Welches Kartenmaterial ist aus Eurer Erfahrung für den GPSMAP 60 empfehlenswert? Ich möchte das Teil zum Wandern / Fahrrad fahren nutzen und ggf. um die Route für die Anreise zum Touren per Auto besser zu finden. Ich habe mir das Gerät erst bestellt und bin sozusagen noch "grün hinter den Ohren". Ich bin auch etwas verwirrt über die verschiedenen Karten die auf der Garmin - Seite mit angeboten werden. Benötigt man die Fungawi - Software um andere Karten mit dem GPSMAP 60 nutzen zu können? Sorry wenn meine Fragen bescheuert klingen aber ich werde aus den Informationen im Netz alleine nicht schlau ... Vielen Dank und Grüße, Patrick
Garmin fenix 7X und epix Gen 2 im Test
Der Schwerpunkt dieses Tests und Vergleichs der Garmin Fenix 7X Solar und Garmin Epix Gen 2 liegt auf den Sensoren wie Höhenmesser, Positionsbestimmung und Herzfrequenz. Was unterscheidet die beiden GPS-Outdoor-Smartwatches? Und wie gut ist die Taschenlampe der Fenix 7X für den Outdoorbereich?
Hier geht es zum Test der Outdoor-Smartwatches ...
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Für automatische Routenberechnung musst du City Select 6.0 verwenden. Gibt es aber nicht einzeln. Nur im Car Navigations Kit. Mit dabei: die Software, eine Autohalterung, ein normaler Klebefuß und ein Fuß auf einer Bleimatte, ein 12V Kabel. Alles zusammen kostet bei uns in AT 322 EU. Ganz schön heftig meiner Meinung nach.
Die andere Möglichkeit wäre Map Source 6.0. Hat die gleichen Karteninformationen wie City Select kann aber nicht Routen. Den Preis weis ich leider nicht.Ich hoffe dir ein wenig weitergeholfen zu haben.
Gruß Tom
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Bei so einer Frage zu Karten wirst Du hier sehr viele, persönlich gefärbte Meinungen zu hören bekommen. Ich fange einfach mal mit meiner Meinung an:
Die Grundlage für alles ist die City-Select in der aktuellen Version 6.0. Ohne sie macht der 60C oder 60CS keinen Sinn. Sie ist zwar sehr teuer, deckt aber viele europäische Staaten ab und ermöglicht auf dem 60C das Autorouting.
Diese Karte ist sowohl für Autofahrer wie auch für Radfahrer geeignet, sofern man mit dem Fahrrad geteerte Strassen und Wege bevorzugt. Wenn man die Einstellung "Fahrrad" am 60C wählt, werden Fernstrassen automatisch umfahren, zum Teil findet der 60C dann sehr schöne Strecken über Nebenstrassen, zum Teil sogar über solche, die für Autofahrer gesperrt sind. Zum Wandern ist die City-Select aber nicht geeignet.
Alle anderen Karten unterstützen weder Autorouting noch die berühmten Abbiegehinweise, sowohl Fahrrad- wie Autofahren ist damit lebensgefährlich. Wenn man am Strassenverkehr teilnimmt, hat man einfach nicht die Zeit, um auf einem kleinen Display aus einem Gewirr von Strassenlinien die Route herauszulesen. -
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Zitat
Zitat von TomRadfahrer@27.04.2004 - 17:57
1. Die Grundlage für alles ist die City-Select in der aktuellen Version 6.0. Ohne sie macht der 60C oder 60CS keinen Sinn. Sie ist zwar sehr teuer, deckt aber viele europäische Staaten ab und ermöglicht auf dem 60C das Autorouting.2. Alle anderen Karten unterstützen weder Autorouting noch die berühmten Abbiegehinweise, sowohl Fahrrad- wie Autofahren ist damit lebensgefährlich.
3. Wenn man am Strassenverkehr teilnimmt, hat man einfach nicht die Zeit, um auf einem kleinen Display aus einem Gewirr von Strassenlinien die Route herauszulesen.
