Alles anzeigenEin paar Worte zum TrackBack:
Diese Funktion wurde von Garmin schon vor längerer Zeit implemetiert, um den User wieder zu seinem Ausgangspunkt zurückzuführen, und dass mit einer Routennavigation. Da man vor Ort normalerweise keinen PC hat, wurde die Funktion als solche implementiert, dass die aus dem aktuellen Track eine Route generiert. Diese Funktion machte in der Praxis manchmal Sinn, manchmal nicht, kommt aufs Gelände drauf an.
Findige User sind dann draufgekommen, Tracks auf das Gerät zu laden und ihn für die Trackbackfunktion zu nutzen. Und sie glaubten, das sei Tracknavigation. Blödsinn, ist nach wie vor Routennavigation.
Einen nicht gegangenen Track zu erstellen und raufzuladen, um ihn dann als Trackback-Route abzunavigieren, macht keinen Sinn, da kann man ja gleich eine Route erstellen. Aber ich denke, dass die "jüngeren GPS User" des selbst-Navigierens nicht mehr mächtig sind, und so Funktionen missbrauchen, um dieses Manko auszugleichen.
Nebenbei: Eine "Tracknavigation" als solche ist ein Widerspruch in sich und gibt es defacto nicht. Ich kann nicht nach etwas navigieren, was erst erstellt wird. Und einen Track auf das Gerät laden und der Farbspur nachlaufen wäre Navigation durch Geländevergleich, detto wenn man eine Papierkarte in der Hand hat und die markierte Linie nachgeht.
lg, Paul
Mit Verlaub: Was Du da schreibst, ist ziemlicher Unfug. Ein sophistisches, akademisches Sprachscharmützel. Was Du über die jüngeren GPS User zum Ausdruck bringst, könnte man ebenso gut über die verbohrten alten User schreiben, die offensichtlich an den lieb gewonnenen Unzulänglichkeiten mancher Garminfunktionen geradezu festkleben. Es soll einfach nicht besser, professioneller, fortschrittlicher werden. Warum Auto fahren, solange es noch Esel gibt?
Ich habe schon vor Jahren geschrieben, dass das grobe Luftlinien-Routing von Garmin schlichtweg ärgerlicher Müll ist und dass sich in kurzer Zeit selbstverständlich der Fortschritt in Gestalt eines Wegroutings durchsetzen würde.
Wenn "findige" GPS-Nutzer inzwischen den Weg gehen, sich am Rechner auf der autoroutingfähigen Karte erst eine Route zu erstellen, diese dann per WinGDB in einen Track mit maximal 500 Punkten umzuwandeln und dann den Track via Trackback als Route zu nutzen, dann liegt das nicht daran, dass die User des "Selbstnavigierens" nicht mehr fähig sind, sondern daran, dass die gravierenden Schwächen der Garmingeräte auf diese Weise clever kompensiert werden.
Denn die von Dir angesprochene Alternative "gleich" eine Route zu erstellen und etwa über die Route im GPS-Gerät zu navigieren ist die deutlich schlechtere Alternative. Das Rerouting in den Garmin-Geräten taugt nicht viel. Das gilt sowohl für das Autorouting als auch das Luftlinien-Routing.
a) Luftlinien-Routing
Beim LR erstellt der Anwender nur auf ein Paar markanten Punkten einer Tour Wegpunkte und verbindet diese mit einer Luftlinie zu einer Route. Ergebnis ist eine äußert derb-grobe Linienführung. Schlängelt sich beispielsweise ein Weg etwas in Serpentinen um die Zielrichtung, zeigt der Richtungsanzeiger auf dem Gerät naturgemäß ständig in ganz andere Richtungen als der Weg sie erfordert. Außerdem liegt auch die Luftlinie streckenweise erheblich neben dem eigentlichen Weg. Das mag nicht schlimm sein, wenn auf der elektronischen Karte auf dem Gerät der Weg eingetragen ist und man sieht, dass sich der Positionszeiger auf dem Weg befindet. Was aber, wenn ein Weg in der Karte gar nicht eingezeichnet ist (weil dieser zB nur auf der besseren Alpenvereinskarte angezeigt wird nicht aber auf der Garmin Topo)? Und was, wenn mehrere Wege nebeneinander verlaufen und die Luftlinie genau zwischen den beiden Wegen verläuft? Luftlinien-Routing ist naturgemäß zudem auch deutlich ungenauer in den Angaben zur Reststrecke als eine exakt auf dem gewünschten Weg verlaufende Route. Wer einmal an einem See, einem natürlich Fluss oder einer Küste entlanggelaufen ist, der wird wissen, dass ein extremer Unterschied bestehen kann zwischen der Luftlinien-Entfernung von Start und Ziel und der tatsächlichen Wegstrecke. Wozu brauche ich eine auf 10 Meter genaue Trip-Anzeige zur Reststrecke, wenn das Gerät systembedingt nicht einmal kilometergenau ausweist, wie weit es noch zum Ziel ist?
