Was meintest du noch mit rippen?
Mit "rippen" ist das "Abziehen" oder einfach Bestehlen von Kindern durch Kinder und Jugendliche gemeint.
Zitat
Ich verstehe diese Leute nicht welche sagen:" Das schränkt die Freiheit des Kindes ein! Das ist wie eine elektronische Fußfessel!"
Die Entwicklung eines Kindes ist eine komplizierte Angelegenheit und es wird wohl niemanden geben, der sich damit ernsthaft beschäftigt hat und gleichzeitig für sich in Anspruch nimmt, zu wissen, was optimal ist.
Die Einwände, die hier von einigen geäußert wurden, gehen auch nicht davon aus, dass du ein Psychopath bist und deinen Sohn auf Schritt und Tritt verfolgen willst. Sie haben auch nichts mit Moral zu tun, sondern mit Entwicklungspsychologie.
Soweit man das heute beurteilen kann, ist es für die Entwicklung eines Kindes extrem wichtig, dass es mit zunehmendem Alter seinen Aktionsradius vergrößert. Gar nicht mal so sehr, um etwas von der Welt zu sehen, sondern weil es dabei schrittweise ein Risikobewusstsein entwickeln und Eigenverantwortlichkeit erlernen kann. Das ist mit vielfältigen Gefahren verbunden.
Es ist heute insgesamt ein Trend in der Kindererziehung durch die Eltern zu beobachten, den man ganz einfach als Überbehütung bezeichnen kann. Aus der (berechtigten) Sorge um das Wohl ihrer Kinder versuchen die Eltern möglichst alle Gefahren von ihren Kindern fernzuhalten. Auf dem Bordstein balancieren, unbeobachtet in Bäumen oder Klettergerüsten herumzuturnen, sind typische Verhaltensmuster von Kindern, die aber zunehmend eingeschränkt werden. Die Folgen sind später eindeutig erkennbar, weil solche Kinder in ihrer Bewegungs- und Reaktionsfähigkeit eingeschränkt sind und es bis an ihr Lebensende bleiben.
Das gleiche, was für die psychomotorische Entwicklung gilt, kann man auch bei der psychischen Entwicklung feststellen. Kinder, die in dem Bewusstsein aufwachsen, dass da immer ein Erwachsener ist, der irgendwie seine schützende Hand im Spiel hat - am besten noch mit der pausenlosen Belehrung, dass die Welt schlecht und gefährlich ist - werden sich mit hoher Wahrscheinlichkeit bis an ihr Lebensende entsprechend verhalten.
Für die Eltern ergibt sich daraus ein unauflösbarer Widerspruch. Enerseits sind sie für das Wohlergehen ihrer Kinder verantwortlich, andererseits sollen sie zulassen, dass sich das Kind möglichst frei entwickeln kann. Um damit einigermaßen umgehen zu können, halte ich es für wichtig, dass man sich die Gefahren, denen ein Kind ausgesetzt ist, auch hinsichtlich ihrer Wahrscheinlichkeit vor Augen führt und dann dementsprechende Vorsichtsmaßnahmen ergreift.
Die Problematik ist nicht neu, wird allerdings zunehmend zum Problem. google mal nach "Helikopter-Eltern" (kommt als "Helicopter-parents" eigentlich aus den USA) oder "Elternparanoia" von Frank Furedis. Nicht zur Belehrung, sondern um eine Sache vielleicht auch mal aus einer anderen Perspektive zu betrachten.