Hallo,
nicht ganz ohne mir auf die Schultern zu klopfen, schreibe ich dies hier:
Soeben habe ich meine Version einer Dauerstromversorgung am Aventura fertig getestet.
Die Motivation ist klar, ein nun mitunter betagtes Gerät (Hardware 2009) mit aktueller Software soll dauernd betrieben werden. Ich nutze das Gerät auf dem Motorrad, Ludgers Version erschien mir - nicht falsch verstehen - halbherzig, da immernoch der USB-Eingang zur Dauerstromversorgung benutzt wird. Diesen hat es bei mir tatsächlich so weit geschädigt, dass das Gerät sich am Fahrzeug nicht mehr laden lässt. Das habe ich bereits vor einem Jahr vorausgesehen als mir ein Projekt vorschwebte, was dieses Problem tatsächlich löst.
Es gibt zwei Möglichkeiten in das Gerät Spannung zu bekommen: USB und die Akku-Kontakte.
Ludger hat sich auf die erste Variante gestürzt, ich verfolgte die andere Lösung. Zusätzliche Komplikation: es soll ein Akku trotzdem vorhanden sein, der im Fall der Rast auf einem Pass trotzdem noch als Spannungsquelle zur Verfügung steht um die Tour weiter zu planen.
Wenn die Akkukontakte zur Spannungsversorgung dienen sollen, muss der vorhandene Akku raus, für den kleineren Pufferakku muss eine externe Laderegelung her.
Damit fing die Recherche an, tausende (übertrieben) Datenblätter gewälzt, ich habe mich dann auf einen IC-Hersteller beschränkt: Maxim.
Der Knackpunkt ist der: der IC soll intelligent umschalten können: Akku laden, Systemspeisung aus der USB-Quelle sowie Systemspeisung aus Akku. Weiterhin soll er einfach zu beschalten sein (ohne µContrl., reine passive Bauelemente). Dort habe ich den MAX8903 herausgefiltert.
Ich habe mir das Evaluationsboard bestellt und damit meine Tests durchgeführt.
Ich muss schon sagen, ich bin nicht der Elektronikfreak aber die Datenblätter machten es einem sehr leicht. Das Eva-Board hat auch ein sehr informatives Datenblatt.
Spannung ran, Akku ran, Jumper setzen (verschiedene Strombegrenzungen und "Einstellungen"), zunächst einen Dummy-Lastwiderstand (ca. 50Ohm) und schon geht es.
Mechanisch löse ich es nun so:
Ein Typ A USB Kabel geht fix und wasserdicht in den Akkudeckel rein und versorgt die Platine und den Akku. Draußen kommt der Stecker in ein Standard 12V-USB-Adapter im Tankrucksack.
Die Platine ist durch den Schraubverschluss auf die Kontakte geklemmt. Es gibt alle Sorten von kleinen (Ersatz-)Akkus auch mit recht hoher Kapazität, also einige Stunden hält es aus, dass man auch eine kleine Wanderung zum Beine vertreten machen kann. Ich messe noch die tatsächliche Stromaufnahme des Gerätes, ich hatte sie mit 130mA überschlagen.
Durch den separaten Aufbau kann ich auch den Originalakku benutzen, dann alles ohne Kabel.
Der Thermistor des Originalakkus möchte noch durch einen Festwiderstand simuliert werden da sonst im Aventura eine Start/Shutdownschleife andauert.
Nun geht es an die Realisation auf einer passenden Platine. Der IC wird schwierig zu löten (Padabstand 400µm), ich habe aber Zugriff auf einen Reflowofen...
Die Kosten sind soweit gering, außer das EVA-Board (54EUR)
Der IC kostet reichlich 5EUR, der Akku ein paar Euro und noch wenig passive Bauelemente (ein paar EUR).
Ende September habe ich eine Woche Urlaub da soll alles fertig sein.
Die Lösung wäre auch auf andere USB-LiIon-Akku-betriebene Geräte übertragbar, benötigt nur eine andere mechanische Realisation (Platine).
Viele Grüße,
Frank