Hallo Paul-Josef, hallo zusammen,
> ich muss zu meiner Schande gestehen, dass ich das Problem nicht
> begriffen habe. Worum geht es Dir eigentlich bei den "Ortsknoten" und
> was sind diese eigentlich?
Zunächst mal ist diese Empfehlung in erster Linie Micha oder Einsteiger gedacht, die möglicherweise noch kein eigenes und ausreichend erprobtes Konzept zur Routenplanung haben. --- Wenn Du oder andere erfahrene Fahrer mit anderen Lösungen Erfolg haben, dann sind genauso gut.
Wichtig ist für Einsteiger zu begreifen, daß geplante Strecken durch Zwischenziele zu fixieren sind, damit man unterwegs nicht auf die Nase fällt.
Darüber hinaus sehe ich für den Austausch von Routen Vorteile, wenn jeder das möglichst systematisch und vielleicht sogar gleichartig macht.
Als Zwischenziele benutze ich eben diese sog. Ortsknoten in den Navteq-Kartendaten.
Damit habe ich schonmal ein Vorgehen und erzeuge dieselbe Streckenführung mit hoher Qualität, also fast immer auf die gleiche, auch für außenstehende nachvollziehbare Weise.
Diese Punkte kann man zum Erstellen der Route mittels der Städte-Suche leicht auswählen und in die Route einfügen, ohne dauernd rein- und 'rauszuzoomen zu müssen.
Übrigens sind in MapSource Selektierhilfen implementiert, die das Anklicken der Ortsknoten bis zu einem Zoom von 1 km erleichtern: Man braucht nur schnell und ungefähr auf den Punkt zu klicken, und es wird vorrangig der Ort eingefügt, selbst wenn dicht daneben Straßen oder POI liegen. --- Dagegen kann man beim Anklicken von Straßen leicht danebenliegen, bei zweispurigen Straßen beispielsweise die Gegenfahrbahn erwischen dann beim Umkehren Überasschungen erleben, oder ähnliche Tücken.
Offenbar hat man sich etwas dabei gedacht, solche Punkte in den Karten zu hinterlegen, und auch wo diese positioniert werden...
Aus der fertigen Route lassen sich die Zwischenziele leicht über die Zwischenablage übernehmen und eine leicht verständliche verbale Routenbeschreibung generieren, da die Strecke ja als Folge von Ortsnamen definiert ist.
(Beispielsweise Imst – Pfafflar – Stanzach - Reutte, und schon weiß jeder Mitfahrer schon durch die Ankündigungsmail, wie gefahren wird.)
Beim Abfahren der Route werden keine wahllosen grauen Wegpunkte als Zwischenziele angesagt oder angezeigt.
Dafür kann man sich in den Datenfeldern stets nicht nur die Reststrecke, sondern auch die Entfernung bis zum nächsten Ort (~ Ortskern) anzeigen lassen, eventuell noch den Namen dieses Zwischenzieles (= Ortsname).
Das verbessert die Kontrolle beim Fahren, denn am Ortsausgangsschild sehe ich in vielen Fällen auf einem Blick, ob der nächste Ort laut Schild und Anzeige übereinstimmen.
In Gruppen hilft das auch bei der Entscheidung zu Überholmanövern: Pfafflar wegen Kurven und Wald noch nicht zu sehen, aber Ortskern laut Anzeige schon in in 2,3 km. --- Da brauche ich garnicht erst anfangen…
Insgesamt benötige ich nur wenige Zwischenziele um eine Route für das Autorouting festzulegen. Im Beispiel Imst - Reutte würde technisch beispielsweise sogar ein Ort reichen. --- Ich persönlich nehme wegen der genannten Vorteile sogar alle relevanten Orte mit auf.
