Hallo,
mich würde interessieren, ob es auf der Empfängerseite hinsichtlich Empfindlichkeit in den letzten Jahren Fortschritte gegeben hat seit der Einführung der hochempfindlichen Sirf-III & Co. Und wie sieht es mit der Genauigkeit aus bei schwachen Signalen aus?
Aus meiner Sicht sind die Unterschiede heute, wenn überhaupt, gering. So einen Paukenschlag wie damals der Sirf III ausgelöst hat, wird es wohl nicht mehr geben.
Der Chipsatz ist auch nicht alles. Da kommt es schon auf das Gesamtsystem an. Die Antenne kann beschissen liegen (Loox 560) oder idealer Weise aus dem Gehäuse ragen (GPSMap60...). Zudem kann man das 0815 Kalman-Filter aus dem Chipsatz verwenden oder die Rohdaten selber auswerten und aufbereiten. Damit lässt sich auch heute noch der gewisse Unterschied machen. Der Chipsatz selber ist nahezu austauschbar.
Eine weitere Möglichkeit der Verbesserung bieten natürlich auch differenzielle Empfänger. Vom Auswerten spezieller Funkbarken oder den Mobilfunkzellen, bis hin zum echten Dual -Band Empfänger. Gerade letzteres könnte irgendwann mal in den Consumerbereich einfließen.
Nur auf die Empfindlichkeit zu hoffen ist deswegen etwas kurzsichtig. Meistens geht es gar nicht darum, ob der Empfang durch Blätter oder ähnliches gedämpft ist. Sondern darum, dass es nur noch freie Sicht auf 4-5 Satelliten gibt. Durch die Felswand hilft auch kein noch so empfindlicher Empfänger.
Bei grenzwertigen Empfangssituationen kann eine externe Antenne was bringen, weil die ein wenig verstärkt und unter Umständen exponierter steht.
Ich denke das Thema "Empfindlichkeit" ist bei den Chipsatzherstellern durch. Da ist heutzutage nichts mehr zu holen.
... der SiRF III ist heute vermeintlich Steinzeit.
Ich habe 2 Geräte mit einem SiRF III, den Loox N 560 mit einer schwachen Helixantenne, den Triton 1500 mit einer Patchantenne.
Der Fix ist außerhalb geschlossener Räume stabil, die Tracks von guter bis sehr guter Qualität.
Die Empfindlichkeit wird vom MTK I in einem BT-Receiver dank einer sehr großflächigen Antenne bei weitem übertroffen; 12 Satelliten in Use in sehr mäßigen Lagen - auch Indoor - sind keine Seltenheit, sehr empfänglich für Mehrwegeempfang.
Der Venus 5 von SkyTraq in einem Logger ist auch sehr empfindlich, relativ genau und startet dank AGPS in max. 2 Sek., ohne in 18 und ist somit der schnellste Chip. Das Positionswandern im Stand ist extrem gering, i.d.R. unter 2 m.
Der GloNav-Chip im Ibex ist auch sehr empfindlich, liegt ganz klar über SiRF III, einen kleinen Tick über dem MTK I, und hat die beste Trackaufzeichnung. Exzellente Software zum Finden eines Geocaches.
Der Teseo II in meinem eTrex 10 ist der eigentliche Star. Am TP 1 m daneben, ob GPS only oder mit GLONASS, sehr schneller Start, wenn am letzten Empfangsort wieder eingeschaltet wird. Allerdings bei schlechtem Empfang sehr ausgeprägte Positionssprünge, da die EMA bei 0° liegt und jedes noch so schwache Signal verarbeitet wird. Multipath wird da Tor und Tür geöffnet. Sehr zum Nachteil beim Geocaching. Die SN wurde nachträglich abgeschaltet.
Der Triton z.B. verarbeitet nur ein Signal, dass > 22 dB ist. Der Sat steht dann schon 9° über dem Horizont. 12 Sat in Use sind da nicht drin, aber die Position ist immer stabil und zuverlässig.
Mein BMW Navigator III mit Phase Trek 12 fällt im Straßenbetrieb allerdings nicht negativ auf.
Das eTrex 10 ist mit seinem Glonass-Empfang ein außergewöhnliches Gerät, zeigt mir aber, dass ein Warten auf Galileo nicht lohnt. Erst etwaige Zusatzdienste werden Galieo interessant machen.
