Regelmäßige Abstürze bzw. Ausschalter

Leider hat mein Vista HCX inzwischen so häufig Abstürze bzw. Ausschalter, daß es nahezu unbenutzbar ist. Man nimmt es in die Hand, drückt dran rum und peng, Display friert ein und es geht aus. Ich denke, es hat mit der Stromversorgung zu tun, da es am USB-Port nie Probleme macht.

Ich habe schon einiges probiert: Batterien bzw Akkus mit Tesa umwickelt und damit dicker gemacht (hat früher immer geholfen), an den Blechlaschen im Batteriefach rumgebogen. Es hat nichts geholfen.

Ich würde das Gerät gerne weiter benutzen, obwohl es schon 6 oder 7 Jahre alt ist, da es nach wie vor alle meine Anforderungen erfüllt und das zwar veraltete Kartenmaterial für mich aktuell genug ist (Berge ändern sich in 7 Jahren nur wenig). Hat jemand eine Idee, was ich tun könnte?

Das Problem existierte früher jedenfalls nicht und es wurde mit der Zeit immer schlimmer, so daß es auf jeden Fall ein Alterungsphänomen ist. Da das Gerät bei aktiver USB-Verbindung keine Zicken macht, tippe ich auf Stromversorgung - aber wo? Eventuell gibt es bekannte Schwachstellen.

Sowas habe ich nicht. Aber was soll ich daraus lernen? Angeschlossen am USB-Port funktioniert es tagelang.

Ok, das ist eine Idee. Ich teste es mal.

Hattest Du das Problem mittlerweile lösen können? Bei meinem Vista HCx tritt es seit einigen Wochen auch verstärkt auf, nachdem es früher nur sporadisch vorkam. An den Akkus scheint es bei mir nicht zu liegen, da es auch dann auftreten kann, wenn das Gerät keinerlei Erschütterungen ausgesetzt ist. Häufig tritt das Problem dann auf, wenn ich den oberen rechten Knopf betätige - ist das bei Deinem Gerät auch so?

(Firmware ist bei mir v3.40.)

Hallo Andreas,

die meisten Deiner Vorschläge habe ich selbst schon ausprobiert:

• Nur kleines Stück der Garmin CN 2012 auf die Karte geladen, Velomap weggelassen: Keine Besserung.
• Andere, frisch formatierte Micro-SD-Karte (4 GB) verwendet, andere Akkus (Eneloop), auch Alkali-Batterien: Keine Besserung.
• Wenn das Gerät sich abschaltet und ich es wieder einschalte, funktioniert es an derselben geografischen Position wieder; dies lässt Fehler in der Karte noch unwahrscheinlicher erscheinen.
• Ein generelles Problem mit Vibrationen etc. kann ich sicher ausschließen: Ich habe das gute Stück auf Schotterpisten und Kopfsteinpflaster gefoltert, da schaltete es sich nicht ab, dafür teilweise beim Dahinrollen auf gut asphaltierter Straße oder auch beim ruhigen Halten in der Hand (!)
• Das Abschalten lässt sich nicht sicher reproduzieren, nicht durch Schütteln des Geräts, nicht durch Wackeln an den Batterien bei offenem Batteriedeckel, nicht durch hektisches Herumscrollen. Eine Tendenz habe ich beobachtet: Beim Drücken einer der seitlichen Taste, insbesondere derjenigen rechts oben, scheint es sich besonders gerne mal abzuschalten, es ist jedoch auch hier nicht reproduzierbar, ein System kann ich darin nicht erkennen.

Noch testen muss ich:

• Alle POIs entfernen (wobei ich nur mal vor Jahren einen Satz POIs mit Fahrradläden draufgeladen habe, was lange Zeit keine Probleme gemacht hat, seither habe ich keine eigenen POIs draufgeladen).
• Versuchen, das Problem zu reproduzieren, wenn das Gerät an USB hängt (was es selten tut, ich bespiele die SD-Karten via Kartenleser und lese die GPX-Dateien auf demselben Weg dort herunter).

Was mir die letzten Wochen aufgefallen ist: Die Batterieanzeige geht manchmal ungewöhnlich früh (= nach wenigen Stunden) von 4 Balken auf 2 Balken zurück, was sie früher nie getan hat. Manchmal passiert das allerdings auch nicht (das alles mit denselben Akkus), wobei ich meine, beobachtet zu haben, dass das Problem nur auftritt, wenn die Batterieanzeige früher abfällt, dies muss ich jedoch noch verifizieren. Das könnte dann auf ein Kontaktproblem hindeuten, wobei die Batteriekontakte selbst gut aussehen (nicht verdreckt, korrodiert o.ä.) und die Batterien sehr stramm sitzen (s. o.: Vibrationen können das Ausschalten nicht reproduzieren). Also vielleicht irgendwas im Inneren? Losgerüttelt, kalte Lötstelle oder sowas?