Hallo Tom, der Radfahrer,einige kleine Anmerkungen von meiner Seite zu deinen Aussagen:
zu 1)
Wenn du nicht unbedingt auf Autorouting (verstanden als spontanes Routing direkt am Gerät, ohen vorherige Nutzung eines PC) angewiesen bist, tut's auch für weitaus weniger Geld einer der Standard-PC-Tourenplaner a la Marco Polo und Konsorten, und zwar auch einer aus den vergangenen Jahren, den man typischerweise für wenige Euro nachgeschmissen bekommt.
zu 2)
Verwendet man den Marco Polo oder Konsorten, gibt es (zumindest über mein Programm GPS-Route, s.u.) schriftliche Abbiegehinweise an den entsprechenden Punkten, verbunden mit den bei echten GPS-Routen zusätzlich angebotenen Informationen (Entfernung, Richtung zum nächsten Routenpunkt usw.)
Wenn neben den vektordatenbasierten Tourenplanern z.B. die Top50 für die Vorbereitung von Fahrradtouren oder Wandertouren verwendet wird, erhält man eine entsprechende Aufbereitung auch dafür.
zu 3)
Im Straßenverkehr verwendet man wohl besser den "Straßennavigationsbildschirm" (zumindest heißt der beim Magellan so), auf dem nur der (idealisierte) Routenverlauf mit den benannten Routenpunkten (und damit den Abbiegeanweisungen) relativ zur Fahrtrichtung des Nutzers dargestellt wird. Der ist ausgesprochen übersichtlich.
Nur wenn man da in Einzelfällen nicht so recht mit klarkommt, schaltet man auf den Kartenschirm in einer recht hohen Vergrößerungsstufe zurück (Diagonale < 1 km), um sich kurz über die lokalen Straßengeometrien zu informieren. Diesen legt man sich sinnigerweise auf einen dem StraNa-Schirm benachbarten Platz, so dass man mit einem einzigen Tastendruck zwischen den beiden Darstellungen umschalten kann.
Mit dieser Technik erreiche *ich* jedenfalls eine sichere und kostengünstige Navigation sowohl für Auto und Motorrad, als auch beim Wandern. Fahrradfahren tu ich nicht so häufig ...
Die Kosten über die reine Hardware (GPS-Empfänger + Halter) hinaus belaufen sich dabei auf insgesamt ca. 40 EUR, wenn man den jeweils aktuellsten Planer nimmt. Bei dem vom letzten oder vorletzten Jahr sind's dann nur noch ca. 20 EUR.
Tschüss,
Peter
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Hallo Peter,
Du scheinst ja für Dich eine optimale Methode gefunden zu haben. Mit Deiner Methode holt man wohl das Beste aus einem GPS-Gerät raus, das nicht routing-fähig ist, und das sind ja im Moment die meisten Geräte. Bei dieser Frage ging es aber speziell um den 60C bzw. 60CS, und es macht glaube ich kein Sinn, so ein teures Gerät zu kaufen und dann das Routing nicht zu nutzen. Zusätzlich habe ich noch einige weitere Anmerkungen:
Das Autorouting im Gerät erlaubt nicht nur spontanes Auswählen einer Route, sondern bietet noch mehr. Zuerst einmal wird die Route automatisch über jede kleinste Kurve der Strecke geführt. Augenfällig wird dies z.b. bei Serpentinenstrecken oder bei Kreuzungen, die direkt hinter einer Kurve liegen. Wenn man am PC vorplant und dann die geplante Routen in Form von 100 Routenpunkten auf das Gerät spielt, fehlen solche Details. Luftlinie von Kreuzung zu Kreuzung bleibt deshalb weit hinter Autorouting auf Basis einer genauen Karte zurück. Ein Paradebeispiel ist der Col de Soller auf Mallorca. Hier bräuchte ich allein für drei Kilometer Luftlinie über 100 Routenpunkte, um die Serpentinenstrecke halbwegs getreu nachzubilden.
