Schlecht beraten in München ...

Wer sich in München für ein GPS-Gerät interessiert, sollte sich vor dem Laden "Der Segler" hüten. Das Geschäft macht zwar den Eindruck eines Fachhändlers, aber was ich dort erlebt habe ist beinahe schon lustig:

Ich bin extra dorthin gegangen (Fachgeschäft statt etwas billigerem Internet-Angebot), um mich beraten zu lassen. Mir wurde für 450,- Euro ein Garmin Vista C verkauft, mit der Zusicherung daß hierfür Topo-Karten für die Alpen in Österreich und Italien zu haben seien - man habe sie nur zur Zeit nicht da....

Solche Karten gibt es in EU aber ausschliesslich für Deutschland und einige nord- und ost-europäische Länder. Damit hatte ich mir für den anstehenden Alpencross ein relativ teures Gerät aufschwatzen lassen, das mir überhaupt nicht weiterhilft (bzw. wo es offenbar für das Abbilden der Route auch ein Geko o.ä. getan hätte, wie ich nach zwei Abenden Internetrecherche nun auch herausgefunden habe).

UND JETZT KOMMT DAS BESTE: Als ich frohgemut dorthin fuhr, um das unbenutzte Gerät (originalverpackt!!!) umzutauschen, bekam ich tatsächlich eine Abfuhr: Das sei mein Problem, und man würde mir das Gerät nicht umtauschen - nicht einmal gegen einen Warengutschein!! Ich jedenfalls war ziemlich vor den Kopf gestossen.

Fazit: Wer sich ein GPS-Gerät kaufen möchte, sollte sich vorher informieren welche Karten es wofür gibt, und in jedem Fall das Geschäft "Der Segler" meiden.

Hallo k_jo,

das würde ich sooo nicht auf sich beruhen lassen. Ich würde einen Juristen einschalten. Hoffentlich bis Du Rechtschutzversichert!

Danke für den Hinweis und viel Erfolg!

Moin!

Macht Euch keine Illusionen über den Fachhandel. Manche Verkäufer sind sehr gut informiert, aber andere sind nur angelernt. Gerade im Einzelhandel werden zunehmend Kräfte beschäftigt, die eher wenig verdienen. Schüler, Studenten, Teilzeitkräfte etc.

Da GPS-Geräte nicht gerade zur einfachsten Materie gehören und die entsprechenden Fachhändler meist ein breites Sortiment an Artikeln führen, würde ich mich nicht blind auf die Aussagen der Verkäufer verlassen. Die wissen es einfach nicht besser. Wer meist Trekkingbekleidung, Schlafsäcke und Zelte verkauft, gibt keine Garantie darüber, daß er weiß, welche Eigenschaften technische Geräte verschiedener Hersteller haben.

So wie der Einzelhandel heutzutage gestrickt ist, erwarte ich eigentlich keine kompetente Beratung. Das soll jetzt nicht den Einzelhandel von seiner Beratungspflicht entbinden, aber man darf wohl leider keine hohen Ansprüche mehr stellen und eine kritische Einstellung zu den Aussagen der Verkäufer ist sicher nicht grundsätzlich verkehrt.

Das Problem für den Einzelhandel:
Gerade die Beratungskompetenz ist einer der wenigen Pluspunkte, die der Einzelhandel gegenüber dem Versandhandel hat. Wenn der Kunde seine Informationen selbst aus dem Internet bezeihen muß, dann kann er auch die dort zumeist günstigeren Angebote wahrnehmen.

Übrigens ist die zugesicherte Verfügbarkeit von Karten im rechtlichen Sinne eine "Zusicherung von Eigenschaften", die besondere Pflichten für den Verkäufer beinhaltet. In diesem Falle haftet der Verkäufer bezüglich der zugesicherten Eigenschaft nicht nur für der Mangelschaden, sondern auch für den Mangelfolgeschaden. Das dürte in Deinem Fall zwar nur eventuelle Fahrtkosten o.ä. sein, aber das Kaufrecht nimmt den Verkäufer in dieser Hinsicht in besondere Pflichten.

In Deinem Fall würde ich mich noch einmal intensiv mit der Geschäftsführung auseinandersetzen und eine Wandlung des Kaufvertrages ( Rückabwicklung ) verlangen.

