Hallo Bernhard,
> es wird ja immer wieder in Frage gestellt, ob man ein GPS-Gerät braucht, oder ob
> wir einfach nur technikgeil sind.
Man braucht es genausowenig wie oft auch Mobiltelefon, Fernseher oder Auto. Dennoch verwendet man es meist, weil es komfortable und leichter geht als ohne.
Ich habe mir einen GPS-Empfänger angeschafft, damit ich mich als Vorausfahrer leichter orientieren kann und den Kopf dafür frei habe, auf die Gruppe und weitere Verkehrsteilnehmer zu achten.
Tourenguides gab es natürlich auch schon ohne GPS. Nur geht es mit besser und die Technik hat nicht nur das Fahren, sondern auch die Vorbereitung vereinfacht.
Übrigens sind Wertungen wie "technikgeil" etc. rein polemisch und keine weitere Beachtung oder Rechtfertigung wert.
Natürlich wird man mit GPS von eingen Mitstreitern auch besonders gerne Druck gesetzt, nur um zu zeigen, daß die Technik doch nichts taugt.
In einer Motorradzeitschrift gab es dazu kürzlich eine witzige Kolumne über Vorausfahrer beim Gruppenfahren: Vorausfahrern mit GPS wird nichts nachgesehen, weder Routingzeiten von wenigen Sekunden, Baustellungen, Sperrungen wegen Unfällen, noch wenn sie einmal nicht die kürzeste, schnelleste oder schönsten Abschnitte fahren die ein Insider genommen hätte. --- Wie wahr!
> Es gibt "Outdoor-Päpste", die das GPS verfluchen, weil sich damit jeder "Depp" in
> Regionen orientieren kann, [...]
Die Begründung zeigt, daß es auch hier mehr um das Ego der Päpste als um die Sache geht. Manche bekämpfen Modetrends prinzipiell, andere haben sie einfach nur verpaßt und suchen nun nach Rechtfertigungen.
Mitunter übertrieben sind auch die Hinweise, daß das GPS nicht zuverlässig ist, der Empfänger kaputtgehen und die Batterien leerlaufen könnten. Alles Quatsch! Auch ein Magnetkompaß könnte mir 'runterfallen oder eine Böhe die Karte erfassen und aus der Hand reißen. Alles nur "könnte". Der Punkt ist: Man muß seine Grenzen kennen und zu jedem Zeitpunkt seinen Verstand benutzen.
Richtig ist sicher, daß man in kritischen Situationen konventionelle Navigationswerkzeuge und GPS-Empfänger gleichermaßen beherrschen sollte.
> Natürlich gibt es Leute, die nach GPS mit ihrem Hund Gassi gehen - wenn es ihnen
> Spaß macht - warum nicht.
Nirgends kann man den Umgang mit Technologien besser erlernen, als in Situationen, in denen man sie eigentlich noch nicht gebraucht hätte. Spielen schafft Wissen.
Deswegen benutze ich den Empfänger auch mehr als nötig. Durch Situationen, die ich auch so überblicke, habe ich gelernt, welche Grenzen Empfangsleistung, des Kartenmaterials und der Bedienungsführung haben.
GPS als Notnagel kann man m. E. weitgehend vergessen, weil man die Technik im Bedarfsfall nicht sicher beherrscht.
> Da hat mir ein Bekannter eine nette Geschichte erzählt, [...]
Jupp, witzigerweise gerät man mit dem Empfänger früher oder später in Situationen, die man ohne das Gerät nicht so gut hätte lösen können. Es muß ja nicht immer ums Leben gehen, viel öfter schont man einfach nur Nerven und Zeit.
Mittlerweile setze ich meinen Handempfänger auch bei Radtouren und als Stadtplan im Urlaub und bei Dienstreisen ein. Als ich vorletztes Mal in London war habe ich mich geärgert, daß ich einem tollen Pub nicht wiedergefunden und mit einem Freund besuchen konnte. --- Als ich letztes mal mit dem Empfänger da war, konnte ich vorher abgesteckte Wegpunkte locker finden, natürlich auch den begehrten Pub
viele Grüße
Andreas
http://www.navigation-gps-motorrad.stars-and-wings.de/