Gerade mit dem Fahrrad ist es praktisch, spontan fahren zu können. Ich plane auch gerne am PC meine Touren, aber vor Ort entscheide ich mich gerne spontan um. Der 60C zusammen mit der City-Select folgt meinen spontanen Änderungen automatisch. Wenn z.B. die geplante Route nach rechts abbiegt, aber ich trotzdem geradeaus fahre, berechnet der 60C sofort wieder eine neue Route, ohne dass ich einen Knopf drücken muss.
Zur Sicherheit: Natürlich gibt es viele Leute, die sich am Lenkrad während der Fahrt Zigaretten anzünden, gleichzeitig mit einer Hand telefonieren und dennoch bisher überlebt haben. Ich bleibe aber dabei, dass solcher Blödsinn sofort mit Führerscheinentzug bestraft werden sollte. Zu dem Blödsinn gehört für mich auch, auf einem Display mit Diagonale 1km mühsam die Route abzulesen. Der Abbiegehinweis extrahiert die benötigte Information auf "rechts abbiegen", was auch bereits eine Sekunde Wahrnehmung beansprucht. Das Auslesen einer Kartengrafik braucht aber mehrere Sekunden!!! Das ist selbst bei Tempo 30 nicht mehr akzeptierbar!!! Entschuldige Peter, aber Du solltest vielleicht auch mehr an Deine Mitmenschen denken, die durch Dein leichtsinniges Verhalten dann unter die Räder kommen. Was nützt es dem Fussgänger, den Du platt gemacht hast, wenn Du angeschnallt bist?
Das 60C ist für das Fahrrad mit seinen Abgiegehinweisen gerade noch akzeptabel. Für das Auto muss man an und für sich dem Rat von Experten folgen und entweder ohne GPS fahren oder wenn, dann eines mit Sprachausgabe nehmen. Die c't hat zum Beispiel aus diesem Grund das 60C für den Test Strassennavigation nicht berücksichtigt.
Ich verwende das 60C im Auto nur mit Beifahrer. Das Gerät ist dabei so ausgerichtet, dass nur der Beifahrer das Display sieht.Natürlich ist mir klar, dass ich mit dieser Meinung in einem GPS-Forum ein Außenseiter bin. Das Thema ist hier sicher ein Tabu. Vielleicht gibt es aber den einen oder anderen, der über Beinahunfälle wegen GPS offen erzählt.
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Hallo, vielen Dank für die hilfreichen Tipps!
Ich denke ich werde unterschiedliche Methoden ausprobieren, zunächst den beschriebenen Weg über City Select 6.0 und zum Wandern / Fahrrad fahren ggf. topographische Karten. Bei City Select musste ich auch schlucken als ich den Preis von 289,- Eur bei gps24.de gesehen habe. Topographische Karten mit NMEA 0183 Schnittstelle habe ich schon länger und versuche ob ich diese nutzen kann.
Die Nutzung im Auto werde ich auf Autobahnen und Landstraßen, bei denen ein kurzer Blick ungefährlich ist, nutzen oder den Beifahrer einspannen. Auf dem Fahrrad sehe ich da weniger Probleme da ich nicht während der Fahrt schauen muss, sondern dazu halt machen kann.
Hat jemand Informationen zu der Fugawi - Software?
Ansonsten, nochmals vielen Dank und Grüße, Patrick!
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Zitat
Zitat von Buffet@28.04.2004 - 12:36
Topographische Karten mit NMEA 0183 Schnittstelle habe ich schon länger und versuche ob ich diese nutzen kann.
Einspielen ins Gerät kannst du nur Karten von Garmin.Gruß Tom
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Zitat
Zitat von TomRadfahrer@28.04.2004 - 10:07
1) Bei dieser Frage ging es aber speziell um den 60C bzw. 60CS, und es macht glaube ich kein Sinn, so ein teures Gerät zu kaufen und dann das Routing nicht zu nutzen.2) Zuerst einmal wird die Route automatisch über jede kleinste Kurve der Strecke geführt. Augenfällig wird dies z.b. bei Serpentinenstrecken oder bei Kreuzungen, die direkt hinter einer Kurve liegen.