Reagiert der Geschäftsführer erneut ablehnend, besuchst Du mal einen Anwalt und läßt den einen Schriftsatz aufsetzen. Das geht auch ohne Rechtsschutzversicherung, denn das Honorar des Anwalts berechnet sich nach den Streitwert, und außerdem nach Aufwand. Bei einem Kaufpreis von 450€ ist erstens der Gebührensatz nach BRAGO (Bundesrechtanwaltgebührenordnung, nicht astronomisch und außerdem darf der Anwalt den Satz bei einem einfachen Schreiben noch nicht einmal voll erheben. Die Kosten des Anwaltes gehen nur dann zu Deinen Lasten, wenn Du wider Erwarten eine entsprechende gerichtliche Auseinandersetzung verlierst. Lenkt der Verkäufer vorher ein, gehen die Kosten auf sein Konto.

Viel Erfolg!

Bevor Du dann zum nächsten Händler gehst, schau z.B. mal bei

http://www.navifuture.de/

rein. Aber Achtung: zum Teil US-Geräte.

Sam

Aber die teuren Preise haben sie schon, speziell mit dem Hinweis der Fachberatung und die Vorortberatung bei Problemen nach dem Kauf. Bei einer Falschberatung und sturstellen bin ich mit jeder Internetbestellung besser gestellt. Da kann ich wenigstens das Gerät zurückschicken, selbst wenn ich selbst schuld bin und ich mich nicht genug informiert habe.

Zitat

Gerade im Einzelhandel werden zunehmend Kräfte beschäftigt, die eher wenig verdienen. Schüler, Studenten, Teilzeitkräfte etc.

Geiz ist geil, auch beim Fachhändler...Aber mein teueres Geld wollen sie trotzdem.

Zitat

Da GPS-Geräte nicht gerade zur einfachsten Materie gehören und die entsprechenden Fachhändler meist ein breites Sortiment an Artikeln führen, würde ich mich nicht blind auf die Aussagen der Verkäufer verlassen.

Aber genau weil es keine einfache Materie ist, geht man doch zum Fachhändler, oder?

Zitat

So wie der Einzelhandel heutzutage gestrickt ist, erwarte ich eigentlich keine kompetente Beratung. Das soll jetzt nicht den Einzelhandel von seiner Beratungspflicht entbinden, aber man darf wohl leider keine hohen Ansprüche mehr stellen und eine kritische Einstellung zu den Aussagen der Verkäufer ist sicher nicht grundsätzlich verkehrt.

Wenn ich aber die Aussagen des Verkäufers immer überprüfen muß, brauch ich auch den Fachhändler nicht.

Zitat

Mir wurde für 450,- Euro ein Garmin Vista C verkauft, mit der Zusicherung daß hierfür Topo-Karten für die Alpen in Österreich und Italien zu haben seien - man habe sie nur zur Zeit nicht da....

Grad nich da ist gut. Wie ich lese ist Österreich für Anfang Juli angekündigt. Wann sie dann tatsächlich lieberbar ist, wird sich noch rausstellen. Italien wurde gar nichts angekündigt. Was sagt der Segelladen dazu?

Irgendwie beschleicht mich das Gefühl, das sich der Fachhandel durch solche schwarzen Schafe selbst kaputt macht. Muß man sich erst intensiv informieren welcher Fachhandel auch ein solcher ist?
Es gibt aber auch die andere Seite:
Von Därr in München hört man eigentlich nur positives. Die bieten auch einen kostenlosen GPS-Kurs für diejenigen an, die dort ein GPS-Geräte gekauft haben.

So genug aufgeregt, ich meins auch nicht persönlich.

Rainer

Zitat

im Kaufvertrag oder in den schriftlichen Unterlagen (Prospekt) etwas, das der vista nicht kann?

Selbstverständlich kann der etrex Vista C mit topographischen Karten bestückt werden. Die Topo Deutschland gibt's ja schon, in diesen Tagen folgt die Topo CH und gegen den Herbst die von OE.

Es ist davon auszugehen, dass sukzessive immer mehr Topokarten im MapSource Format erscheinen, welche in die GARMIN geladen werden können.

Ich denke eher, der "Fehler" vom Händler war der, anstelle des etrex Vista C nicht gleich das GPSmap 60CS zu empfehlen wegen dem grösseren Kartenspeicher. Nur weiss man ja auch nicht, ob ein Grund für den Vista C im gegenüber dem 60CS günstigeren Preis begründet war.

also ich an deiner stelle würde das nicht auf mir sitzen lassen. wenn man dir zugesichert hat, es gebe für das gerät österreichische und italienische topokarten, die man auf das gerät laden kann, und es (bekanntermaßen) keine solchen karten gibt, dann hast du dich beim kauf in einem wesentlichen irrtum über die sache befunden, da du ansonsten ein anderes gerät gewählt (oder gar keines genommen hättest), weshalb der kauf soweit ich mich erinnern kann nicht rechtsgültig zustande gekommen ist. ganz ehrlich, ich würd mich wegen eines anwalts umschauen. die erste beratung ist zumindest hier in österreich gratis.