Wäre es eigentlich mal eine Idee einen Leitfaden zu pinnen? Weil das grundsätzliche Vorgehen zur Entscheidungsfindung ist doch immer das Gleiche:
Technologie - Touchscreen vs Tasten:
Ein Touchscreen kann bei gleicher Bauform immer etwas größer sein, weil keine Tasten da sind. Hinzu kommt, dass für viel Smartphonebenutzer das Wischen und Wedeln intuitiver ist, als irgendwelche Tastensquenzen. Durch die sensitive Schicht auf dem Display, ist dieses oft ein wenig dunkler, was im Outdoorbereich als Nachteil empfunden werden kann. Dreckige Finger, Handschuhe oder Schweißpfoten sind bei Touchscreens nicht immer optimal.
Tasten sind resistenter gegen dreckige, schmierige Finger. Mit Handschuhen ein wenig besser zu treffen. Auch "blind" zu ertasten. Nehmen aber in der Regel Displayplatz weg. Der Vorteil von Tasten ist eher im Gebirge, beim Klettern zu sehen. Beim Wandern, Radfahren oder auf einem Wasserfahrzeug haben sie keinen speziellen Vorteil.
Karten - Raster vs. Vektor:
Vorne weg: Die meisten modernen Geräte können beides. Garmin ist bei den Vektorkarten sehr weit entwickelt. CompeGPS oder Lowrance bei den Rasterkarten. (Magellan kann ich im Moment nicht einschätzen)
Rasterkarten sind Scanns (Fotos) von bestehendem Kartenmaterial, das auch auf Papier erhältlich ist. Qualitativ hochwertige Karten bieten eine Fülle an Information über die Geländetopographie an. Diese Karten sind vor allem wertvoll in Gebieten ohne feste Wege. Also Bergtouren oder Offroadvorhaben. Rasterkarten sind nicht routingfähig. Aufgrund der Fülle von Quellen und unterschiedlichen Formaten, muss der Benutzer oft ein wenig Handarbeit mit einbringen. Das ist am Anfang nicht einfach.
Vektorkarten sind Linien und Flächen in einzelnen Eckpunkten abgespeichert. Üblicherweise bleiben sie in der Informationsdichte hinter den Rasterkarten zurück. Das ist je nach Anwendung von Vorteil oder Nachteil. Die Karten sind zudem Routingfähig. Bei der Navigation im Auto oder auf dem Rad ist der geringe Informationsgehalt wünschenswert. Beim Wandern in der Natur oder bei Offroadvorhaben weniger erfreulich. Jeder Hersteller hat sein proprietäres Format. Man sollte sich deshalb den angebotenen Kartenkatalog sehr genau anschauen, ob das gewünschte Gebiet dabei ist.
Hier sei noch OSM erwähnt. OSM ist eine Datenbank. Keine Karte. Aus dieser Datenbank kann man seine eigene Karte erstellen. Leicht ist das nicht. Und zudem auch sehr zeitaufwändig. Speziell für Garmin werden aber fertige Karten jeglicher Couleur angeboten. Für die anderen Hersteller ist das Angebot wesentlich begrenzter, aber vorhanden. Die Qualität von OSM ist regional sehr unterschiedlich. Man sollte deshalb auch immer den offiziellen Kartenkatalog für sein Gerät im Auge behalten.
Energieversorgung - Spezialakku vs. handelsübliche Batterien/Akkus:
Spezialakkus, oft aus dem Bereich der Handies entliehen, erlauben kleinere Bauformen und das Laden im Gerät. Batterien hingegen sind zur Not auch in der Taschenlampe oder bei Tante Emma zu kaufen. Akkus der gleichen Bauform können nicht im Gerät geladen werden, da das Gerät nicht wissen kann, welche Art von Akku gerade eingelegt ist.
Trackaufzeichnung, Wegpunkte, Geoaching:
Können alle. Irgendwie. Die Unterschiede sind fein. Hier kann man hervorragend über Details streiten. Die grundsätzlichen Anforderungen erfüllen alle.
Unterstützung am PC
Jeder Hersteller bringt seine eigene Software zum Verwalten des Gerätes mit. Um DRM (Digital Rights Management) durchzusetzen, versucht jeder Hersteller den Kunden auch auf diese Software festzulegen. Alternative Betriebssysteme wie Linux passen nicht in dieses Konzept. OS X wird mal mehr mal weniger unterstützt. Bitte diesbezüglich nach Erfahrungen fragen.
Die neueren Geräte lassen sich alle als USB Laufwerk einhängen. Erfordern folglich keinen speziellen Treiber.
Um den Platzhirschen Garmin hat sich über die Jahre ein bunter Open Source Zoo gebildet, der eine halbwegs akzeptable Unterstützung auch unter Linux ermöglicht aber seine Grenze beim DRM findet.
Bei den anderen Herstellern sieht es eher mau aus. Hier ist noch einiges an Entwicklungshilfe zu leisten, sofern der Hersteller das zulässt. (ich lasse mich in diesem Punkt gerne vom Gegenteil überzeugen).
Zum Schluss:
Am Anfang sollte man sich vor allem über die X vs Y Punkte Gedanken machen. Wenn man hier seine Vorlieben nennen kann, schrumpft die Menge der Hersteller und Geräte auf ein überschaubares Maß zusammen. Wenn man mit diesen Vorlieben in die Diskussion "Welches Gerät passt zu mir" geht, dann kann man recht schnell durch spezielle Fragen über das eine oder andere zusätzliche Feature, das einem am Herzen liegt, die Auswahl weiter reduzieren.