3) Wenn man am PC vorplant und dann die geplante Routen in Form von 100 Routenpunkten auf das Gerät spielt, fehlen solche Details. Luftlinie von Kreuzung zu Kreuzung bleibt deshalb weit hinter Autorouting auf Basis einer genauen Karte zurück.
4) Ein Paradebeispiel ist der Col de Soller auf Mallorca. Hier bräuchte ich allein für drei Kilometer Luftlinie über 100 Routenpunkte, um die Serpentinenstrecke halbwegs getreu nachzubilden.
5) Der 60C zusammen mit der City-Select folgt meinen spontanen Änderungen automatisch. Wenn z.B. die geplante Route nach rechts abbiegt, aber ich trotzdem geradeaus fahre, berechnet der 60C sofort wieder eine neue Route, ohne dass ich einen Knopf drücken muss.
6) ... Zu dem Blödsinn gehört für mich auch, auf einem Display mit Diagonale 1km mühsam die Route abzulesen. Der Abbiegehinweis extrahiert die benötigte Information auf "rechts abbiegen", was auch bereits eine Sekunde Wahrnehmung beansprucht. Das Auslesen einer Kartengrafik braucht aber mehrere Sekunden!!!
7) Entschuldige Peter, aber Du solltest vielleicht auch mehr an Deine Mitmenschen denken, die durch Dein leichtsinniges Verhalten dann unter die Räder kommen. Was nützt es dem Fussgänger, den Du platt gemacht hast, wenn Du angeschnallt bist? ... Das Thema ist hier sicher ein Tabu. Vielleicht gibt es aber den einen oder anderen, der über Beinahunfälle wegen GPS offen erzählt.
Hallo TomRadfahrer,jetzt bin ich wohl wieder dran mit 'nem langen Text ...
zu 1)
Wenn ich die 60C-Funktionen richtig verstanden habe, routet der doch auch automatisch zwischen gesetzten händischen Routenpunkten, oder nicht? Wenn ich ihm also eine sehr eng definierte Route aus einer anderen Planung zum Fraß vorwerfe, sollte er doch das externe Routenfestlegen und das automatische Rerouting sinnvoll kombinieren. (Oder habe ich da was falsch verstanden? Zumindest auf den PocketPCs läuft das mit dem Navigon-System so.)zu 2) und 4)
Auf den Serpentinenstrecken habe ich nur wenig Chancen, mich zu verfahren. Warum also sollte ich da Zwischenpunkte setzen? Ich will ja gerade *nicht* unterwegs Kino gucken, wie dolle sich die Route an die Serpentine anschmiegt (weiteres zum Thema Sicherheit weiter unten), sondern nur geführt werden. Und da reicht mir in der Regel die Entfernung zum nächsten Aktionspunkt - insbesondere, wenn die auch noch runtergezählt wird.
Ausnahme hierbei der (recht häufig auftretende) Sonderfall, dass die Richtung zum nächsten Aktionspunkt nun gar nicht mit der Richtung des Abbiegens an der gerade befahrenen Stelle übereinstimmt. Und genau dafür kann man sinnige Zwischenpunkte einfügen (lassen), die am Ort des Abbiegens die Unsicherheit und damit auch das gefährliche Grübeln drastisch reduzieren.Was deine zitierte Serpentinenstrecke angeht: Ich vermute, die würde nach meinem System mit ziemlich genau drei Routenpunkten beschrieben: Einfahrt zur Strecke, 1. "weiter-auf"-Punkt, der eine gute lokale Kreuzungstopologie am Einfahrtpunkt erzeugt, Ende der Strecke, an der auf eine andere Straße gewechselt wird. Dazwischen gibt's nix zu navigieren, und entsprechend nötigt einen das Gerät auch nicht dazu, ständig drauf zu gucken.