Ein Outdoor-Handheld oder Navi muss ein stimmiges Gesamt-/Grund-Konzept aufweisen, soll es Spass bringen.
Der GPS-Chip spielt eine sehr untergeordnete Rolle. Und ohne eine gute Antenne - s. Loox N 560 - ist der Chip auch nur die Hälfte wert.
Vielen Dank für die ausführlichen Erklärungen. Ich hatte mir sowas schon gedacht. Ich bin noch immer auf der Suche nach dem Fortschritt seit dem Vista HCX, aber noch nicht wirklich fündig geworden.
Vielen Dank für die ausführlichen Erklärungen. Ich hatte mir sowas schon gedacht. Ich bin noch immer auf der Suche nach dem Fortschritt seit dem Vista HCX, aber noch nicht wirklich fündig geworden.
Also empfangstechnisch geben sich die alten eTrexe, das 60er und das 62er nicht viel. Das ist quasi die übliche Mischung, wenn wir als Rudel auf Tour gehen. Sprich: Nur wegen dem Empfänger würde ich nicht wechseln.
Die neuen Geräte von Garmin haben ein paar nette Features wie Rasterkarten oder ein etwas flexibleres Datenhandling. Aber leider auch immer noch viele nervige Bugs. Die Qualität der Firmware stagniert seit einem Jahr, teilweise wird es sogar schlimmer. Das ganze Ausmaß der Misere lässt sich durch aufmerksames Lesen in Garmins Werkforum erfassen. Muss man dann selber entscheiden, ob die Vorteile der neuen Geräte die Nachteile aufwiegen. Oder ob man noch ein Jahr warten kann, um zu sehen wie das ausgeht.
Nachdem die GPSEmpfänger auch in immer mehr Handys usw eingebaut werden wird die Entwicklung wahrscheinlich auch in Richtung möglichst niedriger Stromverbrauch gehen.
So weit ich das bisher verfolgt habe hat derzeit anscheinend der MTK in dieser Disziplin die Nase vorne.
Wobei der Verbrauch vom Empfänger nicht sonderlich ins Gewicht fällt. Prozessortakt und Display sind immer noch die Hauptstromfresser.
Nachdem die GPSEmpfänger auch in immer mehr Handys usw eingebaut werden wird die Entwicklung wahrscheinlich auch in Richtung möglichst niedriger Stromverbrauch gehen.
So weit ich das bisher verfolgt habe hat derzeit anscheinend der MTK in dieser Disziplin die Nase vorne.
Welche Indizien sprechen denn konkret dafür, dass die derzeitigen MTK-Empfängermodule den aktuellen Entwicklungen beispielsweise von CSR (SirfXXX) oder auch der 7er Generation von u-blox insbesondere im Verhältnis von Empfindlichkeit zu Energiebedarf überlegen sein sollten?
Gibt es dazu öffentlich zugängliche Informationen?
Besten Dank vorab & Grüße,
Hagen
Besonders im Bereich der Logger und Tracker werden diese Chips gerne eingesetzt.
Die Hersteller begründen das eben mit den längeren Laufzeiten pro Batterie bzw Akkuladung.
... wenn es um den Energieverbrauch geht, ist das eTrex 10 phänomenal; leider muss die Hintergrundbeleuchtung fast immer ein bisschen an sein, aber 15 Std. sind immer drin. 
aber 15 Std. sind immer drin.
Nur 15 Stunden?! Mit gescheiten Akkus sollten 25 Stunden drin sein, mit Lithium-Batterien hatte ich 35 Stunden.
Besonders im Bereich der Logger und Tracker werden diese Chips gerne eingesetzt.
Die Hersteller begründen das eben mit den längeren Laufzeiten pro Batterie bzw Akkuladung.
Fast alle Logger und Tracker auf dem Markt werden ja nicht nur in China zusammengeklebt, sondern wirklich auch von Firmen aus Taiwan bzw. eben China entwickelt und angeboten.
Ich würde, allerdings ohne es wirklich zu wissen, davon ausgehen, dass die Verwendung von MTK-Chips hier einfach viel günstiger und naheliegender ist. Natürlich auch und v.a. hinsichtlich des Stückpreises, aber auch bezüglich der regionalen Kontaktmöglichkeiten.
Bei den "GPS-Mäusen" im untersten Preissegment besteht ja schon länger der Trend, dass immer stärker MTK und SkyTraq als Chiplieferanten in Erscheinung treten ...
