Gestern habe ich im Garmin-eigenen Forum den folgenden Beitrag zur Brauchbarkeit des Oregon Track- / Routen- / und Wegpunktmanagers eingestellt:
ZitatAlles anzeigen
"Seit fast zehn Jahren bin ich nun Garmin-Kunde. Angefangen habe ich 2000 auf einer Afrikareise mit dem GPS 12XL.
Es hat dann lange gedauert, bis ich ich Mitte 2006 auf das kartenfähige GPSMap 60CSx umgestiegen bin. Der Grund war einfach, dass ich auf ein Outdoor-Navi gewartet habe, das mit einer externen Speicherkarte bestückt werden kann.
Hardwaremäßig war das Gerät ein echter Hammer: Ein außergewöhnliches Design, ein noch immer konkurrenzloses Display und eine schier unverwüstliche Robustheit und Zuverlässigkeit in allen Outdoor-Situationen. Ich glaube, es ist nicht übertrieben, zu behaupten, dass dieses Gerät unter echten Outdoor-Enthusiasten (Mountainbiker, etc.) noch immer echten "Kultstatus" genießt.
Softwaremäßig war das Gerät - von der Kartendarstellung mal abgesehen - aber eine ziemliche Enttäuschung. Vor allem, was den Track- und Routen-Manager betrifft, ist es nicht wesentlich über die Möglichkeiten des GPS 12XL hinausgekommen, obwohl rein technisch sicherlich mehr möglich gewesen wäre. Ärgerlich war insbesondere, dass Garmin seinen Kunden weiterhin "vorgeschrieben" hat, wie sie die 10000 Punkte des "saved"-Speichers zu nutzen haben, nämlich gefälligst gestückelt in 20 Häppchen a 500 Punkte. Noch ärgerlicher ist, dass uns Garmin bis zum heutigen Tage den direkten Zugriff auf die externe Speicherkarte direkt vom Gerät aus - und damit die Möglichkeit, unterwegs auf eine nahezu unbegrenzte Anzahl von Tracks zuzugreifen, verwehrt hat. Was zur Folge hatte, dass man auf längeren Urlaubsreisen immer zusätzlich ein Notebook mitschleppen musste. Entsprechende Anregungen an die Produktentwicklung von Garmin verhallten ohne irgendeine Reaktion.
Trotz eines gewissen Grolls, den ich deshalb noch immer hege, hatte ich mich vergangene Woche dazu entschlossen, Garmin noch einmal eine Chance zu geben. In der Oregon x50-Serie glaubte ich die Lösung meiner Wünsche in Bezug auf ein nahezu unbegrenztes Track- und Routenmanagement gefunden zu haben. Dafür war ich sogar bereits, Abstriche in Bezug auf das Display in Kauf zu nehmen.
Also habe ich mir bei einem Internetversender das Oregon 550t bestellt. Die Begeisterung, die sich nach anfänglichem Ausprobieren der Möglichkeiten (z.B. die Track-Navigation mit all ihren Extras) einstellte, ist leider bald einer grenzenlosen Enttäuschung gewichen. Der Track-, Routen- und Wegpunktmanager sind in meinen Augen eine einzige Katastrophe. Wie in Omas guter alter Fotoschachtel werden sämtliche Einträge einfach der Reihenfolge ihrer Erstellung nach abgelegt, ohne jedes Organisationsprinzip (d.h. zum Beispiel minmal eine alphabetische Sortierung, die übrigens selbst das 60CSx trotz seines bescheidenen Track- und Routenmanagers hatte). Selbst eine "Multitrack"-gpx-Datei wird ohne jedes erkennbare System kunterbunt durcheinander eingelesen. Von einer Möglichkeit, durch selbst definierte Unterordner etwas Struktur in den Track-, Routen- und Wegpunktmanager zu bringen, ganz zu schweigen. Das ist meilenweit vom üblichen Standard heutiger Mobilgeräte entfernt: Jedes billige Handy, jeder billige MP3-Player oder jeder billige Handheld leisten diesbezüglich mehr als der "Rolls-Royce" unter den Outdoor-Navigeräten.
Man stelle sich das nur einmal bildlich vor: Ein Handy, das Adressen im Adressspeicher kunterbunt durcheinander anordnet, ein MP3-Player, der die Musikstücke in willkürlicher Reihenfolge sortiert. Man würde ein solches Gerät dem Verkäufer noch im Geschäft "um die Ohren hauen". Aber Garmin mutet so etwas seine Kunden zu. Wie soll man damit hundert oder mehr Einträge noch sinnvoll und effizient verwalten?
Noch so eine Sache, die bei mir nur Kopfschütteln auslöste: Während Garmin im Wegpunktmanager eine ABC-Suchhilfe (die wirklich Sinn allerdings auch nur bei gleichzeitiger alphabetischer Sortierung der Einträge macht) anbietet, fehlt diese unverständlicherweise sowohl im Track- wie auch im Routenmanager vollständig. Wieso diese Inkonsequenz?
Liebe Leute von Garmin: Ein Outdoor-Navigationsgerät, das bzgl. der genannten Basisfunktionen derart weit vom "state of the art" elektronischer Mobilgeräte entfernt ist, ist aus meiner Sicht einfach inakzeptabel. Meine Benotung für den Track-, Routen- und Wegpunktmanager lautet daher "ungenügend". Frei nach Stiftung Warentest - "dieser Punkt führt zur Abwertung" - kann ich daher für die Oregon x50-Serie nur zur Gesamtbewertung "mangelhaft" kommen.
Falls in den nächsten Tagen nicht zumindest irgendein kleines Zeichen der Erkenntnis seitens Garmins kommt, in den genannten Punkten wirklich "Murks" abgeliefert zu haben, und eine halbsweg realistische Aussicht auf Nachbesserung angedeutet wird, werde ich von meinem 14-tägigen Rücktrittsrecht Gebrauch machen und das Oregon 550t wieder an den Händler zurückschicken.
Noch habe ich allerdings die Hoffnung nicht aufgegeben, von Garmin auch mal positiv überrascht zu werden"
Es hat zwar heute morgen seitens des Moderators prompt eine Antwort gegeben, aber wie bei Garmin leider meistens der Fall, sehr unverbindlich.
Bis auf ein paar vereinzelte diesbezügliche Kritiken / Anregungen (u.a. bei Navigation-professionell, Garmin Oregon Wiki) wurde dieses Thema bisher kaum beachtet. Bin ich denn wirklich der Einzige, der sich endlich mal ein überzeugendes Trackmanagement von Garmin wünscht und sich über den unglaublichen "Murks", den Garmin bei der Oregon / Dakota Serie diesbezüglich mal wieder abgeliefert hat, tierisch aufregt.
Mich würde Eure Meinung dazu wirklich interessieren. Wenn Euch dieses Defizit ebenfalls stört, dann unterstützt doch bitte mein Drängen in Richtung Garmin aktiv durch Euren Beitrag im Garmin-eigenen Forum.