Mir persönlich wäre es nur recht wenn die Formathölle bei Garmin zufriert und ein durchdachteres offenes Kartenformat den Kram ersetzt. Ich hege da allerdings meine Zweifel. Schön wäre es trotzdem.
Da Formate und deren Langzeitperspektiven mein beruflicher Schwerpunkt sind, möchte ich mal meine Erfahrungen wiedergeben:
Dauerhafte Formate sind bisher nur dort entstanden, wo der Leidensdruck so groß war, das die interessierten Kreise ihre kompetenten Köpfen nach dem Konsesprinzip etwas gemeinsames haben entwickeln lassen.
Profitorientierte Unternehmen können sowas im allgemeinen nicht allein, weil das Marketing die Entwickler treibt und unter dem Leistungsdruck konzeptionell gute Ansätze fast immer auf der Strecke bleiben.
Bei Open Source Intitiativen kann der kreative Wildwuchs zum Sargnagel für konzeptionelle Ansätze werden. Der Eindruck, daß Open Source oft bessere Konzepte produziert ist zwar nicht falsch, entsteht aber häufig nur im Vergleich mit proprietärten Lösungen, die berüchtigte Firmen über lange Zeit evolutionär entwickelt haben. Open und MS Office beispielsweise.
Details und Fehler vom Autobahnbug bis hin zu den Formatwechseln .mps zu .gdb oder Typ-Formaten, oder der Belegung und uneinheitliche Terminologie sind für mich ein Indiz, daß der Hersteller wenig technische Konzepte verfolgt. Das finde ich für so ein US-Unternehmen aber nicht ungewöhnlich.
Daraus folgt natürlich, daß darauf aufzusetzen nicht wirklich ein gute Idee sein kann. Wo nix dokumentiert wurde, ist nur Reverse Engineering möglich. Das macht zwar eine zeitlang Spaß, bindet aber Potentiale die man in eigene Ideen stecken könnte. Abgesehen vom Supportproblem, daß die Trittbrettfahrerei immer mit sich bringt.
Erstaunlich, aber im Schnitt leben wir ganz gut mit dem Krempel
schönes Wochenende
Andreas
PS:
1. Auf den ersten Personal Computern gab es kein Betriebssystem, nur ein Monitorprogramm und Programmlader. Weder MS-DOS noch frühe Windows-Versionen erfüllen die Anforderungen, die den Begriff Betriebssystem definieren: sie konnten den Speicher nicht verwalten.
2. Es gibt durchaus weitere Alternativen und weit bessere Betreibssystem als Windows oder Mac-OS, nur gibt es keinen Markt dafür. --- Die Alternativen fristen ein Nischendasein oder das Know-how ist durch diverse Konkurse und Verkäufe in anderen Produkten aufgegangen, ohne daß wir es als Endkunden wahrnehmen.