Ich hatte das Vergnügen mich um ein Oregon 450 zu kümmern. Das wurde an einen Apple gesteckt und dann versehentlich dort der interne Speicher formatiert... passiert. Der Besitzer hat aber ein Dateibackup des gesamten Geräts auf DVD. Sehr Löblich!
Was liegt also näher als alles zurück zu kopieren? Das Gerät startet trotz Formatierung noch immer auf den Desktop. Der 2GB Flash Speicher ist segmentiert und enthält eine nicht sichtbare Partion für die Firmware. Der Restliche Speicher, ca 1,8GB, ist dann als User-Space verfügbar. Allerdings meldet sich das Gerät nach dem starten nur noch in englisch und wenn man versucht die Sprache umzustellen kommt nur 'missing language'.
Auch wird das Gerät am PC ohne weiteres nicht mehr als USB Gerät erkannt. Man kann zwar den Datenmodus auf Spanner setzen und kann dann das Gerät über Treiber ansprechen aber der Versuch da was drauf zu schreiben (z.B. mit dem Webupdater) scheitert. Er kann nicht in den Speicher schreiben.
Eine Lösung dafür im Web zu finden ist sehr schwer. Der Wikispace Account zum 450'er ist erloschen und so führen 90% der Treffer ins Leere. So ist erst mal Experimentieren angesagt um zu sehen, woran das liegt.
Also das Gerät in den USB Modus zwingen: Akku raus, Einschaltknopf halten, Kabel ran, 30 Sekunden warten bis sich der USB Modus meldet. Hier kann man nun auf das Laufwerk zugreifen und das Backup restaurieren. Na, das klingt doch schon mal gut, denkt man sich .... alles erledigt?
Die Überraschung erfolgt beim nächsten Test... Es hat sich NICHTS geändert. Das Gerät ist noch immer nicht konfigurierbar. Auch restaurierte Karten werden nicht angezeigt
Das geht offenbar vielen so und letztendlich schicken alle das Gerät zu Garmin ein und bezahlen viel Geld für Reparatur oder Tausch. Das muss aber nicht sein, denn der Hintergrund ist simpel! Es liegt daran wie das Gerät formatiert wird. Ich habe einen Artikel bei Groundspeak gefunden, der das erklärt: http://forums.groundspeak.com/GC/index.php?showtopic=311168
Also Linux Laptop angeworfen (Ubuntu Live DVD geht auch). Oregon ohne Akkus in den USB Modus gezwungen, gparted installiert und mit sudo gparted als Admin gestartet. Jetzt in gparted oben rechts das Device auf das angeschlossene Garmin Gerät umstellen. Bei mir war es /dev/sdb. Hier sieht man schon was los ist. Das Oregon zeigt sich als 1,8GB Device. Wählt das Richtige!
Das Device dismounten (aushängen), die Partion löschen, Submit. Jetzt ist es wirklich leer. Dann das Terminal aufrufen und mit sudo mkfs.vfat -I /dev/sdb (so wie gparted den Device-Namen angezeigt hat) eine neue Partion anlegen. Wichtig ist hier das große i .. also -I. Nicht vergessen, Linux und so
Sicher gibt es auch eine Lösung unter anderen Betriebssystem dafür. Ich habe das nur nicht weiter verfolgt weil ich so ans Ziel gekommen bin. Ich könnte mir Vorstellen, das unter Windows das HP USB Formater Tool (Download z.b. bei Chip unter http://www.chip.de/downloads/H…Format-Tool_23418669.html , Achtung oben manuelle Installation wählen sonst gibts einen Adware verseuchten Download Helper) dabei ganz gute Dienste leisten könnte. Das löscht USB Devices auch zuverlässig.
Jetzt ist das Gerät im Prinzip gut vorbereitet um oben am Anfang des Artikels noch mal zu lesen anzufangen und die Prozedur noch mal zu machen. Wer einen Dateimanager wie Krusader auf Linux hat oder mit dem Desktop klar kommt kann die Dateien vom Backup auch gleich unter Linux zurück kopieren.
Wer kein Backup hat nimmt als nächstes einen Windows PC und lässt das Oregon ganz normal starten. Es sollte sich jetzt einigermaßen normal verhalten und sich auch wieder mit USB ansprechen lasen. Die nächsten Schritte sind dann wie immer Webupdater & Co.
Wenn das Gerät 'Software Missing' meldet oder nur mit einem weißen Bildschirm startet kann man sich bei Perry ein System runter laden (http://gawisp.com/perry/oregon/). Benötigt wird eine Firmware als .gdc (Webupdater File) um sie einfach auf eine micro-SD Card zu packen. Das Oregon macht dann beim nächsten Boot ein Update von SD-Card und sollte wieder laufen.
Happy Recovering.