über, oder zumindest großen Einfluss auf die Berechnungen des Empfängers zu übernehmen.

Ich denke aber, so ganz spontan und ohne weitere Recherchen, dass es empfängerseitig softwaremäßig relativ leicht möglich sein müsste, einen solchen "fake"-Sender zu entlarven. Er würde ja über längere Zeit das stärkste und klarste Signal liefern und vor allen Dingen hätte der Sender zum Empfänger keine, oder eine sehr kleine Relativgeschwindigkeit, was über den Dopplereffekt zu erkennen sein dürfte. Der verdächtige Sender würde auch, soll er manipulativ tätig werden, letztlich völlig andere Signale liefern, als alle anderen empfangenen Satelliten und das wäre ein gutes Kriterium, um ihn einfach zu ignorieren.

Zumindest für den Betrieb unserer Hand- und Konsolenempfänger halte ich die aufscheinende Gefahr für gering.


paul-josef

Hallo,

Zitat von paul-josef

Ich denke aber, so ganz spontan und ohne weitere Recherchen, dass es empfängerseitig softwaremäßig relativ leicht möglich sein müsste, einen solchen "fake"-Sender zu entlarven.

Die im Heise-Artikel beschriebenen Teile funktionieren, wie eine aktiver Re-Radiator. Passive Re-Radiatoren werden in KFZ mit Isolierverglasung (metallbedampfte Scheibe) eingesetzt. Bei der aktiven Ausführung wird das Signal immer stärker verfälscht. Diese Prinzip funktioniert unter freien Himmel nur mit GPS-Empfängern ohne Spoofing Schutz. Dazu ist nicht zwingend die Auswertung des P-Codes nötig. Ein gut konstruierter Empfänger endeckt den Betrug auch so, da er zwei GPS-Fix findet, einen schwachen korrekten und einen starken gefälschten Fix. Zwei GPS-Fix sind ohne Manipulation nicht möglich, auch nicht bei starken Multipath.

Sicherlich sind auch viele Empfänger mit schlecht konstuierter Firmware im Umlauf. Das fing beim SiRF2 an und hört beim Venus 6 auf. Aber diese Empfänger haben ja auch noch ganz andere Probleme.

Gruss Joern Weber

Ein Störsender, der im Umkreis von 30 Km offizielle Sender wegdrückt, ist mindestens 100Km weit anzupeilen.

Mit einer Kreuzpeilung von 2 Orten kann man den Störsender sehr schnell und sehr eng lokalisieren.
Dabei sollte man nicht unterschätzen, wieviele Stationen die Möglichkeit zum Peilen haben.
Die einfachste Art zur Lokalisierung ist die Feldstärkemessung, die quasi jeder Amateurfunker ablesen kann.

Im lokalen Bereich kann man dann sogar einen mobilen Störsender mit 2 Meßwagen recht schnell dingfest machen.

So ein Störangriff kann höchstens beim ersten Mal 2h aktiv sein, bei Wiederholung werden die entsprechenden Meßstellen mit einem geplanten Meß- und Meldeverfahren den Störsender schnell aufspühren.

Limbo

Danke, sehr informatives Video!

Ich werde mich in Zukunft dann nochmal ernsthaft vergewissern, ob meine berechnete Position auch wirklich korrekt ist, bevor ich schieße!

paul-josef