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Zitat von a.jorysch@30.04.2006 - 21:31
Guten Abend Stefan
Ich hatte mir am Freitag* den 60CSx gekauft, konnte nicht mehr länger warten und bin nun praktisch das Thema Track/Route angegangen.
Zwar nur als Fussgänger, aber es ging mir nun ums Prinzip.
Und bei diesem* Prinzip meinte ich, dass es dasselbe sei.
Auch jetzt nach dem Testen, bin ich noch immer der gleichen Meinung.
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Hallo Armand,
ich werde versuchen das ganze Thema mal von vorn aufzurollen. Der hauptsächliche Verwendungs- bzw. Einsatzzweck unserer GPS-Geräte ist die Navigation. In unserem Sinne wäre von Interesse:
1. Ermittlung der Position
2. Wo landet man, wenn man den momentane Kurs nicht ändert
3. Wie geht man vor um sein Ziel zu erreichen?
Klopfen wir also unser GPS-Gerät daraufhin ab, welche Funktionen es uns zur Verfügung stellt um die oben genannten 3 Punkte zu erfüllen.
Zu 1. Ermittlung der Position:
- Alle mir bekannten Geräte zeigen die aktuelle Position zumindest in geographischen Koordinaten an
- Viele Geräte zeigen die momentane Position graphisch auf einer Karte an
Anwendung: Zu Wasser, zu Lande und in der Luft
Zu 2.
Hierbei handelt es sich klar um die Definition eines Kurses, Kurs über Grund oder ggfs. der Kartenkurs. Dazu bieten die Geräte die Wegpunktnavigation. Die Verbindungslinie (Großkreise/Orthodrome bzw. Loxodrome) zwischen 2 Wegpunkten gibt den Kurs vor, der Bahnabschnitt zwischen den beiden Wegpunkten ist die sogenannte Route.
- Die Geräte bieten hierfür einerseits die Funktion Goto, andererseits
- die Funktion Wegpunkt projezieren
jeweils als "Luftlinienrouten" zu verstehen, da kursorientiert. Diese kursorientierten Routen sind prinzipiell nur für die See- u. Luftfahrt definiert, was absolut nachvollziehbar ist.
Anwendung: Auf hoher See und in der Luft. An Land und auf Binnengewässern ist diese Art zu navigieren nicht ideal.
Zu 3. Was ist zu tun?
- In der (Hoch)See- u. Luftfahrt wird eine kursorientierte Route geplant, evtl. mit entsprechenden Zwischenzielen (Wegpunkte). Anschließend wird kurs- bzw. bahnorientiert navigiert.
- An Land sind die Möglichkeiten eingeschränkt, gibt es doch zu viele Hindernisse um mittels Kursen zu navigieren (Berge, Sperrgebiete, Sumpfgebiete, Gewässer, dichter Wald und nicht zu vergessen...Nachbars Grundstück vom Bull-Terrier scharf bewacht. ). Und welchen Kurs steuert man in Kurven? Man bewegt sich also (meist gezwungenermaßen) zum größten Teil auf vorgegebenen, befestigten Wegen, Straßen und Pfaden.
Was stellen nun die GPS-Geräte an Navigationsmethoden zur Verfügung um an Land und auf Binnengewässern sicher das gewünschte Ziel zu erreichen?
- Die meisten Geräten bieten die Navigation entlang eines Tracks. Wie Routen, sind auch Tracks die Aneinanderreihung von mindestens 2 Wegpunkten bzw. Trackpunkten. Zu Wasser und in der Luft gibt uns die Route den Sollkurs vor, an Land hingegen versucht der Track einen vorgegebenen Weg (Straße, Weg, Pfad, Fluß) so gut wie möglich abzubilden. Ein Track hat folglich mehr Trackpunkte, da der evtl. stark kurvige Weg den Verlauf des Tracks vorgibt. Entsprechend besitzen Trackpunkte weder Beschriftung noch Symbole um das Display nicht unnötig "zuzupflastern". Folgerichtig stellen die Geräte mehr Track- als Wegpunkte zur Verfügung.
