Fernreise Russland und Seidenstraße

Da haben wir sie wieder, die zwei Welten. Es kommt halt darauf an ob Du dich mit dem GPS automatisch routen lassen willst, oder einfach nur wissen willst, wo Du bist. Bei der Toure erwarte ich eher letzteres.

Das mit dem Routen geht nur mit Vektorkarten. Hier hätte Garmin die Nase vorne. Für die Gegend dürfte die Datenbasis für Vektorkarten aber eher dürftig sein.

Also wohl doch eher Rasterkarten. Woher man die auch immer bekommt, sie müssen für das Gerät aufbereitet werden. Das erfordert etwas Fachwissen und Geschick. Bei Garmin muss man zusätzlich die Firmware des Gerätes patchen, um eigene Rasterkarten im großen Stil anzeigen zu können.

Am Besten schaust Du mal was Du an Kartenmaterial auftreiben kannst. Vielleicht ist dann schon alles klar. Und wenn nicht können wir Dir sagen, was nötig ist es aufzubereiten.

Waldläufer,
grundsätzlich kann das mit den beiden, vom Ansatz her recht unterschiedlichen Systemen (Garmin+Compe), durchgeführt werden.

Im 4x4 hätte ich einen Tablet PC zur Navigation, der die gleichen Daten des Handgerätes enthält via Plug&Play Austausch. Hier dürfte Compe sehr beweglich sein.

Als Karten würde ich die russischen Militärkarten (für Finnland/Norwegen/Schweden gibt es wohl bessere Rastermaps) und Satmaps vorschlagen, über die routbare Vektormaps gelegt werden. Damit die Datenflut nicht zu groß wird, würde ich die Satmaps in einem 50 km Band entlag der vorgesehenen Route generieren bzw. nur für hotspots hochauflösend.

Sowohl Garmin als auch Compe unterstützen Vektormaps aus OSM Daten.

Das Tablet ist unterwegs Planungs- und Navigerätsgerät zugleich. Das Handgerät dient für Outdooreinsätze.

Egal für welches Navi du dich entscheidest:
Ich würde davon ausgehen das dir irgenwann (und des Öfteren) das beste Gerät nichts mehr nützt (zb weil sich eine Schotterpiste nach Regen als unfahrbar erweist oder eine Brücke fehlt und du großräumig umplanen musst) und du die Einheimischen nach dem Weg fragen musst. Mit der Sprache wird es auch Verständigungsprobleme geben. Dann ist eine großformatige Papierkarte (zb die russischen Topos wenn man sowas noch irgendwo auftreibt) Gold wert. Den Finger auf der Karte versteht fast Jeder.

Ich hab mal einen Diavortrag gesehen von einem Motorradfahrer der von Salzburg über Sibirien nach Wladiwostok gefahren ist. Der hatte zwar ein Montana am Lenker aber trotzdem zusätzlich sämtliche Papierkarten im Tankrucksack.

Zitat von Waldlaeufer

Wo besteht denn genau der Vorteil von Navtwo? Bin ich damit nur flexibeler, sodass ich die Software auch auf anderer hardware nutzen kann?

So in etwa. Die Idee ist, dass Du immer die selbe Software auf dem Outdoor GPS, dem Smartphone und dem Tablett PC hast, sofern Du einen solchen Gerätefuhrpark wünschst.

Der Rest ist Geschmackssache. TwoNav gibt Dir die Möglichkeit alles einzustellen und zu verändern. Dementsprechend komplex ist das GUI gestaltet. Und leider nicht immer besonders konsistent. Bei Garmin gibt es nur sehr wenig einzustellen. Was geht hat man nach einer halben Stunde spielen raus. Das heißt aber nicht unbedingt, dass man bei Garmins GUI weniger flucht. Am Ende vom Tag ist aber alles Gewöhnung und man denkt irgendwann nicht länger über Sinn und Zweck nach.

Zitat von Waldlaeufer

Am wichtigten ist mir, dass das GPS die Karten die ich finde, natürlich Rasterkarten auf das Gerät gespielt werden können...

Das wird, sofern Dir nicht jemand einen fertigen Satz Karten für das Gebiet überlässt, bei allen Lösungen zu etwas Aufwand und Fummeln führen. Also bitte genügend Zeit dafür einplanen. Bis man alles sauber auf dem Gerät hat sind ratzfatz 4 Wochen und mehr durch.

Zitat von Waldlaeufer

Papierkarten wollte ich auf jedenfall mitnehmen, mindestens als Back-up!

Auf jeden Fall! Ich habe, wenn möglich, immer die gleiche Karte auf dem Gerät und in der Hand. Das Gerät sagt mir wo ich genau stehe, mit der Papierkarte verschaffe ich mir den Überblick.

Zitat von teleskopix

@koizen
Du solltest aber auch schreiben, das Rasterkarten bei Garmin nur super laufen wenn man den JNX-Hack anwendet/versteht.

Habe ich doch in Beitrag #3. Aber wer liest denn heute noch, wenn man alle Knöpfe am DVD Spieler zu bedienen weiß. (frei nach Polt)

Zitat von teleskopix

Da Waldläufer für sein Gebiet (Rußland, usw.) leichter und einfacher Rasterkarten bekommt, notfalls selbstgescannte Papierkarten, wird er sich mit TwoNav leichter tun.
Ob nun als App (Android) oder fertiges Gerät (Sportiva/Aventura) muß er selbst bewerten

Das kommt auf die Quelle der Russenkarten an. Wenn die schon in einem vernünftigen Format sind, geht alles einfach. Egal ob Garmin oder TwoNav. Und wenn nicht, muss man etwas basteln. Das gleiche gilt für selbstgescannte Karten. Deswegen würde ich ja erstmal nach fertigem Kartenmaterial suchen. Und dann kann man sagen mit welchem Gerät es am wenigsten weh tut.

Waldläufer,
Compe bietet Vektorkarten (noch nicht routbar und aus OSM Daten) für 6,50 € an (Rußland + Asien komplett), die bequem als Overlay über Rastermaps verwendet werden können.

Auf einem ~ 10" Tablet im 4x4 kann man sich schon einen Überblick verschaffen.

Würde ich die Tour fahren, hätte ich an Board:

Raster: Topo 250k+50k Rußland Militär + Sat von ausgewählten Gebieten
Vektor: VMAP (aus OSM Daten) + Yandex
CDEM: Höhenkarte im Compeformat, die zur 3 D Anzeige und Höhenauswertung genutzt werden kann

Wer sich in CGPSL (Planungssoftware für Windows und Mac+Kartenerzeuger via WWW) und TwoNav reingewieselt hat, kann die Software als genial empfinden;). Mir geht es jedenfalls so nach 4 Jahren Erfahrung.

Reine Outdoorgeräte sehe ich auf so einer Fernreise nicht als Hauptgerät.