Hallo Leute,
als alter Windows-Anwender habe ich mich für die GIS-Workstation,
die man unter http://www.gisvm.com herunterladen kann interessiert.
Das ist eine Ubuntu-Maschine unter VMware. Das Paket läuft "Out of the
Box" unter VMware-Player einwandfrei. So bin ich das auch von 99.999%
der Anwendungen unter Windows mittlerweile gewohnt.
Als ich nun das Paket mit diversen Tools wie qlandkarte oder tangogps
erweitern wollte war ich doch sehr überrascht. Gibt es unter Linux keine
Installationspakete wie unter Windows?
Da muss man sich entweder durch ellenlange Terminal-Sessions hindurch
quälen, was mich an die DOS-Zeiten aus den 80er-Jahren erinnert oder,
wenn es ein Installerpaket gibt, wie bei tangogps, dann meldet das
System, das irgendetwas fehlt, gibt aber keinerlei Hinweise, wie man das
bei Windows gewohnt ist, wo man die fehlenden Komponenten bekommt,
geschweige denn, daß gleich eine Möglichkeit besteht, die fehlenden
Komponenten automatisch zu laden und zu installieren.
Als ehemaliger Komandozeilenkenner hatte ich gedacht, daß so ein
Schwachsinn endgültig der Vergangenheit angehört oder höchstens noch
bei Installationen notwendig ist, die sich im Sub-Beta-Statium befinden.
So etwas findet sich zugegebenermaßen auch bei Windows noch, aber
wirklich sehr sehr selten.
Bei diesem Ubuntu-Zeug, scheint das aber auch für andere, ausgereifte
Anwendungen zu gelten. Die simple Installation von Google-Earth begann
mit einer Terminalorgie, die darin endete, daß Google-Earth zwar installiert
wurde, sich aber bei jedem Start sang und klanglos verabschiedete.
Ich habe das erst auf Probleme mit dem VMware-Maschine und den
Grafiktreibern zurückgeführt, erinnerte mich dann aber daran, daß ich vor
längerer Zeit mal eine Knoppix-Maschine heruntergeladen hatte.
Dort war die Installation von GE genau so schwierig, aber dort läuft GE
ohne Probleme.
Ich frage mich nun, warum Linux überhaupt eine Benutzeroberfläche hat,
wenn ich bei jeder Installation doch wieder auf die Terminalebene herunter
muss? Das werde ich mir ganz bestimmt nicht mehr antun und gebe hiermit
dieses Steinzeitprojekt Linux wieder auf.
So, das musste mal raus und meine Festplatte hat wieder etliche GB
Speicherplatz zur freien Verfügung für Windows-Anwendungen, da ich den
ganzen Quatsch wieder gelöscht habe.:D
Anbei einmal die Installationsanweisung für qlandkarte unter Ubuntu:
ZitatAlles anzeigenIm Grunde geht es tatsächlich so, wie auf der Projektseite beschrieben, unter Ubuntu muß aber ein wenig getrickst werden. Zunächst öffnet man ein Terminal und los geht es. Da alles was benötigt wird, direkt aus dem SVN geladen wird, sind vorab keinerlei Downloads nötig. Gut bei dieser Variante ist auch, das man auch wirklich die aktuellste Version verwendet. Zunächst wird noch ein wenig Kleinkram installiert, damit später beim Kompilieren keine Fehlermeldungen nerven:
sudo apt-get install lsb-cxx lsb-qt4 qt4-qmake libqt4-core
libqt4-dev libgdal1-dev proj cmake Damit kommt dann noch diverser weiterer Krempelin Form von den zu erfüllenden Abhängigkeiten, ist alles installiert geht es los mit QLandkarte GT. Als erstes werden die Sourcedateien vom SVN heruntergeladen:
svn co https://qlandkartegt.svn.sourceforge.net/svnroot/
qlandkartegt/QLandkarteGT/trunk QLandkarteGT Sind die Dateien geladen geht es weiter. Zunächst brauchen wir ein Arbeitsverzeichnis das wir erst anlegen und dann hineinwechseln:
mkdir build_QLandkarteGT
cd build_QLandkarteGT Nun kommt der spannendste Moment, denn hier tauchen die meisten Fehler auf. Allerdings sollte es keine geben, wenn alles wie oben beschrieben gemacht wurde.
sudo ccmake ../QLandkarteGT Wenn Fehlermeldungen kommen, dann muss man sehen was genau bemängelt wird und die entsprechenden Pakete nachinstallieren, kommt jedoch ein schlichtes “Empty Cache”, dann muß auf ‘e’ gedrückt werden. Nun geht es weiter mit ‘c’, womit CCMake konfiguriert wird und anschließend sollte im unteren Teil die Option ‘g’ sichtbar werden. Also einmal auf ‘g’ gedrückt und los geht es. Anschließend geht es weiter mit
sudo make Nun heißt es Geduld haben, je nach Maschine kann es jetzt 5 Minuten oder mehr dauern bis alles kompiliert ist. Anschließend ist QLandkarte GT fertig gebaut, das Binary befindet sind im Unterverzeichnis ‘bin’ und kann an einen beliebigen Ort verschoben und von dort gestartet werden.
Allerdings ist jetzt noch keine Anbindung an ein Garmin-GPS möglich. Während das alte Qlandkarte aus den Paketquellen die benötigten Treiber mitbringt, müssen bei QLandkarte GT die entsprechenden Treiber gesondert installiert werden. Diese findet man ebenfalls auf der Projektseite. Die Installation selbst gestaltet sich ähnlich wie bei Qlandkarte GT. Zuerst einmal alle Quelldateien laden:
svn co https://qlandkartegt.svn.sourceforge.net/svnroot/
qlandkartegt/GarminDev/trunk GarminDev Und wieder braucht es ein Arbeitsverzeichnis in das dann sofort gewechselt werden muss:
mkdir build_GarminDev
cd build_GarminDev Damit CCMake keine Fehler ausgibt, muß neben libusb auch die entsprechenden Header, also libusb-dev installiert sein, also schnell noch sicherstellen das es da keine Probleme gibt:
sudo apt-get install libusb-0.1-4 libusb-dev Anschließend geht es mit CCMake weiter.
ccmake ../GarminDev Hier muß wieder, analog zur Verfahrensweise bei QLandkarte GT zunächst mit der Option ‘c’ alles konfiguriert werden und anschließend mit der Option ‘g’ das Kompilieren gestartet werden. Nun noch:
sudo make Laut Anleitung auf der Projektseite sollte jetzt alles passen, tut es aber nicht. Also noch ein beherztes
sudo make install hinterher und die Treiber siond installiert. Leider nicht am richtigen Ort, da kann man aber mit Hilfe eines Links aushelfen.
sudo ln -sf /usr/lib/qlandkartegt /usr/local/lib/qlandkartegt