Sobald ich meinen Karabiner in das Stahlseil des Klettersteigs eingeklinkt habe ist die Angst mich zu verlaufen wohl meine geringste Sorge.
Was wiederum ein ganz anderer Einsatzbereich ist. Im Klettersteig selbst braucht man das Gerät zur Orientierung in der Tat am seltensten.
ZitatIch war auch schon oft im weglosen Gelände unterwegs. Auch schon in Australien, Schottland und auch schon auf der Hardavidda.
Ich muss sagen: Hier verlässt sich niemand auf den Track eines Fremden. Da macht jeder die Augen auf und sucht sich seinen Weg selber. Und es ist zu 99% auch nicht lebensgefährlich einen See links oder rechts herum zu umgehen.
Ich habe mich auf Tracks eines sehr guten Bekannten verlassen. Nämlich auf die Tracks, die ich selbst erstellt hatte. Auf Basis der hochoffiziellen (elektronischen, vektorbasierten) Karte mit eingezeichnetem Wegenetz. Daneben das Übliche - hochauflösende, topaktuelle Papierkarte, Kompass, Wegbeschreibungen, vorausgehende Lektüre. Wirklich genutzt und gebraucht habe ich bisher nur das GPS - und natürlich die über weite Strecken auch ausreichenden Wegmarkierungen sowie gesunden Menschenverstand, wenn mir Weg laut Track und/oder laut Wegbeschreibung nicht sicher erschienen.
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Das Gelände kann sich binnen einer Woche völlig verändern (Vegetation, nach Regen schlammig oder wassergefüllte Rinnen, im Gebirge nach Erdrutschen, bei Lawinengefahr oder Gletscherspalten). Dann sind alte Tracks nichts mehr wert.
Nochmals: Ich habe nicht irgendeinen Track verwendet, sondern DEN Track, der nichts anderes war als das präzise Abbild des in der Karte eingezeichneten Weges.
Selbstverständlich kann sich auch dann noch das Gelände so ändern, dass auch der offizielle Weg völlig unpassierbar ist. In diesem Worst-case-Szenario ist dann aber auch - nein erst recht - die Karte wertlos.
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Empfehlenswert ist in so einer Situation wohl eher die Navigation nach Wegpunkten.
Du meinst Orientierungsmarken im Gelände (Gipfel, See, Fluss) oder tatsächlich elektronische Wegpunkte auf dem GPS? Letztere liegen bei einer völlig umgestalteten Landschaft dann im Gegensatz zum Trackpunkt nicht auf dem Boden eines neuen Sees?
Was erstere betrifft, habe ich bereits darzulegen versucht, dass es nur in einer markanten Landschaft geht. Auch in der Hardanger Vidda gibt es an vielen Stellen eine solche Landschaft mit markanten Orientierungspunkten - etwa den Hårteigen
An vielen anderen Stellen gibt es das aber nicht.
ZitatSchließlich gibt es ja auch noch die Möglichkeit der transparenten Karte (GPS2Img, GpsMapEdit usw). Mit MapTK lässt sich aus jedem Track ein routingfähiger Weg machen. Und dann kan ich wieder die Neuberechnung auf "Abfrage" einstellen und bekomme beim Abweichen von der Route einen Alarm (der übrigens kein Piep ist sondern eher an eine -zugegebenermaßen etwas leise - Trillerpfeife erinnert).
Natürlich hat die transparente Karte allein (also ein Strich auf einer weissen Fläche) keinen besonders hohen Informationsgehalt. Eine detailierte "Grundkarte" wäre also nicht schlecht. Wenn ich eine Vektorkarte drunterlege sollte die aber möglichst nicht routingfähig sein. Sonst gibt es ein Durcheinander. Also besser gleich eine Rastertopo (zb die vom DAV/ÖAV).
