Für mich ein Fehler in der korrekten Bedienung des Gerätes.
Ja und nein, die Angabe ist nur wichtig um zu wissen, was in der 60CSx-Kurve dargestellt ist, nämlich der Luftdruckverlauf über der Zeit und nicht die tatsächlichen Höhenmeter.
Da liegt doch das Problem, Du kennst das Gerät nicht wirklich....
Nein, darin liegt nicht das Problem. Das Problem liegt darin, dass wir beide einen unterschiedlichen Umgang mit Messtechnik gewöhnt sind. Für mich ist es einfach nur selbstverständlich, möglichst genau zu beschreiben, unter welchen Bedingungen, mit welchem Messgerät und mit welchen Einstellungen etwas gemessen wurde. Kann ich dazu keine hundertprozentig sichere Aussage machen, wie in diesem Fall, ist es für mich wichtig, das auch deutlich herauszustellen. Das heißt, ich betrachte das ganze aus rein messtechnischer Sicht und du aus einer anwenderorientierten Sicht. Das kann man nicht werten, sondern man muss es als zwei verschiedene Sichtweisen auf eine Sache nebeneinander stehen lassen.
Zum eher allgemeinen Teil:
Selbstverständlich kann man einen barometrischen Höhenmesser verwenden.
Die Kombination mehrer Systeme (GPS und Barometer, Höhenangabe und Barometer) kann den Fehler verringern.
Je mehr Systeme miteinander kombiniert werden, desto mehr mathematische Möglichkeiten gibt es, den Fehler zu verringern.
Das ist alles relativ einfache Mathematik. Die Schwierigkeiten mit Fehlerrechnungen und -abschätzungen ist ein uraltes Problem des Verstandes. Die meisten Menschen misstrauen einer Fehlerrechnung und nehmen das, was sie als Messwert sehen, als richtig an. Meiner Meinung nach liegt das daran, dass der Mensch nicht in der Lage ist, komplexe Zusammenhänge mehrer Variablen abschätzen zu können. Dazu kommt noch, dass eine Fehlerrechnung oder -abschätzung eine statistische Aussage ist, also nur eine Wahrscheinlichkeit angibt. Da steigt jedes menschliche Gehirn aus.
Nehmen wir als Beispiel die Kurven aus Klaus' Höhenaufzeichnung. Wenn wir darauf gucken, sind wir sofort der Meinung, dass die rote Kurve ungenauer ist als die beiden anderen. So geht es mir jedenfalls. Ich schätze mit einem Blick ganz einfach und komme zu dem Ergebnis, dass es 2 zu 1 gegen die rote Kurve steht. Aber niemand weiß es und es kann auch sein, dass die rote Kurve genau ist.
Mit meiner einfachen überschlägigen Abschätzung wollte ich nur zeigen, dass unter normalen Bedingungen der zu erwartende Fehler beider Systeme nicht nur in der gleichen Größenordnung liegt, sondern mal das eine, mal das andere System minimal bessere Ergebnisse erzielt. Genau das zeigen ja die drei Vergleichskurven, wenn man mal die DEM-Daten als Maßstab nimmt.
Tückisch wird die Angelegenheit erst unter ungünstigen Bedingungen. Einen GPS-Fehler kann man häufig mit dem bloßen Auge erkennen, weil er oft zu auffälligen Ausreißern führt. Die Fehler in der barometrischen Höhenmessung verlaufen kontinuierlicher und sind daher weniger auffällig. Leider hat Suunto keine Veröffentlichungen mehr auf ihrer Seite zu dem Thema. Früher haben die seitenlange Abhandlungen über Fehlerabschätzungen zur barometrischen Höhenmessung geliefert. Heute traut sich auch eine seriöse Firma nicht mehr, etwas dazu zu veröffentlichen, weil es a) Mathematik ist und daher leider aus der Mode gekommen und b) die Gefahr besteht, dass der Kunde nur vermeintlich große Fehlerangaben vorfindet, wo der Billig-Radcomputer nur mit der Angabe "Auflösung 0,1 m" glänzt.
Bei einer Gebirgswanderung oder -klettertour würde ich auch nicht auf das Barometer verzichten wollen. Die Wetterprognosemöglichkeit ist da ja unter Umständen ein überlebenswichtiger Faktor. Im eher gemäßigten Einsatz, noch dazu auf dem Fahrrad oder Moped, verschieben sich aber die Verhältnisse, da produziert mir das Barometer eher einen gößeren Fehler als das GPS ohne dass ich es bemerke.