zu 3)
In Ergänzung zum letzten Abschnitt: Wenn an den Abbiegekreuzungen die Richtung des Abbiegens gut getroffen wird - und das ist in der Regel bei der Verwendung der "weiter-auf"-Punkte der Standard-Tourenplaner der Fall - hat man genau die Details, die man zur treffsicheren Navigation braucht. Allerdings auch nicht mehr. Beim Motorradwandern auf kleinsten Sträßchen brauche ich typisch 0.5 - 1 Wegpunkt/km, um eine sichere Führung zu erreichen.zu 5)
Wohin routet der dich denn dann, wenn du vom rechten Wege abweichst? Zum nächsten geplanten Zwischenpunkt? Zum Routenendpunkt?zu 6)
Grundsätzlich stimme ich dir zu, dass die Kartendarstellung nur in seltenen Fällen zum Navigieren taugt. Daher auch mein Hinweis auf den Highway-Schirm, der ausgesprochen kompakte Information bietet (wobei ich voraussetze, dass der ähnlich wie der des Meridian aufgebaut ist). Ich glaube nicht, dass ich 1 sec brauche, um eine groß geschriebene Information wie "Re..." (was mir sagt, dass ich am nächsten Aktionspunkt nach rechts zu fahren habe) und eine herunterzählende, noch größer geschriebene Entfernungsangabe bis dorthin zu erfassen. Insbesondere, wenn ich einige Male kurz auf die Entfernungsangabe gucke und damit die Geschwindigkeit der Annäherung gefühlsmäßig bereits erfasse.zu 7)
Zunächst mal: Ich bin schon etliche Tausend km nach meinem System gefahren, ohne dabei irgendwelche Kinder, Hunde oder Katzen plattgemacht zu haben. Und auch die Bäume an den Straßenrändern stehen noch alle.Und ich denke sehr wohl an meine Mitmenschen, wenn ich mein System benutze, denn bleiben wir doch mal realistisch: Welche alternativen Methoden der Orientierung haben wir denn, wenn wir uns als Einzelfahrer auf einer unbekannten Strecke bewegen?
Ich bin vor meiner GPS-Zeit ziemlich viele km nach Chinesenrallye (also aus der Karte extrahierten Piktogrammen, über die lokale Kreuzungstopologien ohne viel Nachdenken mit vorne=oben beim Fahren erfasst werden können; zusätzliche Angaben über Richtungen und durchfahrene Orte und Distanz-km) oder im schlimmsten Fall nach Papierkarte gefahren. Die dabei produzierte Gefährdung liegt nach meinem Gefühl deutlichst über einer sinnvollen GPS-Nutzung. Alleine das Grübeln darüber, ob man denn jetzt wirklich an dem Ort der Karte / Rallye ist, den man vermutet, kostet oft beliebig viel Aufmerksamkeit und verführt zu vielen zusätzlichen Prüfblicken auf die verfügbaren Materialien.
Meine Methode reduziert dabei noch gegenüber etwa den tollen VR-Bildwerfern der modernen GPS-Empfänger das Verlangen, ständig auf den Bildschirm zu gucken ("Boah ey, guck mal - is' ja doll, wie der Routenverlauf noch in die letzte Serpentine reinläuft"), weil nur die *notwendigen* Details rüberkommen und die Methode (nach einer anfänglichen Gewöhnphase, die man wohl mit jeder Technik hat) ansonsten ziemliche unterhaltungstechnische Öde verbreitet.
Auch die Navigations*ansage* muss nicht unbedingt besser sein, denn genau so, wie du nicht überall und ständig auf einen Bildschirm gucken kannst, bist du auch nicht ständig für akustische Hinweise eines entsprechenden Detailgrads aufnahmefähig. Und einfach noch mal ansagen lassen kann man ja wohl auch nicht, wenn man, warum auch immer, die vorherige Anweisung nicht verstanden hat. Zudem sollen die Anweisungen wohl auch gelegentlich nicht so ganz passend sein. Hier kann das Auge mit einfachem Blick durchaus sehr viel helfen oder besser machen.