Damit es nicht zu den von Dir genannten Problemen kommt, gehe ich nach Abschluß der Planung die Zwischenziele in den Eigenschaften einmal durch und entferne nötigenfalls solche Orte, deren Ortsknoten nicht direkt auf der gewünschten Strecke liegen. Dazu einmal auf hohe Vergrößerung schalten, Routeneigenschaften öffnen, Haken bei Karten auf ausgewählte Elemente zentrieren setzen und einmal durch die Liste gehen.
(In Michas Beispiel Imst-Reutteliegen Pfafflar, Bschlabs und Stanzach direkt auf der Strecke und können verwendet werden; Elmen, Forchach, Lech Ehenbichl liegen nicht direkt auf dem Weg und werden nicht eingefügt.)
Auf diese Weise ist es möglich, auch komplexe Routen in wenigen Minuten einzugeben und fertigzustellen, und sich zum Schluß nochmal einen Überblick über die Zwischenziele und wahlweise auch bevorstehenden Abbiegevorgänge zu machen. --- Dabei fallen manchmal noch Kleinigkeiten auf, wie man unangenehme Punkte in der Route verbessern kann.
Wie Du richtig erkannt hast, wird man nach diesem System typischerweise die Ortsnamen kleiner Orte und Dörfer entlang der Strecke verwenden.
Wenn es eine Umfahrung gibt, oder die Ortsknoten nicht auf dem Weg (typischerweise die Hauptstraße oder Dorfstraße) liegen, oder im betreffenden Ort sowieso ein POI wie eine Museum oder ein Restaurant das Zwischenziel ist, dann wird der Ortsname folgerichtig nicht verwendet.
Demzufolge finden Ortsknoten großer Städte oder Metropolen sowieso keine Verwendung.
Wenn man die Route umkehrbar halten will, sollte man noch ein Auge darauf haben, ob der Ortsknoten in beiden Richtungen auf dem Weg liegt.
> Für die Routenerzwingung werden dabei insgesamt fünf "Ortsknoten"
> gebraucht. Es geht aber auch mit nur drei bis vier, wenn man, wie von mir
> vorgeschlagen und praktiziert, die grauen Wegpunkte mitten auf die
> gewünschten Strassen setzt.
Da nehmen sich die Methoden wenig, denn im Beispiel reicht auch nur ein einziger Ort wie Stanzach, damit der Router die gewünschte Strecke berechnet.
Es steht ja jedem frei, ob er oder sie die Ortsknoten verwenden will, und ob er oder sie systematisch alle auf der Strecke liegenden Ortsnamen oder nur die absolut notwendigen Zwischenziele einfügt.
Da mir die Orte bei der Navigation helfen, und die Berechnung der gewünschten Strecke mit mehr Orten noch zuverlässiger und --- auf dem Gerät ein Vorteil --- wesentlich schneller erfolgt, bevorzuge ich persönlich alle relevanten Orte einzufügen.
Nach mehrjähriger Erfahrung habe ich praktisch keine Probleme mit der maximalen Routenlänge, mit der Umkehrung von Routen, mit ungünstig gesetzten grauen Wegpunkten oder solchen auf Kreuzungen und mit der Neuberechnung und Aktualisierung einer Route, die ja einmal jährlich notwendig wird, wenn es neue Karten und eventuell Änderungen in der Verkehrsführung gibt.
Nochmal zur Wartung von alten Routen: Kreuzungen und Straßen werden ausgebaut, verlegt, durch Kreisverkehre oder Umgehungsstraßen ersetzt. Das Risiko, daß eine Neuberechnung mit neuen Kartendaten zu unbrauchbaren Ergebnissen führt ist IMHO am geringsten, wenn man von der Position her möglichst robuste Zwischenziele wählt. Die Punkte im Ortskern sind da m. E. wesentlich zuverlässiger als Ziele, die ständig baulichen Veränderungen unterliegen.
Wie auch immer man das im Detail macht: Alle Methoden haben Nach- und Vorteile. Diese hat sich für mich als einfach und zuverlässig erwiesen.
viele Grüße
Andreas