Man kann nun entweder lediglich dem Track auf der Kartenseite folgen oder man verwendet die, bei z.B. Garmin-Geräten, "TracBack" genannte Funktion um den Track in eine temporäre Route mit entsprechenden Abbiegehinweisen zu verwandeln. Der Track bleibt dabei ungekürzt im Hintergrund sichtbar, während die temporäre Route auf die maximale Anzahl an Weg- bzw. eher Trackpunkten pro Route minimiert wird.
- Neuere Geräte stellen an Land noch ein geführtes Straßenrouting zur Verfügung. Bei entsprechend geeignetem Kartenmaterial kann die Route den Straßen folgen, was dann wiederum nichts anderes als einen Track zwischen den Routenpunkten darstellt.
Sowohl Tracks als auch Routen plant man idealerweise vorab am PC. Viele Geräte bieten die Möglichkeit, einen zurückgelegten Weg in Form eines Tracks aufzuzeichnen -> Track Log. Ein solches Track Log kann natürlich nicht vorab geplant werden, sondern lediglich der Track selbst. Die viel vertretene Auffassung --Route = Plan; Track = Ist--, halte ich somit für falsch.
Anwendung: An Land und auf Binnengewässern, gegebenenfalls auch auf offener See und in der Luftfahrt.
Zitat
Zitat von a.jorysch+30.04.2006 - 21:31--><div class='quotetop'>QUOTE(a.jorysch @ 30.04.2006 - 21:31)</div>
Super, daß Du wirklich mal den direkten Vergleich in der Praxis gemacht hast. Ich kann Deine Erfahrungen nur vollstens bestätigen, daher bietet sich ja auch die Track-Navigation an Land an. Man kann eigene Wegpunkte zwar ausblenden, aber wenn man die Route aktiviert, werden sie wieder eingeblendet und man erkennt vor lauter Wegpunkten den Weg nicht mehr.
Das mache ich auch so.
Ja, sogar im Flugzeug
Sich kreuzende/überlagernde Tracks und Routen sind immer etwas problematisch, klar.
Ansonsten nutze ich ausschließlich die genordete Kartenausrichtung, andernfalls verliert man schnell die Orientierung.
Gerade deswegen bietet sich unter idealen Bedingungen die Nutzung der Kartenseite an, gerade bei höheren Geschwindigkeiten. Die Kompasseite halte ich in Verbindung mit Tracks für nicht ideal.
Merkwürdig, auf der Kartenseite sollte ebenfalls eine Kurslinie den direkten, kürzesten Weg zurück zum Track weisen.
Tut mir leid, aber ich nutze das Gerät selbst meist nur zum navigieren. Um Track Logs aufzuzeichnen nutze ich eine GPS-Maus mit integriertem Datenlogger für 50000 Trackpunkte (Royaltek RBT-3000).
[quote]-a.jorysch@30.04.2006 - 21:31
Auf der einten Seite möchte ich eine ziemlich genaue Aufzeichnung, auf der anderen aber nur mit soviel wie nötigen Punkte.
Ich brauche also nicht x Punkte bei Stillstand, da reicht einer. Hier könnte ich mir vorstellen, anstatt auf automatisch, auf Entfernung zu stellen?!
Wie hast Du den Empfänger bezüglich diesen Parametern eingestellt?
Und auch im Menue Karte - Tracks ?
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Wenn Du die Anzahl der aufzuzeichnenden Trackpunkte im Voraus kalkulieren möchtest, bietet sich natürlich die Einstellung "Entfernung" an. Mit der Firmware 2.62 Beta kannst Du andererseits fast unbegrenzt lange Tracks aufzeichnen und hinterher mit einem Kartenleser auslesen/auswerten...