Um auf dein Tabu-Thema zu kommen: Natürlich will ich nicht ausschließen, dass man sich von einem solchen System - wie von fast allen anderen Sachen auch - gelegentlich zu stark ablenken lässt. Aber das gilt für den Fahrradfahrer mit dem wackeligen Gepäck auf dem Träger oder der schlecht eingestellten Gangschaltung genau so wie für den Autofahrer, der etwa mit einer welligen Matte unter den Pedalen kämpft oder an seinem Mediencenter (früher genannt Autoradio) herumfingert. Zumindest letzeres lenkt bei den vielen Funktionen, die diese Dinger heute haben, mit Abstand mehr ab, als eine visuell gut aufbereitete Navigationsunterstützung. Ich bitte hier, die Verhältnismäßigkeit zu wahren und die alternativ verfügbaren Techniken zu vergleichen.
Die sicherste Methode ist natürlich, sich einen Privatchauffeur oder überall ein Taxi zu nehmen, wo man sich nicht auskennt. Aber dafür hab *ich* das Geld jedenfalls nicht.
Tschüss,
Peter
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Zitat
Zitat von petroo@28.04.2004 - 15:12
Die sicherste Methode ist natürlich, sich einen Privatchauffeur oder überall ein Taxi zu nehmen, wo man sich nicht auskennt. Aber dafür hab *ich* das Geld jedenfalls nicht.
Auch Taxi- und Bus-Fahrer fahren u.U. mit GPS - ich denke, eine Ablenkung kommt darauf an, wie und womit man GPS nutzt. Wenn man es so eng sieht, dürfte ich auch keinen Blick auf mein Amaturenbrett richten, und irgendwelche Anzeigen, Tacho usw. betrachten. Oder soll ich bei einer Radarkontrolle sagen, ich weiß nicht, wie schnell ich gefahren sei, weil ich nicht während der Fahrt auf den Tacho blicken darf???Wenn man natürlich ein 60 CS mit deutscher Bedienführung nutzt und die Abbiegehinweise wegen fehlerhafter Firmware per Hand wegklicken muss, ist das natürlich schon gefährlich
@tomturbo Man kann schon indirekt fremde Karten(Informationen) einlesen, zwar recht kompliziert und aufwendig. Ich denke hier an das Erstellen eigener Kacheln in MapSource. Das geht schon!
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Hallo Peter,
das wird ja eine interessante Diskussion. Ich wende mich zuerst einmal dem einfachsten Punkt zu. Warum will ich die korrekte Darstellung von Serpentinen? Mein Hauptpunkt ist die korrekte Wiedergabe der Entfernung. Ich schätze es sehr, dass das 60C die Entfernung bis zum Ziel anzeigt. Das klappt natürlich nicht, wenn ich über Serpentinen eine Luftlinie lege. Bei dem Col de Soller ist die Luftlinie 3 km, die Serpentinenstrecke dagegen 13 km. Ein Unterschied von 10 km ist auf dem Fahrrad schon spürbar. Jetzt kann man natürlich über alternative Berechnungsmethoden nachdenken, etwa zuhause die Tour planen und dann unterwegs einfach immer die gefahrenen Kilometer abziehen, aber ich schätze doch den Komfort des 60C hier sehr. Außerdem hat die Darstellung der Serpentinen für den Rennradler noch einen weiteren Verwendungszweck, auf den ich hier aber lieber nicht eingehe.
Zu den Geräten in Bussen, Taxi und Autos kann ich nur sagen, dass dort ebenfalls Abbiegehinweise dargestellt werden, eben aus den genannten Sicherheitsgründen. Diese Abbiegehinweise funktionieren in der Stadt nur zusammen mit Autorouting. Viele Kreuzungen sind einfach zu komplex, um sie mit Luftlinien wiederzugeben. Seit ca. 2 Jahren wird übrigens von so ziemlich allen Seiten die Forderung nach Sprachausgabe erhoben, die aktuellen Geräte in der Serienausstattung von Autos können das auch alle.
