SBAS = Satellite-based Augmentation System.
SBAS bezeichnet ein System zur Überprüfung der Verwendbarkeit von GPS-Daten. Korrekturdaten werden ebenfalls geliefert. EGNOS, GAGAN usw. sind regionale Ausführungen dieses Systems. Die Betreiber der regionalen Systeme stützen sich auf Monitorstationen, Kontrollzentren, die die Prüf- und Korrekturdaten ermitteln und auf im Allgemeinen geostationäre Satelliten, die die Ergebnisse an die Benutzer der Zielregion im GPS-Frequenzband L1 und neuerdings auch L5 aussenden.
Regionale Ausprägungen der SBAS-Technik:
EGNOS = European Geostationary Navigation Overlay Service (Europa, Nordafrika)
GAGAN = GPS Aided Geostationary Earth Orbit (GEO) Augmented Navigation (Indien)
SDCM = System of Differential Correction and Monitoring (Russland und angrenzende Staaten, im Aufbau)
WAAS = Wide Area Augmentation System (Nordamerika)
Es gibt zudem SBAS-Systeme für Korea, Japan, Nigeria und Australien.
Beobachtungen am 2018-09-16, -17 und -20 in einem Waldgebiet östlich von Köln (51 Grad nördlicher Breite, 7 Grad östlicher Länge):
Empfänger: Garmin Colorado 300.
Der Colorado identifizierte im Verlauf von 8 Stunden mehrfach folgende NMEA-ID, setzte den Signalbalken auf „Blau“ und setzte ein „D“ unter den Signalbalken von wenigstens einem der GPS-Satelliten:
[INDENT]„33“ (Süd-Südwest, EGNOS „Test“ PRN 120, Position 15.5 W)[/INDENT]
[INDENT]„36“ (Südost, EGNOS PRN 123 „Operational“. Position 31.5 E)[/INDENT]
[INDENT]„38“ (lokalisiert am Horizont auf Position 0°, SDCM PRN 125, Position 16 W)[/INDENT]
[INDENT]„39“ (Ost-Südost. In der Vergangenheit war PRN 126 für EGNOS auf der Position 25 E aktiv. Status unklar)[/INDENT]
[INDENT]„40“ (Ost-Südost, GAGAN PRN 127, Position 55 E)[/INDENT]
[INDENT]„49“ (Süden. EGNOS PRN 136 „Operational“, 5 E)[/INDENT]
Außerdem zeitweise:
[INDENT]„37“ (Süd-Süd-Ost, kein blauer Balken, jedoch zeitweise ein weißer Signalbalken und „D“ bei einigen der GPS-Satelliten). Diese ID war für EGNOS bis 2014-01 auf Position 21.5 E in Betrieb, der aktuelle Status des Satelliten ist unklar. Die Positionierung des Satelliten auf der Projektionsfläche der Himmelskugel im Satellitenfenster passt jedoch zu den historischen Daten des Satelliten.[/INDENT]
[INDENT]„44“ (nicht lokalisiert, ID eventuell fehlerhaft)[/INDENT]
[INDENT]„45“ (nicht lokalisiert, ID eventuell fehlerhaft)[/INDENT]
An den genannten Tagen waren laut EGNOS-user-support.esp-sas.eu die Satelliten mit dem C/A Code PRN 123 und PRN 136 im Regelbetrieb. C/A Code PRN 120 war im Modus „Test“. „Test“ bedeutet: der Satellit ist zwar im Allgemeinen in Betrieb, die Daten sollen jedoch nicht für den Regelbetrieb verwendet werden. Am 20. September war PRN 120 erst ab 18:00 Uhr MESZ aktiv.
Den Satellit mit der ID „38“ hat der Colorado an den Nordhorizont positioniert. Offenbar konnte er trotz anscheinend ausreichendem Signal keine gültige Information zur Position ermitteln. Beim Satellit mit der ID „36“ passierte das nur anfangs.
Am Colorado ist der Modus „GPS mit SBAS“ im Menü „Shortcuts/Setup/System/GPS“ wie folgt einzuschalten: „WAAS“. Auswahl eines bestimmten SBAS-Satelliten ist nicht vorgesehen. Der Colorado wählt selbst aus.
Am Colorado macht sich der Empfang eines SBAS-Satelliten wie folgt bemerkbar:
Eine Satelliten-ID >= 33 taucht auf. Für SBAS werden CDMA-PRN# ab 120 vergeben. Der Colorado meldet jedoch nicht diese PRN#, sondern die NMEA-ID der SBAS-Satelliten. Dabei ist ID = PRN# - 87, kann also minimal 33 werden. Bei den GPS-Satelliten wurden bisher nur ID-Werte bis 32 beobachtet. Der Colorado meldet jederzeit nie mehr als eine ID eines SBAS-Satelliten.
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Auf die Projektionsfläche der Himmelskugel im Satellitenfenster wird ein Symbol mit der ID gesetzt. Geostationäre Satelliten erscheinen in mittleren Breiten im Bereich der Himmelsrichtungen Ost-Südost bis West-Südwest über dem Horizont. Für einen Beobachter auf dem Breitengrad 50 erreicht der geostationäre Satellit einen Erhebungswinkel von 32°, sofern der genau südlich vom Beobachter positioniert ist, sonst tiefer.
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Eventuell erscheint ein Signalbalken - weiß, solange noch nicht ausreichend Informationen gesammelt wurden, sonst blau.
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Es kommt vor, dass GPS-Satelliten mit einem „D“ versehen sind ohne gleichzeitig anstehende ID eines SBAS-Satelliten. Auch die Kombination „D“ mit gleichzeitiger ID eines SBAS-Satelliten ohne Signalbalken war zu sehen.
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