Hallo zusammen,
zunaechst mal moechte ich mich bei allen bedanken, die dieses Forum mit Inhalten versorgen und pflegen. Mich hier einzulesen hat wesentlich dazu beigetragen, dass ich von Anfang an auf meinen Touren bestens zurecht gekommen bin.
Meine Anforderungen ans Navi sind allerdings bescheiden: Es soll mich exakt auf der Route fuehren, die ich in BC geplant habe. Ich brauche keine WPs, Zwischenstops und was auch immer. Ausserdem fahre ich ohne Sprachausgabe.
Ich gehe dank einem Tipp von hier so vor:
Route in BC planen - in Track wandeln - Track an den Zumo senden und zurueck in Route konvertieren - losfahren und Spass haben.
Verlasse ich die Route, fahre ich anschliessend "auf Sicht" wieder zurueck. Ein bisschen schwieriger wird es nur, wenn z.B. wegen einer Sperrung eine weitraeumige Umfahrung noetig wird. Dann braucht es einige Aus- und Ein-Zoomerei, bis man wieder auf der Strecke kommt. Meine Karte musste ich deshalb aber nie aus dem Rucksack holen.
Wer das Navi aehnlich einsetzt wie ich, fuer den habe ich noch einen kleinen Tipp:
Ich unterteile Touren in Etappen von 200-300km. Erreiche ich das Ende einer Etappe, starte ich die naechste. Da ist es hilfreich, bei der Planung der Folge-Etappe den Startpunkt ein kleines Stueck vor das Ende der vorigen zu setzen. So ist man automatisch schon auf der Route, wenn man sie aktiviert.
So habe ich seit August letzten Jahres 12000km in den Alpen und in Frankreich abgefahren. Probleme gabs nur ganz wenige:
Einmal (bei Livigno) hat der Zumo ploetzlich die Zeit zum Ziel mit 125 Std angegeben und das Routing eingestellt. Nach einem Neustart des Geraets war wieder alles ok. Und zwei, drei Mal hat der Zumo die Route beim aktivieren neu berechnet und ein ganz anderes Ergebnis gebracht. Auch da war es damit getan, abzubrechen, im Zumo die Route aus dem Track neu erstellen zu lassen und dann zu starten.
Kritikpunkte gibt es natuerlich auch:
1. Das automatische Zoomen klappt nicht besonders gut. Wenn man ohne Sprachausgabe faehrt und die Verkehrsfuehrung etwas komplex ist (mehrere Kreisverkehre, parallel verlaufende, sich mehrfach kreuzende Strassen), dann passiert es mir glegentlich, dass ich eine "Ehrenrunde" drehe, bis ich wieder auf dem richtigen Weg bin. Das kann jedes Handy mit Navi-App besser, auch Navigon, das ja auch aus dem Hause Garmin kommt.
2. Die Angaben zu Ausfahrten aus Kreisverkehren ("Dritte Ausfahrt") ignoriert man besser und orientiert sich an der angezeigten Route.
3. Auf Pass-Strassen interpretiert der Zumo Kehren gerne mal als kreuzende Strassen, aber was solls: es geht eh nur in die eine Richtung weiter. Gelegtentlich schickt mich der Zumo auch ueber den Parkplatz eines Supermarkts zur naechsten Strasse.
4. Extrem aergerlich finde ich aber das Kartenmaterial von Garmin. Das ist in meinen Augen einfach nur besch...eiden! Ohne Google Maps oder Detailkarten geht bei der Planung gar nix:
Schon mal in Chambery jemanden gefragt, wo "Kamrach" liegt? Besonders absurd: Stellt man die Kartendetails auf "Mittel" und zoomt weit aus, dann wird aus Kamrach ploetzlich doch noch Chambery.
Ein Beispiel von vielen gleichartigen: Die D22 im im franzoesischen Vercors. Ein Stueck hinter Malleval-en-Vercors hoert bei Garmin urploetzlich die Strasse auf und es gibt nur noch Pisten Richtung Presles und Saint-Pierre-de-Cherennes. Blanker Unsinn! Nach Presles fuehrt die D292 und nach Saint-Pierre die D31. Beides ganz normale Nebenstrassen in einer traumhaft schoenen Gegend. Beide Strassen sind auf jeder mir bekannten Karte wie auch bei Google Maps oder "Here" korrekt dargestellt.
Es ist mir unbegreiflich, dass Garmin nicht in der Lage ist, vernuenftige Karten anzubieten. Der Vercors oder die franzoesischen Alpen sind doch nicht die hintere Mongolei!
Mein Fazit nach einem Jahr Zumo:
Es hat sich gelohnt! Keine Roadbooks mehr, kein Fummeln der Karte aus dem Rucksack irgendwo mitten auf der Strecke. Stattdessen fluessiges Fahren und zuhause das Nacherleben der Reise beim Ansehen der Route in Maps oder Earth.
Ich wuensche euch 1000 Kurven,
Leo