Meine ersten Erfahrungen mit der TOPO Deutschland V7 Pro vs. OpenStreetMap auf dem Oregon 600
Es gibt wohl keine ich-kann-alles-Karte. In meiner Gegend wurden und werden immer noch Kreisel und neue Verbindungsstraßen zwischen den Kreiseln gebaut. In einer nahen Großstadt wurde infolge eines Großprojektes die Verkehrsführung in der dominierenden Ostwestachse komplett dauerhaft geändert. Für eine recht teure Straßenkarte wie der TOPO Deutschland V7, die nicht mal regelmäßige, zeitnahe Updates vorsieht, sind das kleinere und größere Katastrophen, die sich aufsummieren.
Allerdiengs scheinen sich all diese Katastrophen weitgehend auf den Autobereich zu beschränken, dafür habe ich aber ein anderes, dafür besser geeignetes Programm auf einem anderen Gerät mit 4x jährlich Update, mit Zielwahl aus meiner Kontaktliste und mit Anzeige und Berücksichtigung der aktuellen Verkehrslage.
Und nun zu den OSM-Karten:
Ich kenne mich in meinem Heimatort so einigermaßen aus und mir sind bei OSM einzelne fehlende Wege in der Gemarkung aufgefallen, die aber in der TOPO Deutschland V7 vorhanden sind. Bis ich mir unter
die Rettungspunkte Forst im gpx-Format heruntergeladen und die 42.812 Punkte für ganz Deutschland in BaseCamp in eine OSM-Map eingeblendet habe. Da haben sich eine Vielzahl von fehlenden Objekten offenbart, die mir bisher so noch nicht aufgefallen sind:
Man muss noch wissen, dass diese "Rettungspunkte Forst" immer in waldnähe oder im Wald und immer auf auf befahrbaren Wegen positioniert sind, die für die Anfahrt von großen Feuerwehrfahrzeugen geeignet sind.
--> viele Rettungspunkte werden im freien Gelände ohne Bezug zum Wald auf einem Weg angezeigt --> zugehörige Waldflächen fehlen in der OSM-Karte
--> viele Rettungspunkte werden am oder im Wald ohne Weg angezeigt --> zugehörige Wege fehlen in der OSM-Karte
--> viele Rettungspunkte werden im freien Gelände ohne Bezug zum Wald und ohne Weg angezeigt --> zugehörige Waldflächen und (!) die zugehörigen Wege fehlen in der OSM-Karte
Alle diese Kartendefizite sind bei dieser Vorgehensweise offensichtlich und leicht zu finden. Es wird wohl trotzdem noch einige Jahre in Anspruch nehmen, bis diese fehlenden Objekte (Wege und Waldflächen) in den für mich relevanten Outdoorbereichen in der OSM-Karte ergänzt sind. In der TOPO Deutschland V7 konnte ich derartige Fehler nicht feststellen.
Mein Fazit:
Für mich ist innerhalb Deutschlands die TOPO Deutschland V7 trotz der offensichtlichen Mängel im für mich nicht relevanten Straßenbereich für meine Outdooraktivitäten auf dem Garmin Oregon 600 für mich (!) besser geeignet, als die OSM-Map. Der Preis für die Anschaffung der TOPO Deutschland V7 hat sich für mich (!) gelohnt. Im übrigen habe ich mein Smartphone mit der alternativen OSM auf dem Outdoorprogramm "Pathaway" zur Sicherheit sowohl Online, als auch
Offline, immer dabei.
Wenn es um andere Länder (z.B. im Urlaub) geht, sieht die Welt ganz anders aus: Da sind die Kaufkarten von Garmin schlicht für den Nutzen, den sie mir bieten, zu teuer. Da sind die OSM-Karten für den Zweck, denen sie während weniger Tage genügen sollen, ausreichend genau, was ich entsprechend nachgesehen habe.
Auch in Städten sind die OSM-Karten im Vorteil, dann aber meist auf meinem Smartphone mit dem Outdoorprogramm "Pathaway", das ich ohnehin immer dabei habe, mit einem zusätzlichen Akkupack.
Die Fässer "Routing und/oder Tracks" und "Kartendarstellung auf dem Oregon 600" in Abhängigkeit vom Kartenmaterial möchte ich hier ausdrücklich nicht aufmachen.
MfG.
Günter