Und schließlich: Trackabweichungsalarm funktioniert nicht beim Luftlinien-Routing (Autorouting auch nicht!). Gerade der TAA ist eine extrem nützliche Funktion beim GPS-Navigieren im Gelände. Man starrt ja nicht ständig auf das Display. Ohne TAA kann es lang dauern, bis man erkennt, dass man in die falsche Richtung gelaufen ist.
Und schließlich noch ein Punkt: Luftlinien-Routing funktioniert auf autoruotingfähigen Karten nicht. Oder besser gesagt: Aus der Luftlinien-Route errechnet das GPS-Gerät eine Weg-Route. Eigentlich genau das, was man will. Dummerweise kann es aber sein, dass das Gerät eine ganz andere Route errechnet als die gewünschte. Das ist nicht nur nicht die Ausnahme, sondern es ist die absolute Regel und die Abweichungen können dramatisch sein - besonders dann, wenn - wie häufig - auf der elektronischen Karte der (durchgängig vorhandene) Weg eben nicht durchgängig angezeigt wird und die Elektronik wegen vermeintlicher 5 Meter Weg einen um entliche Kilometer längeren Weg errechnet.
b) Auto(matik-)Routing
Eigentlich erfüllt das neuere Autorouting auf autoroutingfähigen Karten die Wünsche der GPS-Nutzer. Die Route liegt exakt auf dem Weg, die Reststrecke wird (einigermaßen) exakt berechnet. Sogar die Entfernungen zu Zwischenzielen werden - anders leider als bei Trackback - angezeigt.
In der Praxis ist das Feature für die direkte Nutzung Müll. Und zwar aus dem schon unter a) ausgeführten Grund: Oft fehlen in den elektronischen Karten absurderweise ein Paar wenige Meter eines Weges. Die Software läßt es nicht zu, dass die Route für die diese Meter manuell fixiert wird, sondern errechnet ob des vermeintlich unüberwindlichen Hindernisses auf dem Weg stur eine gänzlich andere, meist sehr viel weitere Route.
Selbst wenn aber die elektronische Karte perfekt ist und die Software eine perfekte Route errechnet, kann man nur davor warnen, diese Route auf das Garmin-Gerät zu überspielen und dann vor Ort nutzen wollen. Es besteht ein großes Risiko, dass das GPS-Gerät die gleiche Tour ganz anders berechnet als die zuhause genutzte Software. Und es ist sehr gut möglich, dass man das erst dann merkt, wenn man schon Stunden falsch gelaufen oder gefahren ist...
Fazit:
Das Navigieren via Garmin-Routen taugt nicht viel - das gilt jedenfalls für das GPSMAP60 Csx und wenn ich die Statements der anderen User hier richtig verstehe, gilt es nicht minder für 62 und Co. Natürlich kann man versuchen aus diesem misslungenen Feature doch noch einiges herauszuholen. Zum Beispiel, indem man unendlich viele Wegpunkte setzt und damit Luftlinienroute oder Autoroute möglichst eng auf die gewünschte Strecke zwingt. Bei fehlenden Wegstücken ist das beim Autorouting ein sinnloses Unterfangen: Die Software routet auf keinen Fall über die fehlenden Meter hinweg. Aber auch sonst ist das ein sehr mühsames Unternehmen, weil man dutzende, hunderte Punkte manuell setzen muss. Am Ende ist das Gerät-Display mit lauter Wegpunkten zugekleistert, so dass man vor lauter Punkten den Weg nicht mehr sieht. Und alle 50 Meter sagt es "Pieps", wenn das Gerät das Erreichen des "Zwischenziels" quittiert.
Sorry, aber was Garmin hier verzapft hat, ist schlichtweg Scheiß. Daher nutze ich ausschließlich die Trackback-Funktion. Diese funktioniert weitgehend zuverlässig, die Strecke ist auf autoroutingfähigen Karten schnell erstellt. Fehlt ein Stück Weg muss man eben zwei Teilautorouten erstellen, dann in Tracks umwandeln und diese zu einem Track zusammenführen. Die Route liegt exakt auf der Strecke, die Streckenangaben zur Reststrecke sind einigermaßen genau und vor allem: der Trackabweichungserror funktioniert.
Wenn also das 62 Trackback nicht beherrscht, dann ist das Gerät wirklich nur ein Fall für die Mülltonne. Dann ist das alte 60 dem 62 haushoch überlegen...