Uff. Jetzt wird es aber schon sehr selfmade. Woher stammt denn der Track, wenn nicht seinerseits von der Karte (oder eben aus zweifelhafter Quelle?) Ich habe selbst auch früher schon sehr viel gebastelt und probiert - auch mit selbstreferenzierten Karten, optimierten Typ-Files, geänderter Layer-Reihenfolge, etc. Aber eigentlich will man seine Zeit ja nicht dafür aufwenden, oder? Lohnt angesichts der kurzen Halbwertszeit nicht...
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Zurück zum eigentlichen Thema:
Den Kursabweichungsalarm bei Tracks gibt es nicht mehr. Den wird es auch nie mehr geben.
Woher weißt Du das nur
Jetzt lehnst Du Dich sehr weit aus dem Fenster :D.
Ich werde Dich erinnern, wenn der Kursabweichungsalarm wieder integriert ist. Ich halte dagegen, weil sich Garmin das mittelfristig meiner Überzeugung nach gar nicht leisten kann. Wir werden auch noch erleben, dass die "Zwangsbeschriftungen" der Shapingpunkte von Luftrouten fallen. Selbst Routen mit mehr als 250 Wegpunkten werden nicht ausbleiben.
Es war bislang immer das gleiche Theater. Hat man Mängel in den Geräten öffentlich gerügt, gab es eine Heerschar von Garminees, die lang und breit erklärten, warum die mangelnde Funktion völlig überflüssig, wenn nicht gar unmöglich sei. Ein paar Jahre später gab es das dann doch - und keiner hat mehr darüber geredet :D.
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Weder bei Garmin, Satmap, Magellan, Lowrance (die sind mittlerweile eh raus aus dem Outdoor-Geschäft) noch bei den meisten anderen Herstellern. Basta.
Es klingt, als wärst Du der Entwicklungschef ;).
Hier mal ein Gegenbeispiel:
"Das GPS Sportiva2 bietet Ihnen eine große Auswahl an integrierten Werkzeugen, beispielsweise einen 3D-Kompass, einen Luftdruckmesser und Alarmmeldungen für die Geschwindigkeit und bei Abweichungen von der Route." (http://www.twonav.com/de/twonav-sportiva2#technischedaten)
Warum die das wohl so herausstellen :D?
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Einige Benutzer haben ihrem alten Gerät bislang die Treue gehalten. Allmählich wird es aber doch mal Zeit für was Neues. Und jetzt stehen die vor dem gleichen Problem.
Das werde ich so lange, bis es hinüber ist, wenn nicht wirklich ein gleichwertiger Ersatz angeboten wird.... Und dann wenn ich wirklich einmal umsteigen muss, werde ich mir Alternativen wie das TwoNav sehr genau anschauen.
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Wie man an den Beiträgen (bzw am mangelnden Feedback) in den diversen Foren sieht ist das Interesse an diesem Feature halt leider ziemlich gering.
Was der Esel nicht kennt, begehrt er auch nicht. Selbst sehr erfahrene Nutzer wie Speichelnippel wissen (wussten) nicht einmal um die theoretische Existenz der Funktion im Zusammenhang mit Luftlinien-Routing. Kein Wunder: Wer sucht schon unter Marine-Funktionen nach einer solchen Option? Und ja: Es gibt natürlich viele Einsatzprofile, bei denen diese Funktion nicht benötigt wird...
Wenn man ein Offroad-GPS als Onroad-GPS gebraucht, braucht man keinen Off-Track-Alarm... Gleiches gilt für den Einsatz zur urbanen Schnitzeljagd.
Wenn Garmin aber nur noch diese Zielgruppen bedienen möchte, dann sollte es sich auch verabschieden von den Abenteuer-, Wildnis-, Lagerfeuer-, Zelt-Sujets in der Werbung
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Da helfen auch die lautstarken Quängeleien von Einzelnen, die es besser wissen wollen, nicht viel. Im Gegenteil: Wenn ich als doof oder unfähig beschimpft werde dann schalte ich auch erst recht auf stur. Ist ein ganz natürlicher Vorgang.
Bei jedem?