Wohin werde ich nun geroutet, wenn ich spontan von der geplanten Route abweiche? Dazu muss ich zunächst sagen, dass ich meistens Rundtouren fahre. Dies benötigt mindestens zwei Routenpunkte zusätzlich zu Ziel und Start, sonst wird es keine Runde. Du hast recht, von diesen Punkten spontan abzweichen macht Arbeit. Man muss anhalten und den betreffenden Routenpunkt löschen. Zum Glück liegt meine spontane Entscheidung nur selten so, dass ein Routenpunkt ausfallen muss. Wenn ich allerdings eine einfache Tour fahre, komme ich oft mit dem Zielpunkt als Routenpunkt aus.
Gründe für eine spontane Entscheidung gibt es viele. Manchmal sieht eine kleine Landstrasse ohne Mittelstreifen viel verlockender aus als eine Bundesstrasse, scheint aber in die gleiche Himmelsrichtung zu führen. Manchmal ist eine Strasse unpassierbar (Baustelle o. Ä.). Manchmal bin ich müde und möchte einfach einen Berg umfahren.ZitatIch glaube nicht, dass ich 1 sec brauche, um eine groß geschriebene Information wie "Re..." (was mir sagt, dass ich am nächsten Aktionspunkt nach rechts zu fahren habe) und eine herunterzählende, noch größer geschriebene Entfernungsangabe bis dorthin zu erfassen.
Jetzt mach mal halblang: Kein Mensch erfasst einen Pfeil und eine dreistellige Zahl innerhalb einer Sekunde, wenn er dazu zuerst den Blick von der Strasse nehmen muss. Innerhalb einer Sekunde kann man nur den Pfeil wahrnehmen (Leider fahren auf unseren Strassen zu viele Leute, die sich selbst maßlos überschätzen). Eine Sekunde bei Tempo 80 entspricht übrigens 22 meter. Ich vermute, dass dein Blick für ca. 2 bis 3 Sekunden nicht auf der Strasse ist, wenn Du sogar die Entfernungsangabe ablesen willst. Mach doch einen Selbsttest (aber nicht im Auto). Lass Dir doch von einem Bekannten für genau eine Sekunde einen Pfeil und eine Dir unbekannte dreistellige Zahl zeigen. Wenn die Sekunde beginnt, sagt Dein Bekannter "Hallo", Du drehst Deinen Kopf zu ihm und liest die Zahl und den Pfeil ab. Am Ende der Sekunde nimmt Dein Bekannter die Darstellung weg. Kannst Du ihm nun die Zahl und die Richtung des Pfeils nennen? Wenn ja, kannst Du ja bei Wetten-Daß auftreten.ZitatZunächst mal: Ich bin schon etliche Tausend km nach meinem System gefahren, ohne dabei irgendwelche Kinder, Hunde oder Katzen plattgemacht zu haben. Und auch die Bäume an den Straßenrändern stehen noch alle.
Ich habe nie bezweifelt, dass manche Leute trotz schludrigen Fahrens überleben. Die Frage ist doch, welches Risiko man eingeht. Ich vermute übrigens, dass hier die Dunkelziffer recht hoch ist. Wer gibt nach einem Unfall schon freiwillig zu, dass die Ursache ein vergeblicher Versuch war, eine Playlist auf dem CD-Player des Autoradios zu konfigurieren? Derjenige würde ja sofort seine Versicherung riskieren? Ich als Radfahrer bekomme ja immer das Risiko hautnah mit, wenn ein Autofahrer einfach nicht auf die Strasse schaut. Sehr oft habe ich Beinah-Unfälle erleben müssen, bei denen der Autofahrer "woanders" war. Meistens hatten die Autofahrer dabei ein Handy am Ohr. -
Zitat
Zitat von TomRadfahrer@29.04.2004 - 21:45
1) Warum will ich die korrekte Darstellung von Serpentinen? Mein Hauptpunkt ist die korrekte Wiedergabe der Entfernung. Ich schätze es sehr, dass das 60C die Entfernung bis zum Ziel anzeigt. Das klappt natürlich nicht, wenn ich über Serpentinen eine Luftlinie lege.2) Viele Kreuzungen sind einfach zu komplex, um sie mit Luftlinien wiederzugeben.
