@webGandalf:
Ich versuchs mal mit einem einfachen Beispiel zu erläutern, was ich meinte:
Wenn es falsch ist, dass sich aus dem Luftdruck nicht die exakte Höhe ermitteln lässt, dann sage mir mal, auf welcher Höhe ich mich befinde, wenn der absolute Druck 1000 mbar beträgt.
Dass die GPS-Höhe relativ großen Schwankungen unterliegt, ist sicher richtig und speziell in einigen Hochgebirgsregionen tatsächlich ein Grund, sie nicht zu verwenden. Gehen wir aber mal von guten Empfangsbedingungen aus, liegen wir beim Fehler vermutlich im Bereich unter 25 m. Bleibt noch die Frage nach dem Bezugssystem, bzw. der Abweichung der Höhenangabe durch unterschiedliche Bezugssysteme. Soweit ich weiß, ist in den GPS-Empfängern noch eine Korrekturmatrix hinterlegt, um auf Meereshöhe (?) bezogene Angaben zu erhalten. Dazu, bzw. zu dessen Fehler liegen mir aber keine Informationen vor.
Werfen wir mal einen Blick auf die barometrische Höhenmessung: Garmin hält sich sehr bedeckt, was Angaben dazu betrifft. Im Handbuch zum 60CSx ist lediglich eine Genauigkeit von 3 m dafür angegeben. Diese Angabe ist so prinzipiell völlig unsinnig. Sie kann sich bestenfalls auf die Korrekturrechnung nach einer Höhenformel beziehen, weil alle anderen maßgeblichen Parameter außen vor gelassen werden.
Nehmen wir mal relativ normale Änderungen des Luftdrucks und der Temperatur an - also nur minimal mehr als einen normalen Tagesgang: Eine Temperaturänderung von 5° bis 10° ist auf einer Tour im Gebirge sicherlich nicht ungewöhnlich, macht aber schon einen Fehler von rund 10 m bis 20 m aus. Eine Temperaturkompensation im Gerät ist nicht möglich, weil die Wärme des Geräts die Kompensation verfälschen würde. Eine Luftdruckänderung von 0,5 mbar pro Stunde schlägt mit rund 5 m zu Buche. Jetzt sind wir schon bei 18 m bis 28 m und haben den Fehler der Referenz bei der Kalibrierung noch nicht berücksichtigt. Das sind natürlich Fehler, mit denen man problemlos leben kann. Aber auch schon nahezu Bestwerte und locker im Bereich der GPS-Genauigkeit.
Man darf halt nicht den Fehler begehen, von einer Digitalanzeige mit einer Stelle hinter dem Komma auf den Messfehler zu schließen, auch wenn man das schon viele Jahre so macht. Fehlerbetrachtungen sind immer eine unbeliebte Beschäftigung und in manchen Fällen, wie hier auch, ergeben sich dann nur Unterschiede, die man getrost vernachlässigen kann. Will man nicht rechnen, kann man ja wenigstens mal mit verschiedenen Methoden messen und vergleichen. Vielleicht hast du ja Tracks von einer alpinen Route mit GPS-basierten und barometrischen Höhendaten. Würde mich wirklich mal interessieren.