Nachdem ich jetzt einige Touren mit der Version 4.2 hinter mir habe, kann ich das Gerät im praktischen Gebrauch allmählich einschätzen. Hier mal mein Gedanken dazu:
* Bildschirm: Mit Sonnenbrille (normale Tönung, noch nicht mal die Dunklen für den Gletscher) und starkem Sonnenlicht leider nicht zu gebrauchen. Zu mindestens nicht mit einer Karte, die wenig Kontrast hat. Auf einem Garminbildschirm ist alles zu erkennen. Beim Aventura rät man nur noch. Das ewige Trauerspiel von transreflexivem Display vs dem Kram den es halt sonst noch so gibt.
* Kompass: Auch in der neuen Version ein Katastrophe. Aber das hatten wir schon.
* Abstürze: Einen bisher. Mit der aktuellen Version. Displayabschaltung funktioniert. Auf dem Display tut sich aber nichts mehr. Deswegen merkt man es leider nicht sofort. Lässt sich nur noch beheben indem man den Akku herausnimmt (und mal wieder an diesen komischen Akkudeckel erinnert wird). Das Loch im Track ärgert. Zum Glück gibt es einen zweiten vom Garmin.
* Die Bedienung über die Tastatur ist nicht komplett und schlüssig. Das nervt leider sehr. Also muss man doch immer wieder mit schwitzigen und batzigen Fingern auf dem Display herumschmieren, bzw nach der Kralle fischen. Die Karte über den Joystick zu bewegen ist fast unmöglich. Zumal der nach Unten kaum reagiert. Das alles ist beim praktischen Handling ein Manko, welches einem dauerhaft die Freude am Gerät nimmt.
* Die selbstgebaute Rucksackhalterung hat sich erfreulicherweise als sehr praktisch erwiesen. Man kann das Gerät schnell abnehmen und wieder einsetzen. Geht noch etwas streng. Aber lieber streng am Anfang als nachher zu labbrig. Wäre schön, wenn Compe so etwas zu einem fairen Preis gleich von sich aus anbieten würde. Die in Summe 55 € für die Selbstbaulösung sind für eine Halterung schon grenzwertig.
* Distanzalarm geht jetzt laut und deutlich.
* Ein echter Lichtblick ist der GPS Empfänger. Es waren genügend schwierige Stellen dabei. Im Vergleich zum 64er muss sich das Aventura bisher nicht verstecken. Zwar neigt das Aventura an Steilhängen mehr zum "fliehen", macht also kurzzeitig einen großen Bogen. Dafür scheint es sich nach Passagen mit schlechtem Empfang schneller zu fangen.
Bisheriges Fazit: Wie auch das Sportiva, ist für mich das Aventura eher ein Schönwetter GPS. Der Absturz, die schlechte Umsetzung der Tasten und der Bildschirm lassen mich am praktischen Gebrauch in einer Situation, wo es wirklich drauf ankommt, zweifeln. (Wasserdichte und Resistenz gegen Kälte stehen noch aus)
Allerdings sind das alles Punkte, die Compe noch verbessern könnte. Die Firmware muss endlich richtig getestet werden. Um das Tastenhandling muss man sich halt kümmern und nicht hoffen, dass Touch irgendwie gleich Tasten ist. Beim Bildschirm kann man mit einem weniger blassen Farbschema bei den Vektorkarte und einer Kontrasteinstellung bei allen anderen Karten das technische Manko kompensieren. Da aber das Aventura wohl eher kein Massenprodukt ist, bezweifle ich, dass Compe hier allzu viel Ressource investieren wird.
Der Rest ist TwoNav und dort hauptsächlich die Roadbookfunktion. Nach wie vor eine vorbildliche Umsetzung von Trackrouting. Gerade der große Bildschirm lässt einen alle möglichen Tourenparameter darstellen. Schöne Sache, um seine Mitwanderer damit zu unterhalten.