So diffizil ist das mit der Hysterese gar nicht. Da Compe mit TwoNav diese Entscheidung auf den Benutzer abwälzt, wurde viel herumprobiert und diskutiert. Dabei hat sich ein Schwellwert von 5m als common sense herausgebildet. Und der Wert ist tatsächlich recht universell anzuwenden.
Probleme gibt es eigentlich immer nur bei Aufzeichnungen, die keine nennenswerten Höhenmeter gemacht haben, die Leute aber trotzdem einen möglichst akkuraten Wert erwarten. Klappt natürlich nicht und jeder ist enttäuscht.
Wir hatten z.B. noch nie die Diskussion, dass sich jemand über 50Hm Differenz bei einer 1200Hm Tour beschwert hat. Wohl aber bei 50Hm wenn es nur ein paar hundert Höhenmeter waren. Klar relativ ist das mehr. Aufgrund des Mess- und Auswerteverfahrens aber erwartbar und erklärbar.
Der einzige ärgerliche Fehler entsteht wenn zwischendurch nach schlechtem Empfang bei Garmin die Fusion von der barometrischen Höhe und der GPS Höhe auseinander läuft und sich ab diesem Punkt ein deutlicher Offset entsteht. Das sind die Runden die mit einer Differenz von etlichen Metern zwischen Start- und Endpunkt enden. Aber auch das muss man einfach hinnehmen. Die verwendete Technologie gibt nicht mehr her.
Wer glaubt dass deshalb nur die barometrische Höhe besser ist der irrt. Ich bin etliche Touren mit dem Aventura und dem GPSMap zugleich gegangen. Das Aventura nimmt nur die GPS Höhe oder die barometrische Höhe. Garmin macht sein Fusionsding. Mal war die Aufzeichnung des einen Gerätes stimmiger als die des anderen und umgekehrt. Da gibt es kein Schwarz und Weiß.
Ich kann nur jedem raten: Stell das Gerät so gut wie möglich am Anfang der Tour ein und mache deinen Frieden mit dem was am Ende herauskommt.
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Aber es scheint dennoch genug Stolpersteine zu geben, sonst würde dieses Thema ja nicht immer wieder in den Foren und Weiten des Internets aufschlagen
Ich bin übrigens auch eher ein Freund von anpassbaren Hysteresefaktoren, ob jetzt 2m, 3m oder 5m am Universellsten sind, das ist dann mehr so eine akademische Frage. Hängt halt viel von der Hardware ab (selbst die Position des Barometer Chips innerhalb des Gerätes kann Einfluß haben, den man unter Umständen irgendwie abfangen muss).
Ich habe viele Daten im Nachinein darauf beleuchtet, bei einigen bewirkt eine Änderung des Hysteresefaktors eine recht kleine Abweichung, bei anderen liegen dann mitunter Welten dazwischen, wenn der Hysteresefaktor minimalst von zwei auf drei verändert wird (Samplerate der Aufzeichnung, aber auch das Verhalten der Höhenmessung spielen da mit rein).
Das Fusionsding bei Garmin (und einigen anderen Herstellern) ist ja so eine closed-box Geschichte. Da scheinen viele Geräte ein Eigenleben zu führen,
von Kalibrierung nur beim Start der Aufzeichnung, über Kalibierung zu bestimmten Anlässen/Ereignissen hin zu einer Kalibrierung nach einem festen Zeitfenster scheint alles dabei zu sein.
Ich habe aber wirklich selten Daten gesehen, bei denen diese Fusionierung merklich Einfluß auf die berechnten Höhenmeter hatte. Die Aufstiegsmeter werden ja aus den jeweiligen Deltas zweier Meßpunkte berechnet.
Da müsste diese Autokalibierung schon einen echten Sprung aufweisen, dass das bei der Berechnung der Aufstiegsmeter große Auswirkungen hätte.
Ähnlich bei der reinen Barometermessung und wetterbedingten Barometerdrifts. Auch das hat kaum Einfluß, es sei denn, man läuft/fährt in einen brutalen Wettersturz rein, bei dem das Berometer in sehr kurzer Zeit wirklich sehr stark ansteigt oder fällt.
Ob reine GPS-Höhen oder Barometeraufzeichnungen besser sind, ist halt auch so eine Frage. Bei reinen GPS-Messungen hat man halt immer ein Rauschen, welches bei Barometer basierten Aufzeichnungen in dieser Form normaler nicht existiert.
Dafür sind bei den GPS-Höhen die absoluten Höhenwerte häufig genauer, weil der Barometerdrift wegfällt (einen Tod stirbt man immer )
Da hat aber jeder sicherlich seine eigenen Erfahrungen gemacht, für mich (primär Bike-Computer Nutzung, aber auch etwas Wandern) taugt die Barometermessug nach wie vor am besten.
Auf GPS-Seite hat sich in den letzten Jahren aber vieles getan: ich habe GPS-Aufzeichnungen gesehen, bei denen die Höhenwerte sehr glatt/konstant waren. Weiß aber nicht, ob das Gerät die Höhendaten bereits geglättet hat oder nicht, was (Glättung) ich annehmen würde. Und wenn die Daten geglättet werden, dann spielt ja schon wieder eine dritte Variable mit in die Berechnung hinein, denn die Datenglättung bewirkt ja auch wieder eine künstlich vorgenommene Korrektur.
Daher kann ich Deinem letzten Satz nur beipflichten, man kann das nämlich alles auf die Spitze treiben, am Ende muss man es aber eh nehmen wie es kommt (und sämtliche Maßnahmen, mit denen man das im guten Glauben auf einen gemeinsamen Nenner bringen will, weisen dann doch wieder Stolpersteine auf).
Am Ende zählt eh nur der Spaß und jeder Berg ist anders