Irgendwo fand ich mal eine Anleitung, wie man die Stromversorgungskontakte im Inneren des Vista über zwei Käbelchen nachbessern kann, mal sehen, ob ich den Link noch finde... (Edit: Hier ist er: http://www.takeadventure.com/i…&catid=11%3Agps&Itemid=25)

Insgesamt tritt das Problem noch (?) zu selten auf (vielleicht maximal 5x an einem ganzen Radeltag) als dass ich daran denken würde, das Ding zu ersetzen (wodurch? Das Etrex 30 finde ich etwas enttäuschend, insbesondere von der Geschwindigkeit hatte ich mir durch eine 5 Jahre neuere CPU mehr Fortschritt zum Vista HCx erhofft, so dass ich eigentlich auf dessen Nachfolger warten wollte).

Der Kater

Lieder konnte ich das Problem nicht lösen. An den Karten liegt sicher es nicht, es tritt auch ohne geladene Karten auf. POIs, Waypoints, ... habe ich nicht viele im Gerät.

Und ja: es tritt meist auf, wenn man einen Knopf drückt. Allerdings schaltet sich das Gerät auch öfters von selbst in der Trikot/Rucksacktasche ab.

Knopf drücken sollte m.E. keine solchen Erschütterungen verursachen, daß die Batteriekontakte zu flattern anfangen. In der Trikottasche ist das Ding ja auch gut schwingungsgedämpft aufgehängt. Ich habe den Verdacht, daß es was anderes ist.

Zu einem Neukauf fehlt mir die Motivation, da ich den Produktfortschritt bei Garmin nicht erkennen kann.

Zitat von Kater

Irgendwo fand ich mal eine Anleitung, wie man die Stromversorgungskontakte im Inneren des Vista über zwei Käbelchen nachbessern kann, mal sehen, ob ich den Link noch finde... (Edit: Hier ist er: http://www.takeadventure.com/i…&catid=11%3Agps&Itemid=25)

Das ist ja eine reichlich windige Konstruktion von Garmin!

Hier scheint mir eher die Ursache zu liegen. Durch das Drücken der Tasten wird die Platine etwas verformt oder minimal verschoben und wenn die Kontakte nicht mehr astrein sind kann es dabei zu Unterbrechungen kommen.

Ich mach mich vielleicht mal an die gezeigte Operation ran, da die Abschalterei das Gerät nahezu unbenutzbar gemacht hat und somit nicht viel auf dem Spiel steht.

So, ich habe das Ding erfolgreich repariert. Es waren die Kontakte zur Platine. Wie in dem Link @Kater habe ich zwei Verbindungsdrähte auf die Kontaktpunkte gelötet. Jetzt gibt es keinerlei Ausschalter mehr. Nichts - bin heute Abend extra noch eine üble Rüttelstrecke mit dem MTB gefahren.

Man sieht auf der Platine an den quadratischen Kontaktpunkten zwei Löcher, die sich da reingebohrt haben. Daher ist der Anpreßdruck flöten gegangen und es gab bei jeder Gelegenheit (Erschütterungen, Tastendrücke) Unterbrechungen der Stromversorgung.

Nach dem Anlöten habe ich das Gerät nicht mehr zu bekommen, weil mir zwei Haltenasen abgebrochen (mürbes Plastik) sind und durch die Lötstellen (Erhebungen) mehr Spannung auf den Schalenhälten ist. Aber auch das hat mich nicht gestoppt. Ich habe beide Hälften einfach mit Uhu-Plus Endfest 300 bombenfest zusammengeklebt. Angenehmer Nebeneffekt: kein Knarzen mehr bei Fingerdruck.

Ich behaupte mal, daß die Konstruktion von Garmin so ausgelegt ist, daß ein Geräteversagen nach wenigen Jahren auftritt. Dann soll sich der Kunde was Neues kaufen. Pustekuchen, Garmin!

Löten ist ja nur eine Notmaßnahme zur Behebung der Fehlkostruktion. Eine solide Lösung seitens Garmin wäre eine Steckverbindung gewesen. Kostet aber ein paar Cent mehr in der Herstellung (Material plus Montageaufwand) und erhöht die Lebensdauer. Beides ist also nicht im Sinne von Garmin.

Ich wollte mal ein Update geben: nach ausgiebigem Testen kann ich sagen, daß die Reparatur 100% erfolgreich war. Kein einziger Selbstabschalter mehr. Es läuft jetzt stabiler als jemals zuvor.