3)
Jetzt mach mal halblang: Kein Mensch erfasst einen Pfeil und eine dreistellige Zahl innerhalb einer Sekunde, wenn er dazu zuerst den Blick von der Strasse nehmen muss.4)
... Lass Dir doch von einem Bekannten für genau eine Sekunde einen Pfeil und eine Dir unbekannte dreistellige Zahl zeigen. Wenn die Sekunde beginnt, sagt Dein Bekannter "Hallo", Du drehst Deinen Kopf zu ihm und liest die Zahl und den Pfeil ab. Am Ende der Sekunde nimmt Dein Bekannter die Darstellung weg. Kannst Du ihm nun die Zahl und die Richtung des Pfeils nennen?5)
Ich habe nie bezweifelt, dass manche Leute trotz schludrigen Fahrens überleben. ... Wer gibt nach einem Unfall schon freiwillig zu, dass die Ursache ein vergeblicher Versuch war, eine Playlist auf dem CD-Player des Autoradios zu konfigurieren?6)
Sehr oft habe ich Beinah-Unfälle erleben müssen, bei denen der Autofahrer "woanders" war. Meistens hatten die Autofahrer dabei ein Handy am Ohr.
Moin Tom,aufgrund vorgerückter Stunde heute deutlich kürzer.
zu 1)
Klar, wenn du spontan routen willst, ist das natürlich ein Vorteil. Da ich aber meine (Motorrad-)Routen vorplane, kann ich genau so gut die Entfernungsangaben des Planungssystems (z.B. Marco Polo) verwenden. Das geht natürlich nicht auf den Top50.zu 2)
Ich kann da nur von meiner eigenen Erfahrung her berichten, dass ich in >95% der Fälle auch im Stadtverkehr keine Probleme damit hatte, wahrscheinlich, weil ich auch so was wie halblinks (hL) oder "innerhalb von 50 m erst rechts, dann links" (RL) als Hinweise geliefert bekomme.zu 3) und 4)
Selber halblang:
1. sehe ich den Abbiegehinweis (Re, Li, K3, hR usw.) schon typischerweise mehrere 100 m bis mehrere km vorher angezeigt und dabei auch die runterzählende Entfernung dorthin. Ich kann mir also den Zeitpunkt des blickenden Erfassens fast beliebig aussuchen.
2. habe ich das sehr wohl ausprobiert, wie lange ich zum Erfassen der Zahl brauche, und das ist definitiv weniger, wahrscheinlich, weil ich nicht die Zahl genau erfassen muss, sondern nur merken muss, wie ich mich annähere. Und dafür reicht schon die Betrachtung der ersten signifikanten Stelle der Zahl. Ich bekomme ja im Gegensatz zu dem, was du unter 4) konstruierst, jeweils keine wirklich neue, überraschende Information mit meinem System, sondern weiß schon ungefähr, was mich erwartet.zu 5)
Zumindest brauche ich für meine Person in der Beziehung nichts zuzugeben, weil ich seit meinem Führerscheinmachen bis heute so ca. 500.000 km komplett unfallfrei gefahren bin und auch vorhabe, dies weiter zu tun. Und wie schon zuvor geschrieben: Die Gefährdung, die man mit Karten- oder Chinesenrallye-Lesen produziert, dürfte deutlichst höher liegen, und die gefaltete Karte im Tankrucksack ist ja wohl ein allgemein akzeptiertes Navigationshilfsmittel. (Dem ich aber ganz bewusst aus Sicherheitsgründen entsage!)zu 6)
Sag ich ja: Genaues Achten auf Sprachausgaben ist nicht gut für die Aufmerksamkeit!Tschüss,
Peter