Hier wurde ja schon viel über die Displayablesbarkeit und Akkulaufzeit geschrieben.
Wie lange läuft das Sportiva mit Deiner Konstellation, wenn der Bildschirm zwischendurch aus ist? Nachladen im laufenden Betrieb geht vermutlich bei dem Gerät auch nicht, oder?
Wie gut sind Rasterkarten z. B. mit 1:25.000 auf dem Display erkennbar und unterwegs nutzbar? Beim Wandern vermutlich besser als beim Radfahren denke ich.
Mit An- und Abfahrt dauert so eine Tour schon mal 8-10 Stunden. Das wird beim Sportiva mit daueraktiven Display knapp. Mit ausgeschaltetem Display wird die Zeit locker erreicht. So 12-15 Stunden mit gutem Akku sind drinnen. Beim 62er kann man auch das Display automatisch ausschalten, dann kommt man mit guten Akkus schon auf 15-18 Stunden.
Beim Sportiva kann man unterwegs im Gerät nachladen. Beim 62er nicht. Ich persönlich habe immer einen Satz Akkus zusätzlich dabei. Verglichen mit so obskuren Lösungen wie Akkupack mit Kabel oder Solarlader immer noch die einfachste Lösung. Beim Sportiva ist allerdings der Akkudeckel recht billig. Allzu oft öffnen mag man den nicht. Muss man zum Glück auch nicht, weil man den Lipo über die USB Buchse laden kann. Sollten aber mal alle Stricke reißen, dann hat das 62er mit seinen normalen Batterien, die man doch recht leicht organisieren kann, einen Vorteil.
Rasterkarten sind vor allem beim Wandern im Gelände ohne feste Wege von Vorteil. Auf dem Rad, das doch mehr oder weniger eingezeichneten Straßen/Wegen folgt, bietet meiner Meinung nach eine Rasterkarte mehr Information als wirklich nötig. Hier sind die spartanischen Vektorkarten, mit hohem Farbkontrast schneller zu erfassen.
Von der Bildschirmfläche schenken sich beide Geräte nichts. Das vom Sportiva ist um ein paar Millimeter höher. Die Pixel gehen hauptsächlich in die Dichte. Damit lassen sich auch noch sehr kleine Fonts darstellen. Davon wird auf der Kartenseite reger Gebrauch gemacht um allerlei Information anzuzeigen. Wer aber keine Adleraugen hat, wird während der Fahrt wenig erkennen.
Garmin geht hier einen anderen Weg und lässt die Kartenansicht weitgehend frei. Dafür werden auf mehrere Seiten alle Tripdaten schön groß ausgegeben. Man muss halt Köpfchen drücken, um umzuschalten. Ein ähnliches Konzept stellt auch das Sportiva zur Verfügung. Nur ist leider der Knopf an der Seite. In der Hand kein Problem. Auf dem Fahrrad stelle ich mir das nicht so angenehm vor.
Beide Bildschirme reichen für Rasterkarten vollkommen aus. Zuhause am Schreibtisch kann man natürlich einen Unterschied zur Pixeldichte erkennen. Draußen bei Tageslicht fällt das nicht mehr ins Gewicht.
Ich möchte natürlich auch eine möglichst genaue Track-Aufzeichnung, m. a. W. das Gerät sollte schon über eine gute Empfangsqualität verfügen und nicht zwischendurch das Signal verlieren. Andererseits stelle ich mir die Frage, ob man mit einem gewissen zeitlichen Abstand seine Rad- oder Wandertouren noch darauf untersucht, ob der Track nun zu jeder Zeit "mittig" auf dem Weg gelegen hat.
Also Empfangsabrisse, so ohne erkennbaren Grund, haben beide Geräte nicht. Das Sportiva vagabundiert schon mal 5-10 Meter neben dem Weg. Ob die bessere Genauigkeit an der externen Antenne des 62er liegt, oder daran, dass Garmin einfach Erfahrung mit GPS Empfängern hat, kann ich nicht sagen.
Auch funktionieren solche Sachen wie das automatische Ausdünnen der aufgezeichneten Punkte, oder die Korrektur des barometrischen Sensors anhand der GPS Höhe bei Garmin besser.
Ob man das alles braucht, muss man selber wissen. Ich bin Ingenieur für Telekommunikation und digitale Signalverarbeitung. Deswegen habe ich natürlich auch eine gehörige Portion Messtechnik abbekommen. Vielleicht macht das penibel. Vielleicht erkenne ich deswegen auch Fehler und Pfusch in Messungen besser. Und ich ärgere mich auch Jahre danach, wenn ein Profil einen Hügel hat, der dort nicht war, oder der Track auf der falschen Seite des Baches verläuft. Besonders, wenn es nachweislich an der Stelle zu der Tageszeit besser ging.
Ich kenne natürlich auch andere Benutzer, die sind glücklich über ihren geplanten Track. Der wird gezeigt und der Aufgezeichnete als das ungeliebte Schmuddelkind zusätzlich abgespeichert. Da ich in den Bergen selten einen Planugstrack benutze, ist die reale Aufzeichnung mir wichtiger.